In diesem Reisebericht geht es um unseren Roadtrip an der Westküste der USA. Wir fahren mit unserem Van weiter von Vancouver Island nach San Francisco. Dies ist unsere Route entlang der Westküste: immer an der Küste runter. Dabei durchqueren wir drei Staaten der USA: Washington, Oregon und Kalifornien.

Unsere Reiseroute für die Westküste der USA

Drei Wochen haben wir auf Vancouver Island verbracht. Wir sind gesurft, haben am Strand im Zelt  gecampt und unter Wasserfällen gebadet. Nun war es an der Zeit Kanada zu verlassen. Schließlich haben wir noch die gesamte Strecke bis Mexiko vor uns und möchten den Sommer in den USA nicht verpassen. Unser nächstes Ziel war die Westküste der USA. Von Victoria haben wir die Fähre nach Port Angeles in Washington State (USA) genommen.

Über dem Schiffweg in die USA – Visum

Während wir noch in Victoria im Auto gesessen und auf die Fähre gewartet haben, kam ein Grenzoffizier und hat uns ganz schnell ganz viele Fragen gestellt. Darauf waren wir glücklicherweise gut vorbereitet! Er wollte unter anderem wissen, was wir in Kanada gemacht haben, wo wir nun hinfahren und sogar welchen Beruf wir in Deutschland gelernt haben. Wir hatten auf alles eine schnelle Antwort parat und mussten dann aussteigen um in der Immigrationsbehörde unser Visum beantragen. Diesmal überquerten wir die Grenze ja mit dem Schiff. Irgendwie dachten wir, dass wir dafür unser I-94 Visum verwenden können, welches ja zwei Jahre gültig ist (also noch von dem vorherigen Besuch). Da der Schiffweg allerdings nicht als Landweg gilt, haben wir das ESTA Visum bekommen. Dieses gilt ebenfalls für einen Aufenthalt von drei Monaten. Dazu mussten wir die ESTA Beantragung ausfüllen, die Gebühr von 6 US§ pro Person bezahlen und hatten kurze Zeit später unser Visum im Reisepass.

Nach einiger Wartezeit konnten wir unser Auto auf die Fähre fahren und dann ging die Fahrt auch schon los. Zwischen dem kanadischen und dem amerikanischen Land liegt oft eine dichte Nebelwand. Auch heute lag mitten auf dem Meer Nebel. Im Hintergrund sieht man die Berge des Olympic Nationalparks.

Port Angeles liegt auf der Olympic Halbinsel, neben dem Olympic Nationalpark. Da wir die Gegend bereits im Oktober letzten Jahres besichtigt haben, sind wir direkt weiter gefahren.

Prepaid SIM Karte in den USA

Wir haben lange recherchiert, welcher Telefon,- und Internetanbieter das beste Preis-/Leistungsverhältnis bietet. Um auch weiterhin mobil zu sein, haben wir uns bei T-Mobile eine Prepaid SIM-Karte gekauft. Wir haben ein tolles Angebot gefunden mit unlimitierten Internet: 80§ für zwei „Lines“. „Lines“ sind, wie wir gelernt haben, die Anzahl an Leitungen, die über einen Vertrag laufen. Eine „Line“ bei T-Mobile kostet 50§ und zwei „Lines“ kosten 80§. Das heißt, wir beide teilen uns den Vertrag und anscheinend auch die Leitung (was aber egal ist, da das Internet ja unlimitiert ist).

USA Westküsten Roadtrip – auf nach Oregon

Nachdem wir eine Nacht am Walmart in Port Angeles geschlafen haben, sind wir weiter Richtung Forks gefahren. In Forks war das Wetter genau wie letztes Jahr im Oktober: nebelig und nass. Wir haben einen Tag in La Push mit erstaunlich viel Sonne verbracht und waren bei guten Wellen surfen.

Danach sind wir ohne nennenswerte Stopps weiter an die Grenze nach Oregon gefahren. Hier haben wir an einer Meereseinmündung geschlafen, welche die Staaten Washington und Oregon trennt. Während wir zu Abend gegessen haben, haben wir direkt aus unserem Fenster einen Wal gesehen. Wir haben unseren Augen nicht getraut und sind so schnell es geht mit der Kamera aus dem Auto gesprungen und ans Wasser gejagt! Dort schwamm genüsslich ein Buckelwal seine Kreise.

Über eine Stunde haben wir den Buckelwal beobachten können! Das Meer war an dieser Stelle 40 Kilometer weit weg und wir hätten nie gedacht, dass Wale so weit in das Landesinnere schwimmen. Was für ein unglaubliches Erlebnis! Der Buckelwal war teilweise nur einige Meter von uns entfernt und wir haben ihn sogar prusten gehört! Den nächsten Tag haben wir am Cannon Beach verbracht, einem schönen Strand mit erstaunlich hellem Sand und imposanten Felsen im Meer.

Am Nachmittag sind wir zu der Tillamook Cheese Factory gefahren. Hier kann man sich angucken, wie Käse hergestellt wird, den leckeren Käse probieren und außerdem wird hier auch Eis verkauft. Nur wenige Kilometer davon liegt die Blue Heron Cheese Factory, ein deutlich kleineres Unternehmen. Hier darf man als Camper umsonst auf dem Grundstück schlafen und als Nachbarn hat man Ziegen, Alpakas und Hühner. Um uns für die freie Nacht zu bedanken, haben wir uns eine sehr leckere Kräutermischung gekauft, die man mit Frischkäse mischen kann.

In dem Cape Lookout State Park gibt es einen schönen Wanderweg an der Küste entlang mit wunderbaren Ausblicken. Von hier bietet sich ein tolles Panorama auf das Meer und die umliegende Küste.

Richtig tolles Wetter hatten wir dazu auch. Stellweise sieht man immer wieder den Nebel über das Meer ziehen, ein geheimnisvoller Anblick.

Wale beobachten

Und schon wieder sahen wir einen Wal, direkt am nächsten Tag! Während wir den Highway 101 weiter am Meer runter fuhren, sahen wir wieder einen Wal aus dem Autofenster! Und wieder einmal konnten wir unser Glück nicht fassen! Wir haben uns zu den anderen Schaulustigen gesellt und konnten einen Grauwal beobachten, der nur wenige Meter vom Land entfernt war.

Ist das nicht verrückt? Am liebsten wären wir ins Wasser gesprungen… Wir haben noch nie so viele Wale beobachten können, einfach unglaublich!

Seelöwenkolonie in Newport

In Newport haben wir die dort ansässige Seelöwenkolonie besucht. Diese leben am Pier auf extra für sie angefertigten kleinen Plateaus. Schon von weitem kann man die Seelöwen hören und findet sie so ganz leicht. 😉

Der Anblick der vielen Seelöwen ist unglaublich amüsant. Sie liegen dort recht zusammengequetscht auf den Stegen. Einige haben mehr Platz, andere liegen sogar übereinander.

Sobald ein Seehund ins Wasser geht und dann wieder einen Platz haben möchte, fängt das „Gequake“ an. Niemand möchte ihm Platz machen und sobald der Seehund seinen Kopf rausstreck , grölen alle Seelöwen lautstark. Das Spektakel könnte man sich wirklich stundenlang ansehen und wird dabei bestens unterhalten.

Am Abend hatten wir von unserem freien Schlafplatz einen wunderschönen Sonnenuntergang über dem Meer.

Der Highway 101 – eine tolle Straße an der Küste

Der Highway 101 führt auf dem Weg nach San Fransisco die meiste Zeit an der Küste entlang und man kann gar nicht aufhören, immer wieder zu halten und zu staunen. Die Aussicht ist sehr abwechslungsreich und Sandstrände wechseln sich immer wieder mit steilen Klippen ab.

Oft findet man auch natürliche Brücken. Auf dem Weg kommt man an vielen State Parks vorbei. Manche State Parks sind sehr lohnenswert, andere eher weniger spektakulär. Wir fanden es gar nicht einfach zu entscheiden, für welchen State Park und für welche Wanderung wir uns entscheiden sollten. Eigentlich wollten wir uns einen Reiseführer für die Westküste der USA kaufen, doch bis jetzt hat es leider noch nicht geklappt. Sehr nützlich finden wir die App/Webseite AllTrails. Hier findet man viele Wanderwege mit Beschreibung, Bewertungen und Bildern. Außerdem stehen an den imposanten Klippen viele Leuchttürme, die auf jeden Fall einen Besucht wert sind.

Als nächstes kamen die bekannten Oregon Sanddünen. Wir haben uns ein Quad gemietet und sind damit für 110§ (für zwei Personen/zwei Quads) eine Stunde lang durch die Sanddünen gefahren.

In Australien und Neuseeland haben wir auch schon Sanddünen gesehen. Damals haben wir es aber langsamer angehen gelassen und haben uns Sandboards gemietet. Das Quadfahren in den Sanddünen hat viel Spaß gemacht, aber nach einer Stunde hat es als kleine Erfahrung eigentlich auch gereicht.

Der berüchtigte Nebel an der amerikanischen Westküste

Wir haben festgestellt, dass es an der amerikanischen Westküste oft windig und nebelig ist.Im Norden wird der Nebel meistens durch den teils sehr starken Wind vertrieben. Weiter im Süden hängt der Nebel oft an der Küste fest. Grund ist, dass die Luft des kalten Pazifiks, welcher sich auch im Sommer nicht stark erwärmt, auf die warme Luft vom Land trifft,- daraufhin bildet sich der dicke Nebel. Oft haben wir die Küste nicht gesehen und konnten somit die schöne Aussicht leider nicht genießen.

Hinter Eureka verlässt man die Küste und der Highway verläuft für eine Weile Inland. Aber langweilig wird es auch hier nicht. Sobald man die nebelige Küste verlässt, wird die Lufttemperatur direkt wärmer und der Nebel lichtet sich. In Kalifornien wachsen die größten Bäume der Welt, die Mammutbäume. Sie werden über 100 Meter hoch und werden mehr als 1500 Jahre alt. Auf unserem Weg nach San Francisco kamen wir schon durch einige Redwood-Forests.

Der Highway 1 an der kalifornischen Westküste

In Leggett beginnt der bekannte Highway 1. Vom Landesinneren führt eine schmale und kurvige Straße zurück an die Küste, während der große Highway 101 weiter im Inland verläuft. Die Straße war wirklich SEHR schmal und kurvig, man muss also wirklich SEHR langsam fahren. Das tun wir ja eh, denn unser Van schafft es nur langsam die Berge hoch. Glücklicherweise ist hier nur wenig Verkehr und so konnten wir in aller Ruhe fahren.

Je weiter südlich wir fahren, desto trockener wird die Landschaft. Auf diesem Küstenabschnitt gibt es überwiegend Klippen und keine Strände mehr. Ein Stück hinter Fort Bragg liegt der Mendocino State Park. Dieser hat uns ganz besonders gut gefallen. Hier kann man herrlich auf einem kleinen Weg an der Küste entlang wandern und hat die ganze Zeit eine tolle Aussicht auf das Meer.

Von Mendocino ist es gar nicht mehr weit nach San Francisco, wo wir dann zwei Tage später ankamen. Für die rund 1700 Kilometer lange Strecke haben wir im gemütlichen Tempo 18 Tage gebraucht. Freie Schlafplätze haben wir wie immer in den Apps Overlander und Wikicamps gefunden und mussten so noch für keine Nacht zum Schlafen Geld bezahlen. Die meisten Schlafplätze waren sogar mit Meerblick, aber oft am Rand der Straße.

4 Comments

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    • Imke Liebau Reply

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    • imke.liebau Reply

      Vielen lieben Dank und viele Grüße aus dem sonnigen Kalifornien! 🙂

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