Während wir noch in Bangkok sind entschließen wir uns für einige Tage nach Koh Samui zu reisen. Hier möchten wir ein nachhaltiges Elefanten Sanctuary besuchen und für einige Tage die Insel erkunden, bevor es zurück nach Deutschland geht. Eigentlich wollten wir ja den Norden von Thailand rund um Chiang Mai besuchen, aber dort sind derzeit 38 Grad und so entscheiden wir uns dann kurzfristig doch lieber um.
Koh Samui ist eine der bekanntesten Inseln Thailands und liegt im Golf von Thailand, etwa 700 Kilometer südlich von Bangkok. Die Insel hat sich in den letzten Jahrzehnten von einer ruhigen Fischer Insel zu einem der beliebtesten Reiseziele Thailands entwickelt. Wir haben verschiedenes über Koh Samui gehört und möchten uns nun selber ein Bild über die Insel machen.
Inhalt
Anreise nach Koh Samui
Die schnellste und komfortableste Art Koh Samui zu erreichen ist das Flugzeug. Da es nur eine einzige Airline gibt die Koh Samui anfliegt, sind die Flugpreise nicht ganz günstig. Alternativ kann man auch mit dem Nachtbus oder Zug fahren und dann weiter mit der Fähre. Da wir haben einiges an Gepäck dabei haben und nicht so viel Zeit entscheiden wir uns trotzdem für einen Flug, den wir über Bangkok Airways buchen. Der Flug von Bangkok nach Koh Samui dauert nur eine Stunde und 10 Minuten.
Elefantentourismus in Thailand
Früher wurden die Elefanten in Thailand hauptsächlich zur Waldarbeit eingesetzt. Im Jahr 1989 sollte die exzessive Rohdung der Wälder gestoppt werden und die Besitzer der Elefanten wurden damit arbeitslos. So hat sich nach und nach der Elefantentourismus in Thailand entwickelt. In den Köpfen vieler Touristen ist das Reiten eines Elefanten immer noch mit einem Thailandurlaub verbunden und in fast jeder touristisch beliebten Region werden leider immer noch Attraktionen mit Elefanten angeboten und auch gut besucht.
Auch wenn sich in den letzten Jahren viel in Richtung Nachhaltigkeit getan hat, ist das Elefanten Reiten in Thailand immer noch beliebt. Selbst in unserem Hotelzimmer liegt eine Infobroschüre, wo verschiedene Touren angeboten werden. Man kann zu einem Tigerpark fahren, wo Tiger auf engstem Raum gehalten werden und es werden umstrittene Taktiken angewendet, damit die Touristen Bilder mit den Tigern machen können. Auch für das Elefantenreiten gibt es verschiedene Anegbote und uns macht dieses Heft einfach nur sauer. Leider spiegelt es aber die Realität wieder und viele Touristen, die Thailand besuchen, möchten eben auch auf einem Elefanten reiten.
Nachhaltige Elefanten Sanctuarys auf Koh Samui
Glücklicherweise gibt es mittlerweile immer mehr Möglichkeiten, die Tiere auf ethisch vertretbare Weise kennenzulernen. Oft werden die Elefanten vom Elefantenreiten oder aus Zirkussen gerettet und bekommen dort eine zweite Chance. Allerdings lohnt es sich genauer hinzugucken und die Bewertungen zu lesen, wie etwa auf Google. Leider gibt es auch hier zahlreiche Einrichtungen, die zwar mit Wohltätigkeit und geretteten Elefanten werben, in Wirklichkeit jedoch hauptsächlich auf Profit ausgerichtet sind und das Wohl der Tiere steht nicht im Vordergund. Hinter den Kulissen finden sich oft fragwürdige Zustände, und es werden weiterhin grausame Trainingsmethoden eingesetzt, um die Elefanten auf den Kontakt mit Touristen vorzubereiten.
Einige Elefanten Auffangstationen haben sehr schlechte Bewertungen und diese sollte man unbedingt meiden und nicht noch unterstützen. Leider lässt sich mit Elefanten viel Geld machen und oft werden die Elefanten misshandelt und unter schlimmen Bedingungen gehalten.
Bitte unterstützt so etwas niemals!
Unsere Wahl: Samui Elephant Home
Nach einer umfassenden Recherche über die verschiedenen Elefanten Auffangstationen auf Koh Samui entscheiden wir uns für das Samui Elephant Home. Die Auffangstation gibt es seit über vier Jahren und sie widmet sich dem Schutz und dem Erhalt des natürlichen Lebensraums für die Elefanten. Durch die Abholzung der Wälder ist die Population der thailändischen Elefanten drastisch zurück gegangen und mittlerweile leben nur noch 3.500 Elefanten in freier Wildbahn. Wildlebende Elefanten sind in ganz Thailand mittlerweile leider kaum noch anzutreffen.
Neben dem Tierschutz engagiert sich Samui Elephant Home auch für nachhaltige Landwirtschaft und den Umweltschutz. Das Futter für die Elefanten wird auf lokalen Farmen in der Umgebung angebaut und die Elefanten leben frei auf einem großen Grundstück der Organisation.
Ein halber Tag mit den Elefanten
Wir buchen das half day caring elephants program. Hier werden wir die Möglichkeit haben mehr über die Elefanten zu erfahren, sie zu beobachten und natürlich können wir ihnen auch näher kommen. Am nächsten Morgen werden wir von unserem Hotel abgeholt und zu dem Sanctuary gefahren. Dort angekommen können wir aus einiger Entfernung schon einen Elefanten sehen und sind sofort beeindruckt.
Elefanten füttern
Zusammen mit den anderen Touristen erfahren wir mehr zu dem Konzept der Organisation und aus welchen traurigen Umständen sie die Elefanten gerettet haben. Als nächstes lernen wir, wie man gesunde Snacks für die Elefanten zubereitet. Elefanten fressen bis zu 150 Kilo am Tag und das 14 bis 19 Stunden lang. Die Snacks aus Bananen, Zuckerrohr und Gras mögen sie richtig gern und ohne die leckeren Schleckereien hätten die Dickhäuter auch nicht so viel Interesse an einer Begegnung mit uns.
Die Elefanten verbringen ihren Tag auf dem großen Gelände der Organisation und die Mitarbeiter bringen einige Elefanten zu der Fütterungsstation, wo sie nun von uns die Snacks bekommen. Hier vor den Elefanten zu stehen und ihnen so nah zu sein ist ein unbeschreibliches Gefühl. Die Elefanten freuen sich über unser selbst hergestelltes Futter und es macht uns riesigen Spaß sie aus der Hand zu füttern.
Danach gehen wir ausgestattet mit einem großen Strohhut zu den Elefanten, die frei auf dem Gelände von dem Samui Elephant Home leben. Hier sind immer Mitarbeiter vor Ort die aufpassen, dass die Elefanten auf dem Grundstück bleiben. Ein Zaun kann die Dickhäuter natürlich nicht aufhalten und die Elefanten sollen schließlich nicht die Plantagen der umliegenden Bauern zerstören.
Es ist schön zu sehen, wie frei die Elefanten sich hier bewegen können und wie gut es ihnen geht. Unsere Führerin erzählt uns zu jedem Elefanten noch einige Infos und der größe Star ist natürlich der kleine Baby Elefant. Wir haben genug Zeit jeden Elefant einmal zu begrüßen, Bilder zu machen und die Elefanten in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.
Matschbad mit den Elefanten
Anschließend kann sich ein Elefant im angelegten Matschbad ausgiebig baden, was er ganz offensichtlich auch genießt. Er suhlt sich mit Schlamm ein und spritzt mit seinem Rüssel freudig Wasser und Matsch umher. Regelmäßige Matschbäder sind wichtig für die Hautpflege und halten Insekten fern. Anschließend darf man mit den Elefanten zusammen in einem angelegten Pool baden und die großen Tiere mit Bürsten schrubben. Es entsteht eine kleine Wasserschlacht und einige Elefanten haben großen Spaß daran uns nass zu machen. Man merkt, wie viel Freude es den Elefanten macht und uns natürlich auch.
Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte der Elefanten in Thailand und die Mission des Schutzgebietes treffen wir die Elefanten. Hier gibt es keine Shows oder Ritte auf den Tieren – der Schwerpunkt liegt auf dem Respekt vor den Elefanten. Wir dürfen sie füttern und beobachten, wie sie in ihrer natürlichen Umgebung frei herumlaufen, baden und sich im Schlamm suhlen.
Kosten für ein Elefanten Sanctuary auf Koh Samui
So ein Besuch im Elefanten Sanctuary auf Koh Samui ist nicht ganz günstig, aber ein unvergesslichen Erlebnis und sehr lohnenswert. Der Besuch für die Halbtagsestour kostet 3000 Baht, was umgerechnet etwa 80€ entspricht. Das Geld kommt den Elefanten zu Gute und die Auffangstationen sind auf das Geld der Touristen angewiesen, da sie von dem Land kaum finanzielle Unterstütung bekommen.
Unserer Meinung nach war das Erlebnis aber unbezahlbar und wir sind froh, ein so tolles Projekt unterstützt zu haben, die sich zum Schutz der Elefanten einsetzen.
