Hast du auch Lust auf einen Mietwagen Roadtrip durch Peru? Wir haben Peru mit einem Mietwagen erkundet und sind von Cusco bis nach Puno an den Titicaca See gefahren. In diesem Beitrag zeigen wir dir unsere Reiseroute und geben Tipps zum Auto fahren in Peru. In den letzten 10 Tagen haben wir schon ohne Mietwagen die Umgebung von Cusco erkundet. Wir waren im Sacred Valley und haben die Salzterrassen von Maras besucht. Danach sind wir mit dem Zug nach Aquas Calientes gefahren um den weltbekannten Machu Picchu einmal mit eigenen Augen zu sehen.
Dazu haben wir einen seperaten Beitrag: Unsere Reiseroute durch Peru in 3 Wochen
Mietwagen Roadtrip durch Peru – unsere Reiseroute
Irgendwann möchten wir noch das Abenteuer Panamericana fortsetzen und Südamerika mit dem Camper bereisen und bis nach Feuerland fahren. Bis es so weit ist, werden wir nun Peru mit einem Mietwagen bereisen. Diese Option ist nicht sehr gängig und beliebt, da es in Peru ein gut ausgebautes Busnetz gibt mit komfortablen Bussen für Touristen. Nach etwas Recherche und einigen Überlegungen haben wir uns dann aber trotzdem gegen den Bus und für einen Mietwagen entschieden. Wir lieben es flexibel und frei unterwegs zu sein und uns nicht nach einem Fahrplan richten zu müssen.
Auf dieser Karte siehst du unsere gesamte Reiseroute durch Peru. Nördlich von Cusco waren wir ohne Mietwagen unterwegs und haben den erst für den zweiten Teil unserer Reise in Cusco abgeholt.
Mietwagen mieten
Über Billiger Mietwagen* haben wir uns für sechs Tage einen Mietwagen gebucht. Für die sechs Tage bezahlen wir insgesamt 200€, also rund 39€ am Tag. Die Abholung bei Sixt klappt problemlos und schon haben wir unser Gepäck eingeladen und sind unterwegs. An den chaotischen Verkehr müssen wir uns noch gewöhnen und wir sind froh aus der Stadt rauszufahren.

Inkastadt Cusco
Unser Mietwagen Roadtrip durch Peru beginnt in Cusco. Cusco liegt auf 3.400 Metern Höhe und ist die Haupstadt des Inka-Reiches. In der Altstadt gibt es viele historische Gebäude wie die Kathedrale und die vielen kleinen Gassen und Geschäfte. Hier findet man alles was das Touristen Herz begehrt. Echte und unechte Alpaka Pullover und alle möglichen Arten von tollen peruanischen Souvenirs. Cusco hat uns wirklich sehr gut gefallen und gerne wären wir sogar noch einen Tag länger in der Stadt geblieben. Durch die zentrale Lage ist Cusco auch ein super Ausgangsort für viele bekannte Tagestouren in der Region, wie etwa zum Rainbow Mountain. Überall hängen Plakate und Schilder zu allen möglichen Touren und Sehenswürdigkeiten.
Wanderung zu den 7 Lagunas in Ausangate
Die 7 Lagunas befinden sich drei Stunden von Cusco entfernt am Fuße des Ausangate, dem mit 6.384 Metern fünfthöchsten Berg des Landes. Die 7 Lagunas bei Ausangate sind noch ein richtiger Geheimtipp und nur wenige Touristen verirren sich hierhin. Als wir von der Wanderung Bilder gesehen haben war sofort klar: “hier müssen wir hin”. Richtige Hotels gibt es in der Nähe von dem Ort aber nicht, aber in Google Maps finden wir eine kleine Unterkunft mit guten Bewertungen, wo vor uns schon andere Abenteuer geschlafen haben. Nach rund drei Stunden Fahrt kommen wir in dem kleinen und abgelegenen Ort Tinki an.

Es fühlt sich an als würde hier die Zeit still stehen und wir wundern uns auch nicht mehr über die Tatsache, dass wir die einzigen Touristen in Tinki sind. Es gibt keine Restaurants und nur ein paar winzige Märkte mit dem nötigsten. Die Menschen leben in sehr einfachen Verhältnissen und ihren neugierigen Blicken nach zu urteilen, verirren sich auch nur wenige Touristen in dem Ort bzw. der Gegend.
Bei der Unterkunft ist zum Glück noch ein Zimmer frei und wir dürfen auch die Küche unserer netten Gastgeber nutzen und dort Nudeln kochen. Schon abends merken wir wie kalt es wird und in der Nacht decken wir uns mit sieben dicken Wolldecken zu.
Sieben Seen auf über 4000 Meter
Am nächsten Morgen fahren wir früh los und nehmen auf den Weg nach Ausangate noch einen Einheimischen mit, der wartend an der Straße steht. Öffentliche Busse gibt es hier nicht und nur die wenigsten Leute besitzen ein Auto. Die kleine Straße schlängelt sich an Dörfern vorbei und es geht immer weiter bergauf. Das Leben in den anliegenden Dörfern ist sehr ursprünglich und einfach, die Armut ist hier allgegenwärtig. Herden von Alpakas kommen uns entgegen, bis wir den kleinen und abgelegenen Ort Ausangate erreichen. Wir versuchen alle Eindrücke aufzusagugen und kommen aus dem Staunen kaum raus.
Neben uns sind nur noch wenige andere Autos hier. Die Wanderung zu den 7 Laguas ist insgesamt ca 11 Kilometer lang und führt 400 Höhenmeter nach oben. Wie der Name schon sagt, kommt man dabei bei sieben Seen und Lagunen vorbei. Als wir losgehen werden wir von einem lieben Hund aus dem Dorf begleitet, welcher uns tatsächlich auf unserer gesamten Wanderung begleiten wird und dem es großen Spaß macht mit uns gemeinsam zu wandern. Leider verdecken Wolken die bis über 6000 Meter hohen Berge, aber wohin wir auch gucken, kommen mächtige Gletscher zum Vorschein. Vor allem die blaue grosse blaue Lagune ist atemberaubend schön und immer wieder lassen sich sogar Chinchillas blicken.
Höhenkrankheit auf über 4800 Meter Höhe
Nach und nach bekommen wir immer stärkere Kopfschmerzen und auch viel Wasser trinken und das Kauen der Coca Blätter scheint nicht zu helfen. Mit der roten Laguna auf 4.800 Meter erreichen wir den höchsten Punkt unserer Wanderung.
An einem kleinen Stand trinken wir noch heißen Coca Tee und dann fängt es an zu regnen. Der Regen entwickelt sich zu einem Gewitter und wir machen uns schnell an den Abstieg. Erschöpft, nass, durchgefroren und mit starken Kopfschmerzen und Übelkeit kommen wir in Ausangate an und fahren so schnell wie möglich von der Höhe runter. Wir sind mehr als froh, als wir komplett erschöpft in unserer kleinen Unterkunft in Tinki ankommen. Gegen die starken Kopfschmerzen und die Übelkeit hilft nur noch: runter von der Höhe und liegen. Nach zwei Stunden im mehr oder weniger warmen Bett werden die Kopfschmerzen endlich besser, aber das Erlebnis wird uns trotzdem in unangenehmer Erinnerung bleiben.
Fahrt zum Rainbow Mountain
Am nächsten Morgen sind wir tatsächlich froh unsere Unterkunft in Tinki zu verlassen. Es einfach so kalt und wir haben für die kalten Temperaturen nicht die richtigen Klamotten dabei und sehnen uns wieder nach einer richtigen Mahlzeit. Unser nächstes Ziel ist der weltbekannte Rainbow Mountain. Die Fahrt dauert wieder drei Stunden und wir kommen in dem kleinen Ort Pitumarca an. Die Tagestouren zum Rainbow Mountain starten alle in Cusco und so gibt es in den umliegenden Dörfern beim Rainbow Mountain nur eine handvoll Unterkünfte.
In Google Maps haben wir wieder ein kleines Homestay gefunden und die nette Besitzerin soll laut den Bewertungen sogar für einen kochen. Tatsächlich gibt es in Pitumarca keine wirkliche Möglichkeit um etwas zu essen und Touristen verirren sich scheinbar nur sehr selten hierher. Die Tagestouristen für den Rainbow Mountain kommen alle aus Cuscou und fahren abends auch wieder nach Cusco zurück.
Wir sind überglücklich, als die nette Besitzerin am Abend eine leckere Quinoa Suppe für uns kocht. Nachdem wir die letzten drei Abende nur Nudeln mit einer nicht sehr schmackhaften Tomatensauce gegessen haben, schmeckt die Quinoa Suppe unglaublich gut. Glücklicherweise ist es in Pitumarca auch nicht so kalt wie in Tinki und so brauchen wir nachts „nur“ fünf Wolldecken und nicht sieben.
Die leuchtenden Farben vom Rainbow Mountain
Um vier Uhr morgens klingelt unser Wecker und nach einem kurzen Frühstück setzen wir uns in das Auto und fahren zum Rainbow Mountain. Die gepflasterte Straße wird zu einer Schotterpiste, die entlang einer Schlucht verläuft und sich dann steil den Berg hoch schlängelt. Wir kommen an Alpaca Herden und winzigen Dörfern vorbei.

Der Parkplatz befindet sich auf 4.700 Metern Höhe und es gibt viele Souvenir Geschäfte und kleine Stände, wo man sogar Alpaca Fleisch kaufen kann. Die meisten Touristenbusse aus Cusco fahren seit dem Bau der neuen Straße auf die andere Seite des Berges und so ist hier nicht mehr so viel los. Wir laufen langsam los und merken sofort, wie schnell wir auf dieser Höhe aus der Puste kommen. Alle paar Meter müssen wir stehen bleiben und schnappen wortwörtlich nach Luft. Wir hätten uns auch mit einem Motorrad oder auf einem Pferd hochbringen lassen können, aber wir möchten uns zumindest das letzte Stück selber erkämpft haben.
Nebel und Kälte am Regenbogenberg
Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir dann beim Rainbow Mountain an. Zwei Minuten später verschwindet der Berg in kaltem und dichten Nebel. Wir warten und der Nebel wird immer dichter, der Wind ist eiskalt und wir überlegen, ob wir nicht lieber wieder runter gehen sollen. Doch ich möchte unbedingt den Rainbow Mountain ohne Wolken sehen und so entscheiden wir uns zu warten. Anderthalb Stunden werden wir insgesamt oben in der Kälte warten und als wir uns schon fast entschieden haben zu gehen, passiert endlich ein Wunder.
Der Nebel verzieht sich und wir sehen die bunten Farben von dem Berg. Wow! Auch wenn wir echt gefroren haben und das Warten auf der Höhe vielleicht nicht die beste Idee war, so hat es sich am Ende doch gelohnt. Endlich können wir die leuchtenden Farben von dem Rainbow Mountain in seiner vollen Pracht sehen und sind begeistert.
Wir sind wirklich froh, dass wir die Möglichkeit hatten zu warten und selber entscheiden können, wie lange wir hier bleiben werden. Viele Tourgruppen waren nur rund 15 Minuten oben und dann ging es auch schon wieder runter und wenn es genau dann nebelig ist, verpasst man eben diese einmalige Aussicht. Zum Glück werden wir dieses Mal auch von Kopfschmerzen verschont und es geht uns erstaunlich gut.
Fahrt nach Puno
Gegen 12 Uhr sind wir zurück in der Unterkunft in Pitumarca. Nun steht eine weitere größere Etappe für uns an. Wir möchten von Pitumarca nach Puno fahren, an den Titicaca See. Für die 300 Kilometer werden wir ungefähr fünf Stunden benötigen. Da es mittlerweile schon Mittag ist und es früh dunkel wird, werden wir heute nur einen Teil der Strecke fahren. Wir haben in dem kleinen Ort San Pedro ein Hotel gefunden und schlafen hier für eine Nacht, bevor es am nächsten Tag weiter geht. Theoretisch hätten wir es auch noch ein Stück weiter geschafft, aber die Strecke ist sehr einsam und zwischen San Pedro und Puno gibt es gibt keine Hotels oder andere Übernachtungsmöglichkeiten.
Titicaca See
Der Titicaca See befindet sich in den Anden, zwischen Peru und Bolivien auf 3.812 Metern Höhe. Mit einer Fläche von ca. 8.372 km² ist der Titicaca See der größte schiffbare Süßwassersee der Erde. Puno liegt direkt am Titicaca See und eignet sich daher perfekt für Ausflüge und als Ausgangspunkt. Es gibt viele Hotels und Restaurants und auch die Altstadt von Puno ist wirklich sehr schön.

Uros Inseln am Titicaca See
Die Uros sind ein indigenes Volk und leben auf schwimmenden Inseln im Titicacasee. Diese schwimmenden Inseln werden aus dem Tortora Schilf gebaut, welches hier am See wächst. In mehreren geschichteten Lagen übereinander entsteht daraus eine künstliche Insel, die mit Holzpfählen im Boden verankert wird um nicht wegzutreiben. Mit der Zeit verrotten die unteren Schichten, sodass ständig neues Schilf hinzugefügt werden muss. All das erlebt man am besten, wenn man auf einer einheimischen Uros Insel übernachtet. Der Tourismus ist für die Uros eine wichtige Einnahmequelle geworden und so wurden in den letzten Jahren viele neue Inseln gebaut, wo sich nur Unterkünfte für Touristen befinden. Wir möchten aber lieber bei einer einheimischen Familie übernachten und nicht auf einer reinen Touristeninsel.
Am nächsten Morgen holt uns Raul am Hafen ab und fährt uns mit dem Boot zu seiner Insel. Hier lebt er mit seiner Frau, dem kleinen Sohn und die restliche Familie lebt auf der anderen Seite der Insel. In den letzten Jahren hat die Familie hier noch zwei Unterkünfte für Touristen gebaut. Am Nachmittag fährt uns Raul mit dem Boot über den See und erzählt uns viel über das Leben der Uros auf dem Titicaca See und wie er hier aufgewachsen ist. Wir fahren bei einer Schule vorbei und es gibt sogar einen kleinen Supermarkt und eine Tankstelle für die Boote. Später zeigen Raul und seine Frau uns, wie die Schilfinseln gebaut werden und wir kaufen einen selbst bestickten Kissenbezug von ihr, der später unser Sofa zieren und uns immer an dieses besondere Erlebnis erinnern wird.
Straßenblockaden
Am nächsten Morgen möchten wir eigentlich zurück nach Cusco fahren, wo wir dann den Mietwagen abgeben werden. In Puno wundern wir uns noch über die verdächtig ausgestorbenen Straßen. Weit kommen wir aber nicht. Zwei Kilometer weiter liegen Steine und allerhand Gegenstände auf der Straße. Erschrocken versuchen wir kurz etwas Slalom zu fahren und bei der nächsten Kreuzung werden wir von quer stehenden Autos auf der Fahrbahn aufgehalten. Das ungute Gefühl in uns breitet sich immer weiter aus. Schnell realisieren wir, dass aus unserem Vorhaben nichts wird und wir so schnell wie möglich zurück in das Hotel sollten. Also drehen wir um und fahren zurück zu dem Hotel in Puno, wo wir die erste Nacht geschlafen haben. Wir sind einfach nur erleichtert als wir bei dem Hotel ankommen und sozusagen „in Sicherheit“ sind. Uns bleibt nichts anderes übrig als unseren Mietwagen zu verlängern und den Flug zu verschieben und so werden wir erst zwei Tage später nach Cusco fahren können, als sich die Situation wieder beruhigt hat.
Surfen in Trujllo
Unsere letzten Tage in Peru verbringen wir in Trujillo, 500 Kilometer nördlich von Peru. Nicht weit von hier befindet sich auch die längste Surfwelle der Welt in Chicama. Zur Zeit sind allerdings nicht die richtigen Bedingungen für die Surfwelle in Chicama und so bleiben wir in Trujillo. Um einfach nur surfen zu gehen hätte man aber auch genau so gut in Lima bleiben können, wo die Wellen unserer Meinung nach zum Surfen sogar besser sind als extra dafür nach Trujillo zu fliegen.
Unser Mietwagen Roadtrip durch Peru
Drei Wochen waren wir in Peru und haben in dieser Zeit unglaublich viel erlebt und gesehen. Besonders gut hat uns die Gegend rund um Cusco gefallen, das peruanische Andenhochland. Einmal selber vor dem Machu Picchu stehen, die bunten Farben des Rainbow Mountain sehen und zu den 7 Lagunas wandern. Auch der Titicaca See ist ein faszinierender Ort und insgesamt haben wir in den drei Wochen unglaublich viel erlebt und gesehen.