Reisebericht: Bei einer Safari-Tour im Yala Nationalpark in Sri Lanka kann man viele verschiedene Tiere erleben. Der Yala Nationalpark  unterteilt sich in fünf Blöcke über eine Fläche von 130 000 Hektar, wovon zwei Blöcke für die Öffentlichkeit zugänglich sind. In dem Yala Nationalpark leben 44 Säugetiere und 215 Vogelarten. Der Nationalpark ist vor allem für seine Leoparden und Lippenbären bekannt. Im Moment halten sich über 35 Leoparden im Yala Nationalpark auf, was aber noch lange keine Garantie für eine Sichtung darstellt. Die einzige Möglichkeit den Park zu besichtigen ist mit einer Safari-Tour.

Anreise und Auswahl eines Fahrers

Die Südküste Sri Lankas schließen wir mit einem Besuch des Yala Nationalparks ab. Wir wollen diesmal eigentlich den öffentlichen Bus von Weligama nach Tissamaharama nehmen, aber das erweist sich nicht als die schnellste und einfachste Methode. Außerdem recherchieren wir mit welcher Organisation wir die Safari-Tour machen. Über Tripadvisor sind wir auf einen Guide namens Janaka gestoßen. Janaka und seine Fahrer zeichnen sich laut zahlreichen Tripadvisor Empfehlungen dadurch aus, sehr flink fahren zu können und ein gutes Auge für Tiere zu haben.

Kurzerhand rufen wir ihn an (+94 77 2972639) und buchen eine Halbtagestour, welche von 4:30 Uhr morgens bis 12 Uhr mittags geht. Dazu hat Janaka für uns einen privaten Fahrer organisiert, welcher uns für 7000 LKR (37€) von unserem Hotel in Weligama abgeholt und nach Tissamaharama gebracht hat. Janaka’s Schwester bewirtschaftet das Hotel Lake Edge Holiday Inn, welches auf Booking gute Bewertungen hat. Da wir uns eh nicht für ein Hotel entschieden können (viel zu große Auswahl), haben wir uns einfacherweise für das Lake Edge Holiday inn entschieden.

Unsere Route durch Sri Lanka

Safari-Tour im Yala Nationalpark

Als um 4 Uhr nachts der Weckel klingelt sind wir dementsprechend total müde. Abgeholt werden wir um 04:30 Uhr bei unserem Hotel in Tissamaharama. Hinten auf der Ladefläche ist ein für Safari Touren angefertigter Aufsatz mit sechs Sitzplätzen. So haben wir eine sehr gute Sicht und der frische Wind weht uns durch die Haare. Die Fahrt geht sofort rasant los und wir fahren vorbei an Feldern und Seen zum Eingang des Yala Nationalparks. Wir biegen in einen schmalen und ausgewaschenen Feldweg ab und sofort bemerken wir, dass ein Allradauto definitiv gebraucht wird. Der Jeep meistert den Weg durch tiefe Löcher, Spurrillen und über steile Anstiege. Doch dann meint unser Fahrer es zu gut und hat sich in der Dunkelheit total festgefahren.

Auf der Suche nach den „Highlights“ des Nationalparks

So wurde dann aus der Idee, über den Feldweg abzukürzen und als erster am Eingang des Nationalparks anzukommen, ein kleines Desaster. Wir versuchen alles um aus dem tiefen Loch herauszukommen. Doch der Reifen hat sich schon sehr tief eingegraben und das Auto sitzt auf dem Boden auf. Nach einer guten dreiviertelstunde Arbeit mit anderen Guides und ihren Autos können wir uns endlich befreien und es geht weiter Richtung Nationalpark. Da wir viel Zeit verloren haben, fahren wir jetzt umso schneller und überholen auf dem Weg zahlreiche andere Safari-Jeep’s. Es fühlte sich teilweise an wie die Rally Dakar, dem großen Wüstenrennen. Wir werden während der Fahrt wild hin- und hergeschleudert und sind mittlerweile auch ziemlich wach.

So erreichen wir schließlich zum Sonnenaufgang den Eingang des Nationalparks und reihen uns hinter Massen an anderen Jeep’s ein. Unter den Fahrern scheint es eine gewisse Rangordnung zu geben, denn unser Fahrer drängelt sich anstandslos an vielen anderen Geländewagen vorbei und platziert uns fast vorne in die Reihe, als fünfter Wagen. Nun muss jeder eine Eintrittkarte in den Park kaufen und nach einer kurzen Pause geht es auch schon los. Die Tore zum Park öffnen sich pünktlich um 6 Uhr morgens und alle rasen hinein in den Park. Das Ziel ist es nun in der ersten Stunde so schnell wie möglich ein „Highlight“ zu finden, also einen Leoparden oder einen Bären.

Die Fahrer sind untereinander vernetzt. Sobald ein Fahrer ein Tier erblickt, informiert er telefonisch die anderen Fahrer. Dadurch, dass alle Guides zusammenarbeiten, ist es eigentlich ziemlich egal, mit welchem Unternehmen man die Tour macht. Die Guides sind alle sehr motiviert ihren Job gut zu machen und heizen somit durch den Park auf der Suche nach Leoparden, Bären. Elefanten und anderen Tieren. Unser Fahrer ist andauernd am Handy mit den anderen Fahrern in Kontakt und fährt dabei in einem anschaulichen Tempo durch den Park und hält nach Tieren Ausschau.

Viel Betrieb im Yala Nationalpark

Wir rasen quer durch den Park, aber können leider keinen Leoparden sehen. Diese sind natürlich auch scheu und wenn 100 Jeep’s gleichzeitig durch den Park fahren, kann sich jeder vorstellen, dass die Tiere schnell weg sind. Auf dem Weg sehen wir schon unseren ersten Elefanten, aber unser Fahrer möchte uns unbedingt ein „Highlight“ zeigen und fährt einfach dran vorbei. Auch nach über einer Stunde Fahrerei können wir keinen Leoparden sehen, lediglich ein Bär wurde weit weg im Gebüsch gesichtet. Wir haben den Bär aber leider nicht mehr sehen können, da er sich davor aus dem Staub gemacht hat. Das ist unseres Erachtens aber auch kein Wunder bei der großen Anzahl an laufenden Motoren.

Tierbeobachtungen im Yala Nationalpark

Nachdem wir bereits zwei Stunden unterwegs sind und an vielen „kleinen“ Tieren einfach vorbei gefahren sind, halten wir an einigen Wasserlöchern im Yala Nationalpark, wo sich immer viele Tiere zum Trinken aufhalten. Hier sehen wir unter anderem Krokodile, Wasserbüffel, Axis-Hirsche, Pfaue, Wildschweine und viele verschiedene Vogelarten.

Wir sind total begeistert von der Vielfalt der Tiere und der Schönheit des Nationalparks. Es ist schon verrückt, dass so viele verschiedene Tiere zusammen leben. Der Yala Nationalpark erinnert uns sehr stark an die australische Savanne. Buschland, hier und da Felsen und endlose Weite. Mittags machen wir einen Stopp am Strand, wo auch eine Toilette und Picknickbänke sind. Während der Tour darf man den Jeep aus Sicherheitsgründen nur an ausgewählten Stellen verlassen.

Unser erster Elefant in Sri Lanka

Zum Schluss kommen wir an einem Wasserloch vorbei, an dem sich eine komplette Elefantenherde zum Trinken und Baden versammelt. Es ist ein unglaubliches Erlebnis! Auf beiden Seiten der Straße stehen unzählige Elefanten, von groß bis klein und wandern zwischen den Autos umher. Wir fühlen uns wie in einer BBC Dokumentation!

 

Fazit zur Safari Tour im Yala Nationalpark

Mittlerweile sind wir seit sechs Stunden unterwegs, wurden ordentlich durchgeschüttelt und haben Kopfschmerzen, weil wir so wenig getrunken haben. Auch liegt uns das frühe Aufstehen in der Nacht in den Gliedern. So sind wir erleichtert als wir den Nationalpark verlassen und es wieder zurück zu unserem Hotel geht. Wir empfinden die Halbtagestour als sehr anstrengend und eine Tagestour wäre uns definitiv zu lang gewesen. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass es besonders am Anfang recht stressig durch den Park ging. Trotzdem hat uns die Tour gut gefallen und es war atemberaubend, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen.

Den Nachmittag entspannen wir in unserem Hotel, denn das lag in Tissamaharama nicht weit vom Nationalpark entfernt, an einem sehr schönen See. Hier kann man auch sehr viele Vögel und Pfauen beobachen. Imke war so müde und ist direkt direkt eingeschlafe. Wir haben zum Glück zwei Nächte in unserem Hotel gebucht und können am nächsten Tag in Ruhe ausschlafen. Dann geht es weiter zum Udawalawe National Park.

2 Comments

  1. Wie man sieht, muss es für eine Safari nicht immer Afrika sein. Sri Lanka ist schon faszinierend! Tolle Bilder. Liebe Grüße Gabriela

    • Hallo Gabriela, wir waren sehr von der artenvielfalt überrascht!
      Afrika steht natürlich auch noch auf unserer Liste, aber das dauert noch ein wenig.
      Wir freuen uns, dass dir dieser Beitrag gefallen hat 🙂

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