Von Bali sind wir mit Air Asia nach Kuala Lumpur geflogen, wo wir einen dreistündigen Aufenthalt gehabt haben. Nachdem sich unser Flug noch eine Stunde verspätet hat, sind wir also um 21 Uhr abends von Kuala Lumpur noch eine Stunden nach Kota Bahru geflogen, was an der malayischen Ostküste liegt. Hier war eigentlich nur ein kurzer Zwischenstopp geplant, aber da ich mich erkältet habe, sind wir letztendlich vier Tage in Kota Bahru geblieben. Davon habe ich die meiste Zeit im Bett verbracht. Nach einer vollständigen Genesung konnte es also endlich weiter gehen. Wir mussten uns auch erstmal an die Hitze gewöhnen. Es war in Malaysia nochmal deutlich heißer und auch schwüler als in Indonesien.

Anreise auf die Perhentian Islands

Wer unsere Reise schon länger verfolgt, der weiß vielleicht, dass wir schon letztes Jahr im April die Perhentian Islands in Malaysia besucht haben. Und weil uns die zwei Inseln so gut gefallen haben, sind wir dieses Jahr wieder gekommen. Manche Orte gefallen einem so gut, da kommt man gerne zurück!

Von Kota Bahru sind wir mit einem Taxi nach Kuala Besut gefahren. Hier fahren die Boote los zu den beiden Inseln. Der Preis für das Speedboat beträgt pro Weg 35 Ringgit, hinzu kommt noch eine Nationalparkgebühr von 30 Ringgit. Wir hatten mal wieder Glück und kaum waren wir bei dem Jetty angekommen und hatten unser Ticket, ging es nach zehn Minuten Wartezeit auch schon los. Wir haben uns genau wie letztes Jahr an dem Long Beach auf Perhentian Kecil absetzen lassen. Auf Perhentian Kecil sind die günstigsten Unterkünfte. Wir wollten das Matahari Chalet ansteuern, indem wir schon letztes jahr übernachtet haben. So ging es vom Bootsanleger den Strand entlang zu dem Hotel. Koffer und Rucksack haben sich das Rennen geliefert: der Rucksack hat gewonnen! Tobi war ganz schön fertig mit dem schweren Koffer. 😉 Aber irgendwie müssen wir ja unser ganzes Gepäck, was sich in zwei Jahren in Australien und einem Jahr Neuseeland angesammelt hat, nach Hause kriegen.

Was sollen wir sagen? Wir hatten richtig Glück! Beim Matahari Chalet war wieder ein Doppelzimmer mit Klimaanlage frei für stolze 170 Ringgit pro Nacht, umgerechnet 35€ mit Frühstück. Wir sind fünf Tage auf den Perhentians geblieben, was unserer Meinung nach optimal ist. Da man fast überall schnorcheln kann, wird einem auch nicht langweilig und schöne Strände gibt es genug. Nur irgendwann hat man vielleicht genug von dem Salzwasser.

Für weniger als die Hälfte kann man auch ein Zimmer ohne Klimaanlage mit Ventilator bekommen. Strom gibt es ohnehin auf der Insel nur von 19 Uhr abends bis 9 Uhr morgens. Wäre es nicht so unglaublich heiß, zusammen mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit, hätten wir ja das Ventilatorzimmer genommen. Aber so hatten wir immerhin abends eine Abkühllung und konnten normal schlafen. Es war wirklich eine Wohltat wenn die Klimaanlage abends anging. Die heiße Dusche brauchten wir nicht, die kalte war herrlich erfrischend. Als wir letztes Jahr auf Pulau Kapas in einem Dormzimmer mit Ventilator waren, hatten wir nach vier Tagen gefühlt einen Hitzestau, weil uns einfach immer heiß war.

Perhentian Island Resort Strand

An unserem ersten  Tag auf den Perhentians haben wir uns mit dem Taxiboot vom Long Beach zu dem Perhentian Island Resort fahren lassen. Die Taxiboote sind hier das einzige Transportmittel zwischen den Inseln und man kann sich für einige € zu jedem Strand oder Hotel fahren lassen. Die Fahrt von Long Beach auf Perhentian Kecil zu dem Perhentian Island Resort auf Perhentian Besar kostet 10 Ringgit pro Fahrt und pro Person. Die Preise richten sich immer nach Fahrt pro Person, egal, wie viele Leute mit dem Boot fahren.

Vor dem Perhentian Island Resort sind große Flächen mit Seegras, wo täglich große Meeresschildkröten das Seegras fressen. Das Meer ist dort ziemlich tief. Als wir eine Schildkröte auf dem Meersboden gesichtet haben, mussten wir ca zehn Minuten warten, bis sie zum Atmen an die Wasseroberfläche kam. Nachdem sie (oder er? :D) zweimal Luft geschnappt hat, ist sie wieder in die Tiefe getaucht.

Der Strand am Perhentian Island Resort ist sehr schön und rechts am Strand kann man auch toll schnorcheln!

Ein Postkartenstrand

Wir haben mehrere Male einen Black Tip Reefshark gesehen. Einer war etwas größer (etwa einen Meter) und die anderen deutlich kleiner. Ich habe mich erst ziemlich erschrocken, als ich ihn gesehen habe. Der Hai hat sich wohl auch erschrocken. Er war so schnell weg, dass ich ihm kaum hinterher schwimmen konnte.

Es war abends und wir haben auf unser Taxiboot gewartet, da haben wir einen Gleitflieger auf dem Baum gesehen! Natürlich hatte ich an dem Tag mein Teleobjektiv nicht dabei, aber erkennen kann man ihn trotzdem.

Ein Gleitflieger auf der Palme

Kajak fahren auf den Perhentian Islands

Am nächsten Tag haben wir uns in Coral Bay ein Kajak gemietet und sind damit nördlich die Küste hochgefahren. Ausgerüstet mit sechs Litern (!) Trinkwasser, zwei Coladosen, Bananen und Keksen sowie der Schnorchelausrüstung haben wir uns auf dem Weg gemacht. Die sechs Liter Wasser haben wir übrigens komplett getrunken, es war einfach unglaublich heiß. Weil wir uns mit den GoPro Bildern nicht so gerne zufrieden geben, haben wir noch die Kamera in zwei Plastiktüten in einer Drybag verstaut. Wir haben uns für die Kajaktour einen ruhigen Tag ausgesucht, am vorherigen Tag war das Meer ziemlich wellig.

Das Meer ist traumhaft schön und die Farbe vom Wasser ist wirklich atemberaubend! Genau deswegen sind wir zurück auf die Perhentians gekommen. Der einzige Nachteil war die unglaubliche Hitze, die man auf dem Bild nicht sieht, Die meiste Zeit hatte ich mein Tuch auf dem Kopf, damit ich keinen Sonnenbrand auf der Kopfhaut bekomme. Das Wasser ist sehr schön warm, aber dafür auch keine richtige Abkühlung. Aber wir wollen uns natürlich auch nicht beschweren! Es hat nicht lange gedauert, bis wir an traumhaften Stränden vorbei kamen, die wir uns mit nur wenigen anderen teilen mussten.

An vielen Stränden findet man diese wunderschönen Dekorationen aus Muscheln und Korallenstücken. Insgesamt habe wir an vier  Buchten gehalten. Welcher Strand welcher war, wissen wir leider nicht, da an den Stränden kein Schild war und viele s in Google Maps nicht benannt. Schön sind die Strände aber alle und auch die Entfernung von einem Strand zum nächsten ist nicht groß.Wir sind auf jeden Fall bis an die nördliche Spitze auf der Westseite von Perhentian Kecil gefahren.

Die Perhentian Islands sind mit Regenwald bewachsen, einige Dschungelpfade überqueren die Inseln. Direkt am Strand fängt der Regenwald an. Die Korallen konnten wir von dem Kajak aussehen, das Wasser ist richtig klar.

Diese Muscheln wachsen oft auf Korallen und es gibt sie in verschiedenen Farben. Kommt ihnen ein Fisch oder kommt man ihnen zu nah, zucken sie zusammen.

Generell sind die Korallenriffe noch gut intakt. Leider ist der Meeresboden an einigen Stellen mit toten Korallen übersät. Mit der Dome an der GoPro haben wir tolle Bilder mit dem Kajak machen können!

Turtle Beach

Den dritten Tag unseres Perhentian Islans Aufenthaltes haben wir am Turtle Beach auf der großen Insel Perhentian Besar verbracht. Mit einem Taxiboot haben wir uns fahren lassen. Natürlich hatten wir unsere Schnorchelausrüstung wieder dabei. Wir sind richtig froh, dass wir uns einen eBook-Reader zugelegt haben. Es ist unheimlich schön, am Strand zu liegen und ein Buch zu lesen. Und auch im Flugzeug, am Flughafen oder abends im Bett ist es sehr praktisch. Ich wünschte mir, ich hätte mir schon viel früher einen gekauft. Aber besser spät als nie. Mit der integrierten Lampe kann man sogar im dunkeln lesen. Aber zurück zum Turtle Beach!

Vormittags war es ziemlich bewölkt, doch am Nachmittag ist der Himmel noch aufgeklart. Man merkt, dass die Sonne trotzdem stark ist und man sich unbedingt mit Sonnencreme eincremen muss. Sonst ist ein starker Sonnenbrand vorprogrammiert.

Dschungeltrekking auf Perhentian Kecil

Am darauf folgenden Tag, wollten wir das Innere der Insel erkunden und sind vom Long Beach zu einem der schönen Strände spaziert, welche  wir bereits mit dem Kajak erkundet haben. Zuerst ging es einen eher unschönen breiten Weg hoch bis zu den Windmühlen und dann sind wir links abgebogen. Der Weg war immer noch breit, aus trockenem Lehm und nicht so, wie wir ihn uns vorgestellt haben. Nachdem wir uns einmal verlaufen haben und an einem nicht so schönen Strand rauskamen, mussten wir ein Stück des Weges wieder zurück gehen. Bei der nächsten Abbiegung nach rechts sind wir in einen kleinen Weg abgebogen, und der sah dann eher nach einem Dschungelpfad aus, wie wir ihn uns vorgestellt haben. Richtig abenteuerlich!

Sobald man stehen blieb, wurde man von Mücken attackiert und so sind wir flotten Schrittes immer weiter marschiert, vollkommen nassgeschwitzt und konnten es kaum erwarten in das Meer zu springen! Wir kamen bei dem gleichen Strand raus, bei dem wir schon bei der Kajaktour waren. Eigentlich wollten wir zu einem anderen, aber weil wir keinen anderen Weg gesehen haben und träge waren,  sind wir dann einfach da geblieben. Und weil wir den Weg auch nicht zurück gehen wollten, sind wir mit einem Taxiboot nach Coral Bay gefahren und sind  zu Fuß die zehn Minuten zum Long Beach gegangen. Dies hatten wir nicht gebucht, aber als ein Taxiboot am Strand hielt um andere Leute abzuholen, haben wir gefragt, ob wir in zwei Stunden hier abgeholt werden kann.

Teluk Keke Beach

Unseren letzten Tag haben wir am Teluk Keke Beach auf Perhentian Besar verbracht. Dieser schöne Strand liegt an einer Doppelbucht und hat zu beiden Seiten einen Sandstrand.

Der wunderschöne Teluk Keke Beach

Am Teluk Keke Beach sind nur wenige Leute, einige Boote halten hier von Schnorchelausflügen. Auf der linken Seite vom Strand war am wenigsten los und dies ist auch der schönste Strandabschnitt. Bei uns ist ein richtiges Inselgefühl entstanden! 🙂

Vor dem Strand liegt ein intaktes Koralenriff. Am besten hat uns das Riff ganz links auf der linken Seite vom Strand gefallen. Nur in das Wasser kommen ist etwas schwierig. Das Wasser ist vorne sehr flach, zwischen einem und den Korallen liegt nur ein halber Meter und man muss sehr vorsichtig darüber schwimmen, ohne sich an den Korallen zu verletzten und ohne die Korallen kaputt zu machen. Dafür ist dort die Sichtbarkeit sehr gut, das Wasser ist sehr klar. Weiter draußen wird es aber tiefer.

Die aus „Findet Nemo“ bekannten Clownfische leben in Anemomen. Wir finden, dass diese Korallen aussehen wie bunte Blumentöpfe! 😀

Ein riesiges Netz hat sich an den Korallen verhangen. Ein unheimlicher Anblick, wie es hin,- und herwiegt.

Und dann kam mein persönliches Highlight aus der Tiefe. Ich war gerade alleine schnorcheln und war an der Riffkante, da kam etwas großes aus der Entfernung. Ich erschrak mich furchtbar! Doch dann habe ich erkannt was es war: ein Büffelkopfpapageienfisch. Nicht einer, sondern sogar vier! Ich konnte mein Glück kaum fassen! Meine Angst war im verschwunden, ich war total überwältigt! Büffelkopfpapageienfische werden bis zu 1,20 Meter groß und ich bin mir sicher, dass diese mindestens so groß waren. Sie waren wirklich riesig, ich habe mich selber richtig klein gefühlt. Ich konnte das Horn erkennen und sie haben richtige Zähne. Ich habe sie eine Weile beobachtet und bin ihnen nachgeschwommen. Danach sind sie wieder in die Tiefe des Meeres abgetaucht. Das werde ich garantiert nie vergessen. Ich bin sehr dankbar, dass ich dies erleben durfte.

Der Teluk Keke Beach hat uns besonders gut gefallen und auch das Schnorcheln war hier sehr gut. Wir waren gerade entspannt am lesen, da hat es laut im Gebüsch geraschelt. Wir dachten erst, dass sich jemand von hinten anschleicht um eine Tasche zu klauen. Ich war neugierig und bin in das Gebüsch gegangen um zu sehen was dort ist. Ein wirklich sehr großer Waran war dort unterwegs! Als er mich gesehen hat, ist er flotten Schrittes in die andere Richtung. Warane haben wir auf den Perhentian Islands sehr oft gesehen, abenso Eichhörnchen. Außerdem soll es hier Affen geben, aber wir haben leider keine gesehen. Diesen Waran hier haben wir von unserem Hotelbalkon fotografiert. Wir haben eigentlich täglich Warane gesehen. Meistens haben sie in dem sumpfigen und mülligem Wasser unter dem Steg zum Strand gelegen.

Uns haben die Perhentian Islands (wieder) richtig gut gefallen und wir sind froh, dass wir sie noch einmal besucht haben.

Die Perhentian Islands – ein kleines Paradies in Malaysia

Im April letzten Jahres war das Wetter besser, wir hatten jeden Tag Sonne und blauen Himmel. Dieses Jahr im Juli war es oft bewölkt und manchmal hat es abends geregnet. Außerdem waren jetzt mehr Touristen auf den Inseln als im April. Der Long Beach auf Perhentian Kecil hat versucht mit den Partyinseln in Thailand mitzuhalten und jeden Abend wurde dort laut Musik gespielt. Um 22 Uhr wurde diese sogar lauter anstatt leiser. Unser Hotel war nicht direkt daneben, aber schon nah daran, dass wir die Musik noch laut genug gehört haben. Erst um 4 Uhr war die „Party“ vorbei. Nach der ersten Nacht hatten wir uns etwas daran gewöhnt und haben in den folgenden Nächten trotz lauter Musik besser geschlafen.

Im April ist es auf den Inseln definitiv ruhiger und von lauter Musik war bei uns keine Spur. Stechmücken waren in unserem Zimmer auch ein stetiger Begleiter, obwohl wir Tür und Fenster immer zugehalten haben. Da unser Bett keine Fliegennetz hatte, haben wir so einige Stiche abbekommen. Da es aber unmöglich war, in dem Zimmer Mücken zu finden, mussten wir damit leben und haben versucht, das nervige Summern der Mücken zu ignorieren. An den Stränden haben wir nur selten Müll gesehen, ebenso im Meer. Auch im Inneren der Insel erschien uns weniger Müll zu sein als noch letztes Jahr. Gegen Lombok oder Bali in Indonesien ist es hier wirklich unglaublich sauber. 

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