Wir verlassen die Pazifikküste von Costa Rica und fahren weiter in das Landesinnere. Auf der Hochebene hier ist es verglichen mit den 34 Grad an der Küste angenehm kühl. Auf den Wiesen weiden Kühe und wir fühlen uns eher wie in Österreich als wie in Costa Rica. Wir nähern uns dem Arenal See und halten unterwegs bei einer deutschen Bäckerei. Der Kuchen schmeckt hervorragend und dazu decken wir uns noch mit Brot ein. Die Preise sind natürlich nicht günstig, aber das Preisniveau ist in ganz Costa Rica sehr hoch und so haben wir uns an die Preise schon etwas gewöhnen müssen.

Nach einer kleinen Stärkung fahren wir weiter und der Wald wird dichter und der Vulkan Arenal erscheint in der Ferne. Die Straße schlängelt sich am Arenal See entlang und auf einmal sind wir mitten im Regenwald! Leider gibt es keine Möglichkeiten um anzuhalten und das alles fotografisch fest zu halten.

Arenal See und Nasenbären

Auf einmal sehen wir einen Nasenbäsen am Straßenrand, dann noch einen und dann ist dort auf einmal eine ganze Bande! Ein Stück weiter halten wir auf einem Parkplatz um ein Foto zu machen und auch hier ist eione ganze Ameisennbären Bande. Wahrscheinlich werden sie von den Menschen gefüttert und warten auf Futter. Dabei quicken sie ganz niedlich und wuseln durcheinander. Sie sind wirklich niedlich, aber eigentlich sollten sie ja im Wald sein und nicht an der Straße oder auf dem Parkplatz.

Wandern am Arenal Vulkan

Wir fahren bis nach La Fortuna, wo wir ein schönes Camp finden. Nach einem Tag Entspannung und Pause wandern wir in dem Arenal Nationalpark, oder besser gesagt daneben auf einem Privatgrundstück. Der Eintritt in den Nationalpark selber ist nämlich unverschämt teuer. Direkt neben dem Nationalpark und am Fuße des Nationalparks ist Privatland und die Eigentümer haben Wanderwege angelegt, die bis zum Lavafeld hochführen. Die Aussicht ist die gleiche, nur man bezahlt nicht so viel Geld. Der Eintritt kostet umgerechnet 8€ pro Person und in Google Maps zu finden unter „Mirador el Silencio„.

Das Wetter ist leider eher regnerisch und die Wolken hängen niedrig. Auch die nächsten Tage soll es nicht besser werden und so verschwenden wir keine Zeit und machen die Wanderung einfach heute.

Durch den Regenwald auf dem Weg zum Vulkan..

Der Weg führt durch einen wunderschönen und dichten Regenwald. Es tropft von den großen Blättern und die Stimmung ist einzigartig. Diese Dschungelgeräusche und diese Kulisse. Und auch hier ist wieder erstaunlich wenig los. Am Lavafeld angekommen sehen wir leider nicht so viel, der Vulkan versteckt sich wie so oft unter einer dichten Wolkendecke.

Der Arenal Vulkan versteckt sich in den Wolken

Trotzdem ist die Aussicht schön, auch wenn der wichtigste Teil leider nicht sichbar ist. Wir warten rund eine halbe Stunde, doch dann fängt es an zu regnen und wir machen und auf den Rückweg. Da es sich bei der Wanderung sogar um einen Rundweg handelt können wir einen anderen Weg nehmen. Ich genieße es sehr im Regenwald zu sein, der Regen stört mich nicht. Vielleicht sollte man öfter mal den Regen akzeptieren und sich an ihn erfreuen, anstatt gegen ihn anzukämpfen?

Kakaotour

In dem tropischen Klima Costa Rica’s wachsen neben Bananen und Ananas auch Kakaobäume. In der Nähe von La Fortuna besuchen wir eine kleine Farm und dürfen dazu noch auf dem Grundstück bei ihnen campen. Wir lernen nicht nur viel über Kakaobäume und den Anbau, sondern auch über Bananen, Ananas und Kaffee und dazu bekommen wir während der Tour noch jede Menge frisches Obst. Lecker!

Die Kakaofrüchte werden geöffnet und die Kakaobohnen anschließend fementiert und getrocknet. Dieser Prozess dauert rund sieben Tage und die Kakaobohnen müssen täglich gewendet werden. Im nächsten Schritt werden die trockenen Kakaobohnen in einem Ofen geröstet. Danach werden sie geschrotet und geschält und anschließend fein gemahlen. Heraus kommt dabei eine cremige Paste, die zu 100% aus Schokolade entsteht und sehr lecker schmeckt.

Blue Falls

In Costa Rica gibt es so viele wunderschöne Wasserfälle. Die meisten von ihnen sind mitten im Regelwald und haben eine herrliche blaue Farbe. Die Blue Falls sind eine Reihe von sieben atemberaubenden Wasserfällen, die hoch in den Bergen gelegen sind. Die Anfahrt ist über die schmale und steile Straße sehr abenteuerlich. Steiler muss es mit dem 3.2 Tonnen schweren Camper wirklich nicht sein. Zum Glück ist hier wenig Verkehr und unser Auto kämpft sich tapfer den Berg hoch. Unter scheint die Sonne, dann kommt Neben und schließlich fängt es an zu regnen. Wir sind hoch oben in einer Wolke und gefühlt in einer ganz anderen Welt.

Der Besitzer von dem Stück Land mit den wunderschönen blauen Wasserfall ist ein Holländer und wir können bei ihm auf dem Parkplatz schlafen. Als wir im August schon mit dem Mietwagen hier waren haben wir zu ihm gesagt, dass wir mit unserem Camper auf jeden Fall wieder kommen werden und,- hier sind wir nun. Es regnet die ganze Nacht durch und wir können in der Nacht wieder mit Decken schlafen, ein ungewohntes Gefühl.

Leuchtend blaues Wasser und Regenwald – das sind die Blue Falls!

Am nächsten Morgen haben wir dann aber Glück und es scheint sogar die Sonne. Der Eintritt ist mit 25€ pro Person verhältnismässig günstig für Costa Rica, da man hier mehrere Wasserfalle besuchen kann und diese wirklich absolut wundervoll sind. Wir wandern zu dem ersten Wasserfall, der nur eine halbe Stunde entfernt ist. Die Guides warten auf halbem Weg und gehen dann mit einem zusammen weiter, scheinbar aus Sicherheitsvorkehrungen. Der Weg selber ist aber einfach und gut beschildert. Der Cataratas Las Gemelas besteht sogar aus zwei Wasserfällen nebeneinander. Der eine Wasserfall ist schon traumhaft schön und blaue. Der zweite Wasserfall ist sogar noch blauer und die Stimmung hier ist einfach unglaublich.

Das Wasser ist wirklich kalt, aber einem Bad kann man einfach nicht wieder stehen. Dazu ist es viel zu paradiesisch. Anschließend wandern wir noch zu einem anderen Wasserfall, dem Catarata La Celestial. Alleine der Weg durch den Regenwald ist ein einzigartigesv Erlebnis und nach nur 15 Minuten sind wir da. Und auch dieser Wasserfall ist so unglaublich schön und auch und auch und auch hier sind wir wieder ganz alleine.

Die Blue Falls bestehen aus sieben wunderschönen Wasserfällen

Mit dem Wetter haben wir Glück. Wir sind gerade zurück am Auto und dann fängt es wieder an zu regnen. So bleibt es auch den Rest des Tages und wir machen es uns im Van gemütlich.

Catarata Vuelta del Canon

Am nächsten Tag geht es zu einem eher unbekannten und versteckten Wasserfall. Der Weg dorthin ist versteckt und man muss dabei mehrere Male den Fluss überqueren. Man findet online nur wenige Informationen, es wird aber empfohlen, den Weg mit einem einheimischen Guide zu gehen. Wir finden über Instagram einen Guide, der mit uns zusammen zu dem Wasserfall wandern wird. Übernachten können wir mit unserem Camper auf dem Grundstück der Familie und am nächsten Tag geht es los. 

Der Weg ist von Anfang an sehr matschig und wir werden ordentlich dreckig.  Erst wandern wir über weite Wiesen, danach führt der Weg durch den Regenwald. Insgesamt überqueren wir 10 mal den Fluss und teilweise reicht uns das Wasser bis über die Knie. Die Strömung ist mal mehr und mal weniger stark und bis auf uns und der Guide ist hier niemand anderes. Der Weg zieht sich, immer wieder müssen wir durch den Fluss.

Nach einer gefühlten Ewigkeit geht es dann nur noch im Flussbett weiter und wir sind froh den Guide dabei zu haben. Ohne ihn wäre es ab hier schwierig gewesen den Weg zu finden. Wir passieren einige schwierige Stellen und dann endlich erreichen wir den Wasserfall. Mäjestetisch fällt das Wasser erst von dem oberen Wasserfall, verschwindet im Pool und läuft dann über den zweiten Wasserfall weiter. Die Felswand ist von grünem Moos und Farnen umgeben, um uns nur Berge und Regenwald. Ganz alleine sind wir hier und können es kaum realisieren. Der weite und beschwerliche Weg hat sich auf jeden Fall gelohnt. Nach baden ist uns jetzt nicht mehr und es fängt an zu regnen.

Wir treten den Heimweg an. Ab hier wieder 10 mal durch den Fluss, wir rutschen einige Male auf dem matschigen Dschungelpfad aus und dann dann doch sehr erleichtert als wir wieder bei unserem Van ankommen. Wir sind komplett dreckig und nass und kalt ist uns auch. Dafür ist es ein Abenteuer der besonderem Art in einer besonderen Kulisse und das wird uns niemand mehr nehmen können.

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