Je näher wir uns Costa Rica nähern umso grüner und auch umso sauberer wird es. Am Straßenrand liegt kaum noch Müll, ein leider schon fast ungewohnter Anblick. Das einzige was uns noch von Costa Rica trennt ist die Grenzstation. Die Ausreise aus Nicaragua muss ja eigentlich einfacher sein als die Einreise, denken wir zumindest. 

Grenze von Nicaragua nach Costa Rica

Zuerst müssen wir selber aus Nicaragua ausreisen und die 3$ Ausreisegebühr pro Person bezahlen. Wir haben kein Kleingeld, sondern nur einen 10$ Schein, den die Frau aber nicht wechseln kann. Sie guckt stur auf ihren Bildschirm und ignoriert uns förmlich. Wir versuchen also unsere 10$ wechseln zu lassen, aber niemand hat das passende Kleingeld. Also gehen wir zurück zu der Dame und sie kann das Geld behalten, dann kriegen wir halt kein Wechselgeld.

Damit unser Van aus Nicaragua ausreisen kann müssen wir drei verschiedene Unterschriften  sammeln. Nach einer langen Suche finden wir die beiden Frauen von der Grenzpolizei und dem Zoll. Sie machen gerade Pause und haben offensichtlich keine Lust sich unser Auto anzugucken. Also schicken sie uns kurzerhand zu der Station mit dem Fahrzeugscanner. Ich muss davor warten während Tobi das Auto rein fährt und dann ebenfalls den Bereich verlassen muss, als der riesige Scanner einmal über unser Auto fährt. Die Beamten möchten sich nach dem Scan den Heck vom Auto genauer angucken. Wahrscheinlich ist es unsere Dieselstandheizung, die ihnen auf den Bildern verdächtig vorkommt.

Man merke: je mehr Stempel und Unterschriften, umso komplizierter ist die Ausreise!

Irgendwann haben wir alle Unterschriften zusammen und sind offiziell aus Nicaragua ausgereist. Nun müssen wir nach Costa Rica einreisen. Obwohl wir für Zentralamerika schon eine Kfz Versicherung von Todo Riesgo (über WhatsApp) abgeschlossen haben, die eigentlich auch für Costa Rica gilt, wird diese an der Grenze nun nicht anerkannt und so müssen wir eine neue abschließen.

Bezahlen kann man diese nur in US$ und auch nur mit Bargeld. Sonst sind an der Grenze immer Geldwechsler, aber heute haben wir noch niemanden gesehen. Die Bank hat laut dem Mitarbeiter schon geschlossen und wenn wir nicht in einer Stunde das Geld da haben um die Versicherung abzuschließen müssen wir das Auto hier stehen lassen. Glücklicherweise finden wir eine Frau aus Nicaragua, die bereit ist mit uns das Geld zu tauschen. Sonst hätten wir wahrscheinlich hier übernachten müssen. Leicht genervt und ziemlich platt rollen wir endlich über die Grenze, vor der Dunkelheit müssen wir noch unseren Schlafplatz erreichen. In iOverlander haben wir tollen Platz bei ausgewanderten Schweizern gefunden.

Ein Stück Paradies in Costa Rica

Die Fincas Cana Castilla sind wunderschön gelegen und am nächsten Tag kann ich sogar einen Ausritt machen. Ganz alleine mit dem Guide geht es durch die grünen Hügel und Wälder und wir können auch ein paar Mal galoppieren, ein Traum! Am Abend klettern Affen durch die Bäume und wir können sie lange beobachten. Die zwei lieben Schäferhunde begleiten mich bei einer Wanderung, einer geht vor mir und der andere hinter mir. So bald ich stehen bleibe warten sie auf mich, die beiden sind wirklich so lieb!

Hier stehen wir endlich mal in Ruhe und um unser Auto laufen Hühner. Im Baum klettern die Affen und die beiden lieben Schäferhunde leisten uns Gesellschaft. Dazu können wir noch unsere gesamte Wäsche waschen und trocknen- perfekter geht es nicht!

Rincoln de la Vieja Nationalpark

Wir können uns nur schwer von diesem Paradies trennen und fahren weiter zum Rincoln de la Vieja Nationalpark. Dieser Nationalpark gehört seit 1999 zum Unseso Weltnaturerbe und der Rincoln de la Vieja Vulkan ist der Hauptbestandteil. Ähnlich wie im Yellowstone Nationalpark in den USA blubbert es aus dem Boden aus allerlei Geysiren und brodelnden Schlammlöchern.

Wir wandern zum Catarata la Cangreja, einen wunderschönen blauen Wasserfall. Zuerst geht es über eine trockene Hochebene und durch kleine Täler, vorbei amn riesigen Urwaldbäumen. Irgendwann führt der Weg in Tal hinunter, bis wir dann beim Wasserfall ankommen. Hier ist es viel grüner als und wir fühlen uns wie in einem kleinen Paradies- nur halt in echt!

Ein Wasserfall wie im Paradies

Obwohl gerade in Costa Rica Trockenzeit ist und somit Hauptreisezeit ist hier erstaunlich wenig los. Während der Wanderung begegnen uns nur noch wenig andere und auch bei dem Wasserfall sind wir sogar für eine Zeit lang alleine. Zurück beim Auto wandere ich noch den kleinen Rundweg um die Geysire und die blubbernden Schlammlöcher zu sehen. Wie eine Mini Version von dem Yellowstone Nationalpark in die USA, nur im Regenwald gelegen.

Catarata La Leona

Unser nächster Tag ist auch abenteuerlich, wir wandern zu weiteren blauen Wasserfall. Diesmal allerdings durch einen Fluss entlang bis wir dann am Ende der Schlucht bei dem Wasserfall ankommen. Wir haben die Tour bei diesem Anbieter gebucht und dürfen netterweise auf dem Parkplatz von ihnen campen.

Der Fluss hat eine leuchtend blaue Farbe. Erst geht es am Rand von dem Fluss entlang und wir überqueren ihn einige Mal. Dann wird es tief und wir schwimmen der Strömung entgegen flussaufwärts. Zum Glück gibt es Seile an denen man sich festhalten kann. Nach einem sehr abenteuerlichen Stück, bei dem wir an einem Seil durch die Schlucht hangeln kommen wir bei dem Wasserfall an. Die Tour hat sich auf jeden Fall gelohnt und früh morgens ist es auch noch schön ruhig. Auf unserem Rückweg kamen uns dann eine Tour nach der anderen entgegen.

Playa Avellana

Unser Roadtrip führt uns an die Pazifikküste von Costa Rica. Hier hat man sozusagen die Qual der Wahl, es gibt so viele schöne Strände. Je weiter südlich man fährt umso grüner wird es dann auch. Wir bleiben zwei Tage hier, genießen das Meer und versuchen uns von der Hitze abzukühlen. An der Pazifikküste ist es besonders heiß und die Hitze macht uns auf Dauer zu schaffen.

Samara

Einige Straßen auf der Nicoya Halbinsel sind Schotterpisten, die je nach Saison sogar durch Flüsse führen. Deswegen müssen wir unsere Route gut planen un die schöne 199 Küstenstraße leider umfahren. Vielleicht wäre es jetzt in der Trockenzeit auch problemlos möglich, aber es gibt genug andere Strände wo man hinfahren kann. Also fahren wir zum Samara Beach, Hier waren wir bei unserem kleinen Urlaub im August schon und hatten nicht so viel Glück mit dem Wetter. Nun erwartet uns strahlender Sonnenschein und die Luft ist nicht so schwül und feucht wie damals, aber sehr heiß ist es trotzdem.

Unser Campingplatz ist direkt am Strand und so ist der Weg nicht weit. Abends genießen wir den Sonnenuntergang am Strand und können gar nicht richtig glauben, dass wir mit unserem eigenen Van wirklich in Costa Rica sind.

Ein Land, welches die meisten mit dem Mietwagen bereisen. Und hier stehen wir jetzt mit unserem deutschen Van und sind von Kanada bis hierhin gefahren.

Nur 15 Kilometer von Samara Beach ist der noch schönere Carillo Beach. Dieser Strand sieht aus wie im Bilderbuch und ist von vielen Kokosnusspalmen umsäumt.

Von hier geht es zu unserem letzten Strand an der Pazifikküste. In der Nähe von dem Playa Guinos finden wir eine schöne Möglichkeit zum Campen und stehen direkt am Strand.

Wir sind erst seit einer Woche in Costa Rica und schon total begeistert. Die Natur ist atemberaubend und nirgendwo auf unserer Reise bis jetzt haben wir mehr Wildtiere gesehen als hier. Costa Rica ist ein perfektes Land für einen Roadtrip mit dem Campervan und die Pazifikküste ist so schön wild und an vielen Stellen noch unberührt.

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