El Salvador ist ein kleines Land mitten in Mittelamerika und bei Touristen eher unbekannt. Traurige Berühmtheit erlangte El Salvador für seine Bandenkriege und den Drogenschmuggel. Fast die Hälfte der Einwohner lebt unter der Armutsgrenze und das Auswärtige Amt warnt vor vielen Regionen. Für uns ist El Salvador das nächste Land auf unserer Strecke auf der Panamericana und wir sind gespannt was uns erwartet.

Die Grenze von Guatemala nach El Salvador

Wir überqueren die Grenze von Guatemala nach El Salvador in dem kleinen Ort La Hachadura. Der Rio Paz bildet eine natürliche Grenze zwischen den beiden Ländern. An der Grenze ist zum Glück wenig los und erstmal müssen wir aus Guatemala ausreisen. Dazu müssen wir wieder den temporären Import Tip für unser Auto canceln und anschließend selbst ausreisen. Die App iOverlander ist wirklich die Lebensader eines jeden Panamericana Reisenden und alle Grenzübergänge sind hier von anderen Reisenden mit Fotos gut beschrieben, jeder teilt seine eigenen Erfahrungen. Jede Grenze ist etwas anders und ohne diese ganzen aktuellen Informationen wären Grenzübergänge mit demj eigenen Auto auf jeden Fall noch komplizierter als so schon. Letztendlich ist der Prozess bei allen Grenzen ähnlich. Wir selber müssen aus dem Land ausreisen, das Auto auch und dann in dem neuen Land jeweils wieder einreisen.

Hitze und volle Strände

Glücklicherweise ist an der Grenze recht wenig los, trotzdem dauert der gesamte Prozess mit der Ausreise und der Einreise wieder rund zwei Stunden. Durch den ersten Weihnachtsfeiertag ist hier wohl so wenig los, andere Reisende hatten teils sehrlange Warteschlangen. Wir fahren durch das Inland und sind zum einen erstaunt wie trocken die Landschaft ist, zum anderen sind wir von der Hitze überwältigt. In Guatemala waren wir noch auf einem Hochplateau und es war angenehm kühl. Pünktlich an der Grenze sind wir fast wieder auf Meereshöhe und so trifft uns die Hitze wie ein Schlag.

Nach zwei Stunden an der Grenze sind wir dann auch schon nassgeschwitzt und schalten erstmal die Klima an und fahren weiter. Dafür ist an den Stränden umso mehr los und die Einheimischen verbringen hier gerne ihre Feiertage. Wir haben uns eine Art Campingplatz rausgesucht, der von einer Familie am Strand betrieben wird und je näher wir dorthin fahren, umso voller werden auch die Straßen. Überall stehen Autos am Rand und wir zweifeln schon daran, ob wir es mit unserem Van überhaupt dorthin schaffen. Wir quetschen uns zu dem Platz durch und landen bei dem Camp am Strand. Überall stehen Autos, viele Leute und aus den Lautsprecherboxen dröhnt Musik. Ein angenehmer Platz ist was anderes, aber wir sind geschafft von dem langen Tag und beschließen trotzdem für eine Nacht hier zu bleiben, Alternativen gibt es eh nicht. Viel Platz ist nicht mehr und so quetschen wir uns an die Seite.

El Sunzal

Am nächsten Tag fahren wir die Küstenstraße runter und machen uns wieder auf die Suche nach einem schöneren Camp. Das Wochendende ist immerhin vorbei und heute sollte es ja etwas ruhiger sein. Die Küste hier ist für gute Surfwellen bekannt und Tobi erhofft sich hier einen Strand mit tollen Surfbedingungen. Mir gefällt die Küste ehrlich gesagt nicht so. Die Landschaft ist sehr trocken und erscheint trostlos und die Strände sind auch nicht so schön.

Dazu macht mir die Hitze sehr zu schaffen, der stressige Tag an der Grenze und ich fühle mich etwas schwach. Auch jetzt haben wir wieder Probleme einen guten und angenehmen Schlafplatz zu finden. Die Küste ist entweder unzugänglich oder zu gebaut und es bleiben uns nur Parkplätze von Hotels oder Restaurants als Schlafmöglichkeit. Wir landen in dem kleinen Ort El Sunzal bei einer Familie im Garten, die ein kleines Hostel betreibt und stehen direkt bei ihnen vor dem Haus- in der Sonne. So wirklich gefällt es uns nicht, aber hier treffen wir sogar noch ein Overlander Pärchen aus Brasilien und Uruguay. Es ist schön mal wieder Reisegeschichten und Erlebnisse austauschen zu können und die Surfwelle ist dazu auch richtig toll!

Zum Surfen ist der Strand optimal

In Surf City füllen wir unseren Lebensmittelvorrat wieder auf. In dem ganzen Ort kann mit Bitcoins bezahlet werden und der Strand hier heißt Bitcoin Beach. Das alles zusammen mit den Surfwellen hat den Ort sehr bekannt gemacht und es ist hier erstaunlich sauber. Wir sehen mehr Touristen als üblich und es sind eine Menge teurer Hotels entstanden, die so gar nicht zu der eher heruntergekommenen Umgebung passen.

Las Flores

Der Las Flores Strand ist unser letztes Ziel hier in El Salvador. Eigentlich wollten wir anfangs nach Santa Ana fahren und dort den Vulkan besteigen, aber leider haben und die Weihnachtsfeiertage davon abgehalten, was wir jetzt im Nachhinein etwas bereuen, da es sicherlich eine tolle Abwechslung gewesen wäre. Hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer. Bei La Flores gibt es immerhin eine schönere Möglichkeit zum Campen, aber so langsam vermissen wir doch die vielen schönen wilden Plätze aus den USA. Dort haben wir oft kostenlos und oft sogar offiziell erlaubt auf BLM Land gecampt.

Flop beim DHL Shop

Offiziell darf nach Nicaragua keine Drohne eingeführt werden und deswegen müssen wir unsere Drohne komplizierterweise nach Costa Rica schicken und sie dort dann später abholen. Also fahren wir mit unserem kleinen Paket zu einem DHL Geschäft und erkundigen uns nach dem Preis. Die Frau ist nicht gerade motiviert und nachdem wie erfährt, dass wir eine Drohne (wohlgemerkt ohne Akku, nur das Gehäuse) nach Costa Rica schicken möchten teilt uns mit, dass das nicht erlaubt ist. So stehen wir also mit der verpackten Drohne hier und überlegen, was wir denn jetzt machen sollen. Der nächste DHL Shop ist in Honduras – dann müssen wir sie halt von dort schicken.

Grenze von El Salvador nach Honduras

Die Grenze von El Salvadar nach Honduras ist nur eine halbe Stunde entfernt und so beschließen wir nicht weiter Zeit zu verschwenden und über die Grenze zu fahren. Unsere erste Station ist das Migratiobnsbüro von El Salvador. Hier stornieren wir den temporären Import Tip für unser Auto und bekommen in unseren Reisepass den Ausreisestempel.

Für die Grenzformalitäten auf honduranischer Seite benötigen wir sehr lange. Die Warteschlangen reichen bis außen um das Gebäude herum und wir wissen erst nicht, wo wir uns überhaupt anstelllen müssen. Nach insgesamt drei Stunden sind wir dann auch endlich fertig und können weiter fahren. Viele Reisende durchfahren Honduras in nur einem Tag und überqueren an diesem Tag gleich beide Grenzen. Honduras hat ein noch schlechteres Image als El Salvador und die Leidtragenden ist die einheimische Bevölkerung.

Eine Nacht an der Tankstelle in Honduras

Landschaftlich unterscheidet sich Honduras nicht von El Salvador und auch die armen Dörfer ähneln sich doch sehr.  Unterwegs übernachten wir bei einer Tankstelle, die 24 Stunden lang von einem schwer bewaffneten Security bewacht wird. Wenn man darüber nachdenkt ist es natürlich schon merkwürdig, dass selbst Tankstellen und normale Supermärkte so gut bewacht werden (müssen). Wir fragen den Security ob wir hier übernachten dürfen und er willigt nett ein und zeigt uns den Bereich wo wir parken können. Dazu versichert er uns, dass er die ganze Nacht ein Auge auf unser Auto haben wird, das ist doch nett.

Unser Schlafplatz an der Tankstelle

Während wir abends kochen ist die Straße auf einmal voll mit Polizeiautos, die dort anscheinend einige Leute befragen. Ein komisches Gefühl ist es schon, aber später löst sich diese Blockade wann wieder auf und wir haben eine ruhige Nacht.

Neuer Versuch beim DHL Shop

Wir starten einen neuen Versuch beim DHL Shop in Choluteca um unsere Drohne zu verschicken. Der Arbeiter ist total nett und freut sich ausländische Kunden zu haben. Manchmal guckt er sich Bilder von Deutschland an sagt er, er findet Deutschland schön. Mit dem Paket funktioniert es dieses Mal auch und für 60€ ist die Drohne auf dem Weg zu einem Hotel in Costa Rica, wo wir sie dann abholen werden.

Nach nur einem Tag verlassen wir Honduras und fahren zu der Grenze nach Nicaragua. Wir haben uns während unserer Zeit in El Salvador und Honduras nicht unsicher gefühlt, die Menschen sind alle sehr freundlich und freuen sich über Touristen, die ihr Land besuchen wollen.

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