Dachfenster einbauen beim Wohnmobil,- wir zeigen dir wie es geht!
Wir haben in unserem Mercedes Sprinter ein Dachfenster sowie zwei Austellfenster verbaut. Das Dachfenster einbauen beim Wohnmobil unterscheidet sich nicht groß von dem Einbau der Ausstellfenster. Trotzdem erklären wir hier noch einmal, was es für unterschiedliche Arten von Dachfenstern gibt, für welches wir uns entschieden haben und zeigen dir hier eine ausführliche Anleitung über den Einbau des Dachfensters bei unserem Wohnmobil. Wir haben ausnahmsweise die Mehrheit der Bilder aus unserem Video ausgeschnitten und daher ist die Bilderqualität nicht so gut wie in unseren anderen Beiträgen. Das liegt einfach daran, dass wir während dem Einbau unserer Dachluke total vergessen haben Bilder zu machen.
Inhalt
Vorteile vom Dachfenster einbauen beim Wohnmobil
Ein (oder mehrere) Dachfenster zu haben ist unheimlich praktisch. Es kommt von oben Licht rein und natürlich auch frische Luft. Für uns stand von Anfang an fest, dass wir ein Dachfenster einbauen möchten. Zwei hätten es natürlich auch getan, aber wir wollten lieber nicht unnötig viele Löcher in unsere Decke schneiden und haben es deswegen bei einem Fenster belassen.
Als Abzugshaube beim Kochen
Wir haben unser Dachfenster direkt über unserer Kochstelle verbaut. So kann beim Kochen direkt die heiße und feuchte Luft nach außen abziehen und staut sich nicht an der Decke. Außerdem geht der „Kochgeruch“ gleich etwas mit raus.
Gute Luftzirkulation
Ein Dachfenster bietet eine gute Luftzirkulation und bringt außerdem Licht in den Innenraum des Campers. Zirkuliert die Luft auf einem engen Raum wie im Wohnmobil nicht, kann es schnell zu Schimmelbildung kommen. In der richtigen Position können Dachfenster genau wie Ausstellfenster auch bei Regen geöffnet werden. Warme Luft steigt nach oben und kalte Luft fällt nach unten. Die warme Luft zieht also über das Dachfenster ab und kühlere Luft fällt in den Camper hinein.
Welches Dachfenster ist das richtige für den Wohnmobil Ausbau?
Die passende Dachluke zu finden ist gar nicht so einfach, die Auswahl ist nämlich groß. Die Dachfenster sind unterschiedlich groß, haben eine klare oder eine undurchsichtige Haube oder sind mit einer Zwangsbelüftung ausgestattet.
Dachfenster mit oder ohne Zwangsbelüftung
Eigentlich wollten wir ein Dachfenster ohne Zwangsbelüftung, haben dann aber „ausversehen“ eines mit Zwangsbelüftung bestellt. Zufrieden sind wir trotzdem. Falls du dich jetzt fragst, was denn eine Zwangsbelüftung ist: Das bedeutet, dass auch im geschlossenen Zustand vom Dachfenster eine minimale Belüftung stattfindet. Bisher stört uns das überhaupt nicht, da man es einfach gar nicht erst wahrnimmt. Es zieht nicht, klappert nicht,- gar nichts. Von dem Luftaustausch kriegen wir also glücklicherweise kaum etwas mit (so sollte es ja auch sein).
Dachfenster zum Aufdrehen
Am häufigsten sind Dachfenster zum Aufdrehen vertreten, welche günstiger sind als die Varianten zum Kippen. Beim Einbau muss man unbedingt auf die maximale Deckendicke achten, da sonst der Drehmechanismus nicht mehr greift. Der Vorteil vom Drehmechanismus ist, dass sich das Fenster so stufenlos aufstellen lässt. Für das unten verlinkte Dachfenster haben wir uns auch entschieden und sind sehr zufrieden mit unserer Entscheidung. Das Preis- Leistungsverhältnis empfinden wir als unschlagbar.
Ausschnitt 400 × 400 mm
Höhe über Dach: 85 mm
Mit Zwangsbelüftung
Dachfenster zum Kippen
In Neuseeland hatten wir in unserem Campervan eine Dachluke zum Kippen. Wir hatten das Gefühl, dass diese nicht ganz so stabil war wie etwa eine zum Aufdrehen. Außerdem gibt es nur vorgegebene Stufen und diese Art Dachfenster ist oft teurer.
Kuppel mit doppelter Acrylverglasung
Aerodynamisch geformte Glaskuppel
Mit oder ohne Zwangsbelüftung
Dachfenster mit Fliegennetz und Verdunklung
Sehr wichtig war uns ein Fliegennetz bei der Dachluke. Eine Verdunklung hingegen war uns nicht ganz so wichtig und man könnte diese selber nachbasteln.
Dachfenster mit Ventilator
Es gibt auch Dachluken mit Ventilatoren. Diese haben den Vorteil, dass sie die Luft besonders schnell austauschen und sie müssen dafür aber an die Stromversorgung angeschlossen werden. Wir hatten in Kanada bei unserem Wohnmobil eine Dachluke mit Ventilator und haben diese letztendlich nie benutzt. Uns reicht eine Dachluke ohne Ventilator.
Spannung: 12 V
Aufgenommene Leistung: 36 W
Max. Luftförderung 35 m3/min
Lüftungsgeschwindigkeit: variabel
Maximale Belüftung: 80 cm²
Anleitung zum Dachfenster einbauen beim Wohnmobil
Einkaufsliste um ein Dachfenster ins Wohnmobil einzubauen:
- Fiamma Vent Dachhaube 40×40*
- Maßband und Edding
- Kreppband um das Blech beim Sägen zu schützen
- Akkuschrauber mit Eisenbohrer
- Stichsäge* mit Eisensägeblatt
- Rostfreie Blechschrauben
- Rostschutzlack*
- Silikonentferner (um das Blech zu entfetten)
- Sikaflex 252i* (zum Kleben des Fensterrahmens)
- Dekaseal von Dekalin 8936* (zum Abdichten der Fenster)
- Kartuschenpistole
- Holzlatten für den Unterstützungsrahmen
Während unseres Van Ausbaus haben wir alle Kosten in einer großen Teileliste festgehalten. Dort haben wir wirklich ALLES eingetragen, von der Tankhalterung bis hin zu unserer Dieselstandheizung ist alles dabei. Du kannst sie dir hier kostenlos runterladen.
Dachfenster einbauen beim Wohnmobil – so geht’s
Hier ist nun unsere Einbauanleitung für den Dachfenster Einbau in unserem Campervan! Wichtig ist es, jeden Arbeitsschritt bedacht und vorsichtig auszuführen. Wenn man sich einmal vermisst und verschneidet, kann man das nicht so einfach rückgängig machen!
Die richtige Position finden
Das Dach von unserem Mercedes Sprinter ist geriffelt, das ist bei fast allen Kastenwägen so. Wir möchten unser Dachfenster über der Kochstelle einbauen und auch dort ist das Dach geriffelt. Das hat uns erst sehr verunsichert. Damit das Fenster gleichmäßig auf dem Dach aufliegt, müssen die Wölbungen ausgeglichen werden. In den nächsten Schritten zeigen wir dir, wie wir das gemacht haben.
Fensterausschnitt anzeichnen
Man darf beim Dachfenster einbauen im Wohnmobil keine Stege oder Träger entfernen, die der Stabilität des Fahrzeuges dienen. Zuerst haben wir mehrmals sorgfältig die Maße 40 x 40cm von außen auf dem Metalldach angezeichnet.
Vier Löcher in die Ecken bohren
Um die Stichsäge im Metall überhaupt einsetzten zu können, muss erst einmal ein 10mm Loch in das Blech. Des Weiteren haben wir vier Löcher in die jeweiligen Ecken gebohrt, damit diese eine passende Rundung bekommen. Zuerst haben wir dafür einen kleinen Metallbohrer zum Vorbohren genommen, danach dann den größeren.
Schnittkante mit Kreppband abkleben
Die Schnittkanten haben wir großzügig mit Kreppband abgeklebt. Das schützt vor Kratzern, da man ja mit der Stichsäge am Metall entlang sägt.
Metall mit der Stichsäge ausschneiden
Als nächstes die Stichsäge außen ansetzten und mit einem Metallsägeblatt das Loch in einer der vier Ecken und nun den angezeichneten Linien nach aussägen. Wichtig ist es, dabei Handschuhe und eine Schutzbrille zu tragen! Damit innen nicht alle Metallsplitter umherfliegen, haben wir eine Plastiktüte ausgeschnitten und von innen mit Kreppband an das Blech geklebt, wo das Fenster ausgeschnitten wird. So wurde der Großteil der Metallsplitter einfach dort aufgefangen. Ein Staubsauger sollte dabei natürlich auch nicht fehlen.
Nachfeilen und Rostschutzlack auftragen
Es kann sein, dass das Fenster beim ersten Versuch nicht direkt in das Loch passt. Bei uns hat es aber sofort gut gepasst und wir haben die Schnittkanten nur noch minimal mit einer Feile nachbearbeitet. Anschließend haben wir das Blech mit Silikonentferner entfettet. Damit das offene Metall nicht rostet, kommt noch ein Rostschutzlack drauf. Diesen haben wir bereits bei der Rostentfernung verwendet.
Wölbungen auf dem Dach ausgleichen
Wir haben zuerst versucht die Wölbungen auf dem Dach mit einem Gummihammer auszugleichen, was aber nicht sehr erfolgreich war. Die Wölbungen gingen nicht weit genug runter und das Fenster saß nicht gleichmäßig auf. Die Unebenheiten auf dem Transporterdach können aber auch mit Material aufgefüllt werden. So verschwinden die Lücken und es ergibt eine ebene Fläche für die Dachluke. Dafür kann man verschiedenste Dinge verwenden, hauptsache es passt gut dazwischen. Besonders gut soll es mit Streifen eines Ikea Frühstücksbrettchens funktionieren. Wir haben uns für 19mm Armaflex Streifen entschieden, welche wir einfach auf das Dach geklebt haben.
Löcher vorbohren
Für die finale Befestigung der Dachluke werden eine Reihe rostfreie Blechschrauben verwendet. Insgesamt mussten wir dafür 20 Löcher vorbohren.
Stützrahmen aus Holz anfertigen und von innen anbringen
Kaum ein Kastenwagen oder Bus hat die richtige Dachstärke für eine Dachluke. Darum muss ein einfacher Holzrahmen gebaut werden, um die gewünschte Stärke zu erreichen. Es muss also ein Stützrahmen her, welcher die entsprechende Wandstärke erzeugt und zusätzlich Stabilität bringt. Die Hölzer dienen dazu, die nötige Einbautiefe zu erreichen, welche die Fenster benötigen. Mit dem Montagekleber Sikaflex 252i* haben wir unseren Holzrahmen von innen auf den Fensterausschnitt geklebt und mit Schraubzwingen fixiert.
Fenster mit Dekaseal abdichten
In der Zwischenzeit haben wir den Innenrahmen der Dachluke mit einer ordentlichen Menge Dekaseal 8936* abgedichtet. Um das Dekaseal gleichmäßig auf dem Fensterrahmen anzubringen, haben wir eine Kartuschenpistole verwendet.
Dachfenster einbauen beim Wohnmobil
Und dann war es so weit: wir haben das Fenster von außen auf dem Dach angesetzt, die Schraubzwingen vom Holzrahmen entfernt und dann mit Schrauben fixiert. Die Löcher hatten wir ja bereits vorgebohrt. Wir haben die Schrauben zuerst nicht zu fest angezogen, sondern immer nach und nach.
Fazit zum Fenster einbauen beim Wohnmobil
Das Fenster einbauen bei unserem Campervan war sicherlich nicht unsere Lieblingsaufgabe! Wir hatten ziemlich viel Respekt davor, doch mit viel Ruhe und Sorgfalt haben wir es gut hinbekommen. Um ein Fenster einzubauen haben wir einen kompletten Tag gebraucht. Insgesamt haben wir also in drei Tagen zwei Ausstellfenster und eine Dachluke verbaut. Den Einbau der Dachluke haben wir als einfacher empfunden als die beiden Ausstellfenster. Das lag sicherlich daran, dass wir schon etwas Übung hatten. 😉
Hier findest du unser detailliertes Video, wie wir unsere Fenster und die Dachluke eingebaut haben.