Heute stellen wir euch das Trio Simone, Björn und Monty vor! Sie zeigen, dass man das Reisen auch wunderbar im Alltagsleben unterbekommen kann. Seit 2015 haben sie so einige Wochenendtrips und Urlaube mit ihrem Weinsberg Kastenwagen bestritten. Was sie dort so alles erlebt und gelernt haben, berichten sie uns in der neuen Vanlife Story.
Alles über ihre Reisen, könnt ihr natürlich auch auf ihrer Webseite erfahren.
1. Erzählt doch kurz wer ihr seid und wann, wo und vielleicht warum ihr zum Thema Vanlife gekommen seid?
Mein Name ist Simone und zusammen mit meinem Mann Björn und unserem Zwergschnauzer Monty, sind wir Wohnmobilkind. Seit 2015 sind wir mit unserem Weinsberg Kastenwagen unterwegs. Selbstverständlich haben wir es auch mit Pauschalurlaub all-inklusive, Ferienhaus und Städtetrips probiert. Es ist und war toll – aber irgendetwas hat uns gefehlt. Weißt du was? Die absolute Freiheit! Das heißt nicht, dass wir nicht auch mal unser Gefährt zuhause lassen und die Großstädte dieser Welt besuchen.
Und nein, wir sind nicht kurz vor der Rente. Als ein junges Ehepaar unter 30 haben wir lediglich erkannt, wie Reisen uns erfüllt und unsere Batterien aufladen lässt. Und das brauchen wir doch alle, oder? Egal ob Student, Fulltimejobber, Vollblutmutti oder gestresster Rentner – dem Alltag müssen wir alle entfliehen.
Schon in meiner Kindheit spielte Camping eine große Rolle, da meine Eltern die gleiche Leidenschaft hegten. Mit Wohnwagen fuhren wir öfters nach Kroatien, Dänemark und Spanien – und mit einer Wohnung ohne Garten war ein schöner Dauercampingplatz einige Jahre ein wundervoller Zufluchtsort für die Wochenenden.
In 2015 sind Björn und ich dann mal interessehalber auf eine Campingmesse gefahren und haben uns dort einige Wohnmobile angeguckt. Blöd, denn wir haben uns direkt in den Weinsberg verliebt und sind einige Tage später zum Händler gefahren um uns unser Traumgefährt zu kaufen. Seitdem haben wir schon einige tolle Touren gemacht und haben es bisher nicht bereut.
2. Was macht das Reisen und wohnen im Camper für euch so besonders, bzw. was liebt ihr am meisten daran?
Das Beste daran ist ganz klar die Freiheit. Der Ort, die Landschaft oder die Menschen passen uns nicht? Egal, kurz alles zusammen packen und zack wir fahren zum nächsten Ort. Wenn es nicht unbedingt sein muss, reservieren wir nicht, wir schauen meistens spontan, ob was frei ist oder rufen kurz vorher an. So sind wir immer gut untergekommen und mussten uns nicht tagelang binden.
Außerdem kann so unser Hund immer mit uns reisen, denn der gehört einfach bei uns dazu. Monty hat sich von Anfang an im Wohnmobil sehr wohl gefühlt, hauptsache er ist mit dabei. Wenn wir für unsere Urlaube packen, ist er der Erste, der es sich auf seinem Platz gemütlich macht. Was soll ich sagen, wir fühlen uns einfach Zuhause – egal wo wir gerade stehen.
3. Wie und wo lebt ihr zurzeit, habt ihr überhaupt einen festen Wohnsitz / Homebase?
Wir wohnen in einem Mehrgenerationshaus im schönen Oberbergischen in der Nähe von Köln. Arbeiten in der Stadt, leben in der Natur – so lässt es sich gut aushalten. Naja und unser Eigenheim auf Rädern – wie ich unseren Weinsberg gerne nenne – steht vor unserer Tür und wartet nur darauf, dass wir wieder unsere nächste Tour starten.
4. Wie verbindet ihr eure derzeitige Lebenssituation mit der Arbeit? Wie verdient ihr euer Geld, um unbeschwert reisen zu können?
Solange wir nicht im Lotto gewinnen oder zufällig reich erben, verdienen wir unser Geld zum Reisen durch unsere Fulltimejobs. Meistens sind wir die ganze Zeit am arbeiten, aber kommt dann mal ein langes Wochenende oder unser Urlaub steht bevor, so versuchen wir immer mit unserem Weinsberg los zu düsen. Wir müssen aber unbedingt an unserer Work-life-balance arbeiten.
5. Was war euer schönstes oder beeindruckenstes Erlebnis auf Reisen?
Es gibt so viele tolle Momente, besonders wenn wir an Orten sind, wo wir noch niemals waren. Vor Kurzem haben wir einen wunderbaren Trip nach Norwegen gemacht und das Land erkundet. Richtig atemberauend war unser Aufenthalt am Preikestolen, eine natürliche Felsplattform mit magischer Aussicht auf den Lysefjord und die angrenzende Berglandschaft.
Bevor man die Aussicht genießen kann, muss man zunächst zwei Stunden an Felstreppen hoch wandern – unglaublich anstrengend – doch wir drei haben es zwar nass aber glücklich geschafft. Und wenn du dann dort oben stehst, ist alles vergessen und du bist einfach unfassbar glücklich. Solche Momente machen unser Vanlife zu etwas ganz Besonderen.
6. Gibt es Phasen in denen ihr „Heimweh“ nach einer richtigen Unterkunft bekommt?
Da wir in der Regel 2-3 Wochen maximal am Stück unterwegs sind, kann gar kein Heimweh entstehen. Außerdem fühlen wir uns einfach pudelwohl im Van und sind gut eingespielt im Campingalltag.
7. Ist schon einmal etwas so richtig schief gelaufen auf einer Reise oder habt ihr es sogar schon einmal mit der Angst zu tun bekommen?
So richtig mit der Angst hatten wir es bisher noch nicht zutun gehabt, aber ein klein wenig Angst vor dem Erfrieren hatten wir schon.
Als wir unseren Weinsberg recht neu bekommen haben, wollten wir vor unserem ersten großen Skiurlaub die Heizungsanlage austesten. Klasse, ein langes Wochenende stand bevor und wir sind kurzentschlossen Anfang Dezember nach Winterberg gefahren. Dort herrschten knackige Minustemperaturen und es lag ziemlich viel Schnee. Perfekt zum Testen. Anfangs klappte alles gut, dann kam es immer wieder zu Fehlermeldungen. Wir armen Neulinge studierten die Bedienungseinleitung, riefen sogar beim Kundendienst an. Wirklich weiterhelfen konnte uns alles nichts, bis wir selbst feststellten, dass der Lüfter der Heizungsanlage durch Campingstühle blockiert wurde. Problem gelöst, Urlaub genießen!
So dachten wir jedenfalls. Als wir abends ins Bett gegangen sind, hätten wir nicht gedacht, dass die Nacht zum Abenteuer wird. Denn Irgendwann um vier Uhr morgens kam es erneut zu einer Fehlermeldung. Wir – jetzt Vollprofis, schauten uns erneut die Bedienungsanleitung an. Die Heizung meldete, dass die Außendüsen zugefroren sind. Björn musste daher in die Eiseskälte raus, versuchte mehrfach den Fehler bei Minus 4 Grad zu beheben. Leider tat sich nichts, es war mitten in der Nacht und damit jegliche Hilfe weit entfernt. Die einzige Möglichkeit die uns blieb: ganz eng ankuscheln, in Decken vergraben und möglichst die restliche Nacht überstehen. Blitzschnell wurde es ganz schön kalt im Wohnmobil und wir rückten samt Hund noch enger zusammen. Irgendwann früh morgens – an gemütlich ausschlafen war nicht zu denken – kam uns noch eine mögliche Lösung. Vielleicht liegt es ja nicht an den Düsen und die Gasflasche ist einfach nur leer. Wir hatten natürlich noch eine dabei und ich denke ihr könnt euch unser Gesicht in diesem Moment vorstellen. Tja kleines Abenteuer und wir waren eine Erfahrung reicher.
Achja und Björn besteht darauf, dass ihm eine sehr gefährliche Situation in Kroatien wiederfahren ist. Wie das an solchen schönen lauen Sommertagen ist, saßen wir mit Tür auf abends im Wohnmobil und genossen den schönen Abend. Irgendwann gesellte sich eine riesige Gottesanbeterin zu uns Wohnmobil. Hund und Mann vollkommen im Aufruhr, Revier wird verteidigt und die Gottesanbeterin verscheucht. Dachte er 😉 Mitten in der Nacht – ja irgendwie passieren uns komische Sachen immer nachts – schreckte Björn auf und knipste das Licht an. Monty und ich wurden dabei aus dem Tiefschlaf geholt. Er bestand aber darauf, dass etwas auf sein Bein gesprungen ist und siehe da, da war doch wirklich die Gottesanbeterin. Es folgte Panik, Gekreische und Gebelle sowie jede Menge Adrenalin. Aber glücklicherweise alle haben überlebt.
8. Ist euer Lebensmodell etwas für jeden, könnt ihr es empfehlen und wenn ja, habt ihr Tipps oder Ratschläge?
Naja unser Lebensmodell betrifft wohl einen Großteil der Arbeitnehmer, die sich durch ihre Arbeit das Reisen finanzieren. Wir versuchen mindestens dreimal im Jahr größere Wohnmobiltouren zu machen und auch mal am Wochenende weg zu kommen. Urlaub und Reisen ist teuer, aber mit dem Wohnmobil spart man gegenüber von Hotelpreisen einiges an Geld. Wer auch noch kinderlos ist oder nicht an die Ferien angewiesen ist – so wie wir- der kann mit Wohnmobil und der ACSI-Card auf vielen Campingplätzen einiges an Geld sparen. Zudem kann man bei Wohnmobilrundfahrten auch einige Zwischenübernachten auch auf einfachen Stellplätzen machen. Das sind Plätze, teils mit oder ohne Strom, aber vor allem ohne Sanitäranlagen. Man zahlt aber meistens nur 1/3 oder die Hälfte der Preise eines Campingplatzes. Also bei der Planung Augen auf. Wer sich übrigens kein Wohnmobil kaufen oder finanzieren kann – schaut doch mal auf Vermietungsportalen oder Carsharingportalen nach, so kann jeder ein bisschen Campingsluft und unbegrenzte Freiheit genießen.
9. Wenn ihr noch einmal neu anfangen könntet, was würdet ihr anders machen?
Wir sind sehr froh, dass wir uns schon so früh ein Wohnmobil gekauft haben. Hier bereuen wir nichts. Manchmal wünschten wir uns, wir könnten flexibler und freier unsere Touren planen, leider sind unsere Jobs uns öfters ein Hindernis. Wir sind mit unserem Leben sehr zufrieden, können uns vieles erlauben und haben ein schönes Eigenheim. Manchmal überlegt man schon wie es wäre, wenn man komplett seine Zelte in Deutschland abbaut und die Zukunft einfach kommen lässt. Einfach das Wichtigste ins Wohnmobil und schauen wo uns das Leben hinführt. Ich denke, alles hat seine Vor- und Nachteile und jeder muss für sich entscheiden, wo ihn das Leben hinführt, denn vieles im Leben kann man durch konsequente Entscheidungen beeinflussen. Man muss nur den Mut aufbringen.
10. Habt ihr einen unerfüllten Wunsch?
Die Reisen vom Blog finanzieren – hey das wäre klasse. Irgendwann ist es vielleicht machbar. Wir haben noch einige Dinge mit unserem Wohnmobil vor, einige Verbesserungen und Umbauten haben wir nach dem Kauf schon durchgeführt. Als nächstes planen wir unser Logo noch aufs Wohnmobil zu bringen und die Schalousien teilweise auszutauschen, um etwas mehr Komfort zu ermöglichen. Und irgendwann – so der Traum – kaufen wir uns ein kleines Motorboot und machen die Adria und den Gardasee unsicher.
11. Gibt es vielleicht sogar etwas auf das ihr durch euer jetziges Lebensmodell verzichten müsst?
Ja, Reisen, Reisen, Reisen. Wir haben noch so viel zu entdecken und zu bereisen. Die Liste an Ländern und Orte, die noch anstehen, ist lang. Tja und der Jahresurlaub ist schnell aufgebraucht.
12. Wo geht eure nächste Reise hin, wie geht es in nächster Zeit für euch weiter?
Nach unserer Norwegentour dieses Jahr sind wir heiß auf weitere Ländern mit einer atemberaubenden Landschaft. Daher planen wir gerade nächste Jahr Schottland zu bereisen. In Kroatien gibt es für uns auch noch so viele tolle Orte zu sehen, sodass wir nächstes Jahr gerne auch eine kleine Tour machen wollen.
Unser größter Traum: In Amerika einmal mit einem Wohnmobil von der Westküste bis zur Ostküste fahren.
13. Was ist euer Lebensmotto, eure Lebensweisheit und / oder ein Zitat, welches euch sehr inspiriert?
„Reisen ist besonders schön, wenn man nicht weiß, wohin es geht. Aber am allerschönsten ist es, wenn man nicht mehr weiß, woher man kommt.“ Laotse
14. Besitzt ihr einen Blog auf dem man euch folgen kann und / oder seid ihr in den sozialen Netzwerken aktiv?
Unseren Blog findet ihr auf Wohnmobilkind und zusätzlich sind wir noch auf Facebook und vor allem Instagram sehr aktiv, wo wir viele Fotos unserer Reisen posten.
Folgt uns gerne und wir nehmen euch auf unsere Reisen mit!