Als der Sommer allmählich in Schwung kam, haben wir von Banff aus einige Ausflüge in die Kananaskis Region gemacht.

Das Kananaskis Country befindet sich rund 50 Kilometer von Banff entfernt und gilt auch als der Geheimtipp der Locals. Tatsächlich ist es hier deutlich ruhiger als im teils überlaufenen Banff Nationalpark, obwohl die Landschaft hier nicht weniger anschaulich ist. Während rund um Banff alle Campingplätze bereits im Voraus ausgebucht sind, hatten wir in Kananaskis noch freie Wahl beim campen. Die meisten Campplätze sind first come, first serve.

Mount Yamnuska

Oft auch als Mount Laurie bezeichnet, befindet sich dieser Berg direkt am Anfang der kanadischen Rocky Mountains.

Von Calgary aus kommend, ist er die erste Felsspitze des Nationalparks und daher gut zu erkennen. Der Rundweg führt auf 9 Kilometern und 545 Höhenmetern einsam über den Gipfel und auf der gegenüberliegenden Seite wieder zurück. Der Wanderweg zeichnet sich durch die zahlreichen Hindernisse aus, welche auf dem Weg überwunden werden müssen.  Zum einen waren das mehrere Kletterpassagen, sowie eine Kette an der Felswand, an der man sich entlang hangeln musste (ähnlich einem Klettersteig). Das Gefühl ungesichert ein Stück an der steilen Felswand entlang zu klettern hat sich nicht gerade als beruhigend rausgestellt,- vor allem mit schwitzigen Händen. 😉

Dem Weg entlang leben viele Erdhörnchen, die sehr neugierig und zahm sind. Sie versuchen einem doch tatsächlich das Essen aus der Brotdose zu klauen,- und sind darin auch sehr erfolgreich!

Vom Gipfel hat man außerdem eine wunderbare Sicht auf die umliegende Landschaft und kann erkennen, wie sich die Rocky Mountains langsam erheben.

Gegen Ende haben wir uns dann noch verlaufen und wussten nicht mehr, welcher von den vielen Wegen der richtige ist. So sind wir zusammen mit ein paar anderen das Geröllfeld herunter gejoggt. Danach hatten wir die Schuhe voller Steine und wir waren ziemlich zugestaubt. Wieder am Auto angekommen waren wir ziemlich platt und Imke’s Beine taten noch Tage später weh. Über unseren Tagesausflug zum Mount Yamnuska haben wir zudem auch ein YouTube Video erstellt, welches ihr hier findet könnt:

Ptarmigan Meadows

Eine weitere schöne Wanderung, die wir unternommen haben, ist der Ptarmigan Meadows Cirque. Diese kurze Wanderung startet ca. 55 Kilometer südlich auf dem Bighorn Highway Nr.40 und liegt auf 2200 Metern auf dem höchsten Pass der Umgebung. Der Rundweg ist nur 4.5 Kilometer lang und führt über 210 Höhenmetern den Berghang hinauf in ein kleines Tal. Hier wachsen inmitten von felsigen Gipfeln und Gerölfeldern wunderschöne Wildblumen.

Am Ende des kleinen Tals fliesst ein Wasserfall, welcher von den oben liegenden Schneefeldern gespeist wird.

Uns hat der Ptarmigan Cirque richtig gut gefallen. Man sollten auf keinen Fall vergessen sein Bärenspray mit zu nehmen. Wir haben zwar keine Bären gesehen, aber es gibt zahlreiche Warnhinweise am Parkplatz.

Surfen auf der Flusswelle

Für Wassersportler sind die Rocky Mountains keineswegs uninteressant, denn auch hier kann man an vielen Orten Raften, Wakeboarden und sogar Surfen! Ein echter Geheimtipp dafür ist die Mountain Wave in Kananaskis. Diese Flusswelle wurde von Surf Anywhere gebaut und ist kostenlos für jeden zugänglich. Man muss lediglich sein eigenes Surfboard und einen dicken Wetsuit mit bringen.

Wichtig ist auch, vorher den Flusspegel nachzuschauen. Die Welle funktioniert nämlich nur zwischen 20 und 50 cm. Zum Wave Forecast geht es hier. Die Mountain Wave ist die größte und gefährlichste Welle in der Region. 250 Meter weiter Flussaufwärts befindet sich Santa Claus, eine kleinere Welle. Für Anfänger eignet sich zudem die kleinste Welle an der 10th Street Bridge in Calgary Downtown.

Zelten am Point Campground

Dies war unser erster Ausflug, nachdem wir unsere Arbeit in Banff verlassen haben. Wer einmal das authentische kanadische Camping erleben möchte, aber dafür keine 20 Kilometer ins Hinterland wandern will, der ist am Point Campground in der Nähe des Upper Kananaskis Lakes sehr gut aufgehoben. Diese Wanderung startet direkt am See und führt 4.5 Kilometer zu einem schönen, rustikalen Zeltplatz.  Eine Nacht kostet 12$ pro Person und muss vorher online oder im Visitor Center reserviert werden. Es gibt 20 ruhig gelegene Zeltplätze, welche schön im Wald gelegen sind.

Nebenan liegt der Upper Kananaskis Lake und zur anderen Seite ein Fluss. Der Fluss dient auch als Wasserquelle, denn er ist sehr sauber und besteht aus Schmelzwasser. Man hat eine wunderschöne Rundumsicht auf die umliegenden Berge. Im Camp befinden sich kostenloses Feuerholz und zwei Toiletten. Wer noch weiter gehen möchte, der kann zum Beispiel zum 5 Kilometer entfernten Forks Campground weiter in die Berge gehen.

Tipps zum Übernachten

Wer mit  dem Campervan unterwegs ist, kann am Stoney Nakoda Casino & Resort drei Nächte umsonst schlafen. Es liegt direkt an der Abfahrt vom Trans Canada Highway Nr.1 auf den Bighorn Highway Nr.40. Von hier aus sind der Mount Yamnuska oder die Flusswelle nur wenige Minuten entfernt. Außerdem haben wir eine Nacht an dem Canyon Campground verbracht und hatten einen wunderbaren Ausblick auf die Berge. Es war erstaunlich ruhig und viele Plätze waren unbesetzt.

Campen am Canyon Campground in Kananaskis

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