In diesem Reisebericht stellen wir dir die schönsten Sehenswürdigkeiten des Icefields Parkway vor sowie unsere Highlights auf der Route zwischen dem Banff und dem Jasper Nationalpark.

Der Icefields Parkway gilt als die höchste und spektakulärste Straße in Nordamerika und verbindet den Banff Nationalpark mit dem Jasper Nationalpark. Ein Großteil der 230 Kilometer langen Route, die der Icefields Parkway heute abdeckt, wurde in den 1800-Jahren ursprünglich von Ureinwohnern und Pelzhändlern angelegt.

Camping am Icefields Parkway

Die meisten Campingplätze im Banff und Jasper Nationalpark können nicht im Voraus online reserviert werden, sondern es gilt: „first come, first serve“. Man kommt also an dem Campground an und stellt sich auf einen freien Platz seiner Wahl. Am Eingang befindet sich ein kleiner Unterstand, wo noch einmal die Regeln erklärt sind,- hier kann man auch bezahlen. Dafür füllt man einen Briefumschlag aus mit Name, Adresse und Nummernschild. Am besten hat man den passenden Betrag von 15.70$ parat und fügt das Geld dem Umschlag bei. Eine Hälfte geht auf das Armaturenbrett vom Auto, der Rest wird in einen Kasten geworfen. Die ungewarteten Campingplätze haben meist eine Komposttoilette, Feuerstellen, Feuerholz und Wasserhähne. Die im Park arbeitenden Ranger kommen vorbei um die Toiletten zu putzen, Feuerholz aufzufüllen und die Campinggebühren zu kontrollieren. Wir verwenden die Apps Wikicamps Canada sowie Overlander. Hier befinden sich die meisten Campingplätze (bezahlt & unbezahlt) mit Infos, Bewertungen und Bilder.

Für uns ging es von Lake Louise weiter Richtung Norden. Als Schlafplatz haben wir uns den Mosquito Creek Campground ausgesucht und wollten diesen für die nächsten zwei Nächte reservieren. Der Mosquito Creek Campground ist ein schöner kleiner Campingplatz im Wald, welcher direkt an einem Fluss gelegen ist. Ringsherum kann man in alle Richtungen die Berge bestaunen. Im Sommer kann es während der Hochsaison in den Nationalparks voll werden und wir wollten unsere Übernachtung sicher haben.

Peyto Lake

Nachdem wir die für zwei Nächte fällige Gebühr (15,70§ pro Fahrzeug/Zelt pro Nacht) bezahlt haben, sind wir zu dem naheliegenden Peyto Lake gefahren,-  einem farbintensiven, blauen Gletschersee. Am Parkplatz war es bereits ziemlich voll und wir haben so gerade noch einen guten Parkplatz bekommen. Der Weg von dem Parkplatz zum See dauert nur zehn Minuten und dann ist man an einer überfüllten Aussichtsplattform angekommen.

ein Streifenhörnchen am Peyto Lake

Geht man den Weg allerdings einige Meter weiter, geht ein kleiner Pfad den Berg hinunter. Folgt man ihm, gelangt man nach bereits zwei Minuten an einen schönen Lookout, den man seltsamerweise ganz für sich alleine hat. Wir haben hier in Ruhe eine Pause eingelegt und die Aussicht auf den wunderschönen See genossen.

Man hätte noch 6 Kilometer (insgesamt) zu dem Bow Summit Lookout wandern können, doch unsere Knie waren von den vorherigen Wanderungen noch weich und wir wollten uns für den nächsten Tag schonen. So sind wir zurück zu dem Campingplatz gefahren und haben hier einen entspannten Nachmittag verbracht. Abends haben wir ein Feuer gemacht und gegrillt.

Helen Lake

Einen Tag später sind wir zu dem Helen Lake gefahren. Von dem Parkplatz geht ein Weg steil den Berg hoch hinauf in ein Tal. Während wir den Berg raufgingen, haben wir einen Hirsch gesehen. Er hatte nicht viel Angst und hat in Ruhe weiter gegessen.

Wir haben in seiner Nähe eine Pause eingelegt und gegessen,- da kam er an uns vorbei gegangen, hat ganz interessiert geschnuppert und ist dann in dem Wald verschwunden. Oben im Tal sind noch einige Schneefelder, die anscheinend nur langsam schmelzen.

Kein Wunder bei diesen Temperaturen, den Juli haben wir uns immer wärmer vorgestellt! Am Helen Lake leben viele Murmeltiere, die unglaublich plüschig und sogar recht groß sind.

Interessanterweise sind auch diese nicht sehr scheu und somit lassen sie sich gerne ausgiebig beobachten. Die Wanderung geht insgesamt 12 Kilometer und hat 455 Höhenmeter Anstieg.

noch viele Schneefelder und kalte Temperaturen

Wir waren mit etlichen Pausen und langsamer Geschwindigkeit sechs Stunden unterwegs. Während wir runtergingen fing es an zu regnen und wir haben einen gemütlichen Abend in unserem Van am Mosquito Creek Campground verbracht.

Bow Lake & Bow Glacier Falls

Am nächsten Tag schien die Sonne und wir sind voller Freude zu dem Bow Lake gefahren. Einem weiteren, wunderschönen Gletschersee.

Hier wollten wir zu den Bow Glacier Falls gehen. Die 7.2 Kilometer lange Wanderung führt entspannt auf einem kleinen Pfad direkt am Wasser um den Bow Lake herum. Die Aussicht auf die umliegenden Berge und Gletscher ist atemberaubend und wir sind immer wieder stehen geblieben, um einfach nur zu staunen. Bei schönem Wetter sieht jede Aussicht bekanntlich noch besser aus und dieser Morgen war einfach perfekt.

Picknick am Bow Lake

Der kleine Weg führt anschließend durch das Tal am Fluss entlang zu einer tollen Schlucht. Von hier folgt ein kurzer, aber steiler Anstieg und der Weg führt durch ein weiteres Tal, bis man an dem Wasserfall angelangt. Wer abenteuerlich ist (so wie wir 😉 ), kann ein Stück des Wasserfalls hochklettern.

Zu lange sollte man sich dort aber nicht aufhalten, denn dort liegen viele große Steine, die mit dem Wasserfall von dem oben liegenden Gletscher herunter gespült worden.

Die Wanderung zu den Bow Glacier Falls hat sich zu unserer Lieblingswanderung heraus gestellt.

Saskatchawan Crossing

Das Saskatchawan River Crossing war unser nächstes Ziel. Hier gibt es das „Crossing Resort“, eine kleine Tankstelle mit einem anliegendem Hotel, Restaurant und natürlich einem Giftshop. Lebensmittel einkaufen sollte man hier nicht, denn die Auswahl ist der klein und vor allem teuer. Benzin kostet 1,70§ pro Liter. Wir haben noch in Lake Louise getankt und unser 120 Liter großer Tank soll bis Jasper reichen. Das Resort lässt Camper umsonst auf ihrem Parkplatz übernachten. Dazu konnten wir sogar noch unsere Wäsche waschen und am nächsten Tag ging es weiter.

Parker Ridge Trail

Die Wetter Vorhersage war für die folgenden Tage nicht sehr erfreulich, aber das kann man natürlich nicht ändern. Die Straße geht von hier bergauf und man kann von der Straße aus viele Wasserfälle sehen. Unsere nächste Unternehmung sollte der Parker Ridge Trail sein, ein 4 Kilometer kurzer Wanderweg, der eine tolle Sicht auf den Saskatchawan Gletscher bietet.

Uns war die ganze Zeit über trotz vieler Klamotten ziemlich kalt und bei unserem Abstieg fing es an zu regnen. Wir sind bei dem Wilcox Creek Campground eingekehrt. Es hat den restlichen Tag weiter geregnet und auch am Morgen wurden wir von dem Prasseln auf dem Autodach geweckt. Eigentlich wollten wir auf den Wilcox Pass wandern. Weil keine Besserung in Sicht war als Dauerregen, haben wir dies abgesagt und sind zu dem bekanntesten Gletscher des Icefields Parkway gefahren,- dem Althabasca Gletscher.

Althabasca Gletscher

Dieser liegt am Columbia Icefield Center, von wo aus Touren auf den Gletscher führen. Für 120§ pro Person wird man mit einem 4WD-Bus auf den Fuß des Gletscher gefahren. Wir wollten allerdings nicht so viel Geld für eine Tour ausgeben und sind zu Fuß zu dem Gletscher gegangen. Es hat zudem immer noch geregnet und war ziemlich nebelig.

Bei dem Visitor Center hatten wir auch nach einer Woche mal wieder Wlan (Internet oder Handyempfang hatten wir auf der gesamten Strecke nicht) und konnten so kurz checken, was in der Zwischenzeit passiert ist und unsere weitere Route planen. Eigentlich wollten wir die Nacht auf dem Parkplatz des Columbia Icefield Center schlafen, von wo man einen tollen Blick auf die umliegenden Gletscher hat. Allerdings war es erst früher Nachmittag und die Temperatur war auf der Höhe von 2200 Meter dementsprechend niedrig mit rund 5 Grad am Tag. So entschlossen wir uns weiter zu fahren und haben bei dem Mount Kerkeslin Campground übernachtet. Dieser hat uns leider nicht so gut gefallen, da die Stellplätze alle sehr klein, eng und uneben sind.

Am nächsten Morgen hat es immer noch geregnet, aber wir wollten uns diesmal nicht davon abschrecken lassen. Die Mount Edith Cavell Wanderung stand auf dem Plan und darauf hatten wir uns schon lange gefreut! Bei der Abbiegung stand dann leider, dass der Wanderweg geschlossen ist. Da wir keinen Empfang hatten, konnten wir den Grund nicht rausfinden und mussten erstmal weiter fahren. In Jasper haben wir dann erfahren, dass der Wanderweg meist erst Mitte Juli aufmacht, weil dort oben noch so viel Schnee liegt. So kamen wir dann des Wetters wegen zwei Tage früher in Jasper an als geplant.

Tiersichtungen entlang des Icefields Parkway

Wir haben auf unserem Roadtrip erstaunlich viele Bären gesehen! Grizzlybären und auch Schwarzbären haben oft am Straßenrand aufgehalten und dort Gras, Beeren und Blätter gefressen. Meist erkennt man einen Bären schon aus weiter Entfernung, weil die ganze Straße voller Autos steht und alle Fotos machen.

Neben Bären haben wir außerdem noch Bergziegen und Hirsche gesehen.

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