Mit der Fähre nach Vancouver Island
Über Vancouver Island haben wir schon vieles gehört. Jeder hat uns gesagt:“ das müsst ihr unbedingt hin!“ Ebenso gespannt waren wir, die 31.285 km² Insel nun selber zu entdecken. Nun gibt es passend dazu unseren Vancouver Island Reisebericht mit vielen Insider Tipps.
Nachdem wir einen Tag in Vancouver verbracht haben, wollten wir auch schon wieder aus der Großstadt raus und haben die Fähre nach Vancouver Island genommen.
Diese haben wir nicht reserviert, sondern sind einfach an das Fährterminal gefahren und haben den nächsten freien Platz auf der Fähre bekommen. Die Fähre von Vancouver nach Nanaimo auf Vancouver Island dauert anderthalb Stunden.
Die Strecke von Nanaimo nach Uclulet beträgt 160 Kilometer, aber auf dem Weg gibt es so einiges zu sehen! Unser erster Stopp waren die Little Qualicum Falls. Leider kann man hier nicht schwimmen gehen, da es steile Klippen und Strömungen gibt.
Am nächsten Tag sind wir zu einem weiteren Wasserfall gefahren, dem Hole in the Rock waterfall. Neben dem kleinen Wasserfall, welcher aus einem Loch in der Felswand kommt, gibt es noch einen größeren Wasserfall, nicht weit entfernt. Dieser ist größer und hier kann man besser schwimmen. Das Wasser ist allerdings sehr kalt und wir haben nur wenige Sekunden ausgehalten! Wir hatten sogar unsere Drohne dabei und sind noch etwas geflogen und haben einige schöne Fotos und Videos gemacht.
Surfen in Tofino
Tofino wird auch die Surfer Hauptstadt Kanadas genannt.
Der Pacific Rim Nationalpark erstreckt sich über die Westküste Vancouver Island’s. Aufgrund des ganzjährig milden Klimas und der großen Niederschlagsmengen verfügt der Park, der jährlich fast eine Million Besucher anzieht, über eine reichhaltige Pflanzen- und Tierwelt. Da Tofino der wohl bekannteste Ort auf Vancouver Island ist, ist auch die Camping Situation etwas schwierig. Fast alle Campingplätze sind erstens maßlos überteuert und dazu noch ausgebucht. Für einen normalen Stellplatz auf Schotter ohne Meerblick kann man locker 60$ oder 70$ pro Auto bezahlen und Duschen kosten teilweise noch extra. Da wir mal wieder nicht wussten, wann wir in Tofino ankommen, haben wir wie immer nichts reserviert. Wir hatten Glück und konnten uns vor Ort für die nächsten drei Nächte einen Stellplatz auf dem Uclulet Campground reservieren. Eine Nacht auf dem Overflow kostet 38§ und eine Nacht ohne Strom auf dem Campingplatz 50$. Der overflow öffnet, wenn der Campingplatz voll ist,- also jeden Abend! Die Duschen sind im Preis immerhin enthalten. Unsere zwei spanischen Freunde, die wir in Banff kennen gelernt haben, kamen uns nämlich besuchen und haben mit uns zusammen für drei Tage in unserem Auto gewohnt.
Während des Winters sind an der Küste oft große und stürmische Wellen. Im Sommer aber findet man hier schöne kleine und ruhige Wellen. Die Wassertemperatur beträgt das ganze Jahr nur 12 Grad und ist wirklich extrem kalt. Wir konnten zuerst gar nicht glauben, dass das Meer auch im Sommer nicht wärmer wird. Surfen gehen kann man nur mit einem dicken Wetsuit.
Tofino selber ist ein sehr kleines Örtchen, bestehend aus einigen Souvenir Geschäften. Sehenswert ist der Ort nicht, dafür natürlich die umliegende Gegend.
Wir haben von Tofino einen Ausflug zu dem Tonquin Beach unternommen. Eine wunderschöne kleine Bucht mit einigen Felsen, einem feinen Sandstrand und blauem Wasser.
Der Weg zu dem Strand führt wie immer durch einen gemäßigten Regenwald ähnlichen Wald mit vielen Farnen und Moosen.
Die meisten Tage haben wir damit am Long Beach und am Wickainnish Beach verbracht Surfen zu gehen. An unserem letzten Tag sind wir noch den Lighthouse Trail nahe Uclulet gegangen, der zu einem Leuchtturm führt.
Der Abschied von unseren spanischen Freunden war sehr traurig, aber wir möchten uns auf jeden Fall wieder sehen!
Anschließend sind wir noch drei weitere Tage in der Gegend geblieben und haben anstatt wieder zu bezahlen auf einem freien Campsot (an der Landfill logging road) geschlafen. Dieser war nicht besonders schön, aber um abends zum Schlafen dort hinzufahren völlig ausreichend.
Ein geheimer Wasserfall auf Vancouver Island
Von Tofino sind wir zurück nach Nanaimo gefahren. Als wir mal wieder in den Apps Wikicamps und Overlander nach Schlafplätzen gesucht haben, sind wir auf einen Campspot gestoßen, der zwischen Uclulet und Port Alberni liegt und sich direkt neben einem Wasserfall befindet. Dieser Schlafplatz hat sich als ultimativer Glücksfall herausgestellt! Weil an der Straße kein Hinweisschild ist und lediglich zwei kleine Schotterstraßen hierhin führen, findet diesen wundervollen Ort auch fast niemand. Als wir ankamen war niemand da und wir hatten den ganzen Wasserfall für uns.
Wann hatten wir zuletzt einen ganzen Wasserfall für uns alleine?
Mit unserem Auto konnten wir direkt neben dem Eingang zu dem Wasserfall parken und sind erstmal baden gegangen. Natürlich mit Wetsuit 😉 An dem Wasserfall befindet sich sogar ein kleiner Rockpool. Wie dafür gemacht, um sich dort rein zu legen.
Wir waren einfach nur begeistert und haben die Zeit genossen. Wir sind sogar noch mit unserer Drohne geflogen und haben unheimlich coole Aufnahmen gemacht!
In der Nacht haben hier nur noch drei andere Autos geschlafen und am nächsten Morgen konnten wir uns nur schwer von diesem kleinen Paradies trennen. So sind wir nach dem Aufstehen nochmal in dem Wasserfall baden gegangen und sind anschließend zu dem Qualicum Beach gefahren. Den Tag und sogar auch die Nacht haben wir direkt mit unserem Auto am Strand verbracht.Unsere Drohne ist derzeit sehr häufig im Einsatz und somit hat sich der Kauf auch endlich mal gelohnt!
Unsere nächste Etappe führte von Nanaimo nach Victoria. Vorbei kommt man an dem Goldstream Falls Provincial Park, hier lohnt sich ein Stopp. Das Highlight dieses kleinen Parks sind die zahlreichen Wasserfälle. Wir haben uns zwei Wasserfälle angeguckt und in einem waren wir sogar noch einmal baden.
Zelten am Strand
Der Juan de Fuca Trail ist ein 47 Kilometer langer Wanderweg, der an der Küste entlanggeht. Nach einiger Recherche haben wir uns dazu entschieden, die ersten drei Kilometer zu dem Mystic Beach zu „wandern“. Die Besonderheit dieses Strandes ist ein Wasserfall, welcher eine Felswand herunter läuft. An dem Parkplatz weisen zahlreiche Schilder darauf hin, dass hier öfter mal Autos aufgebrochen werden und man keine Wertgegenstände zurück lassen soll. Gar nicht so leicht, wenn man in seinem Auto wohnt… Wir haben uns dazu entschlossen, unseren Van bei dem einen Kilometer weit entfernten Campingplatz zu parken, gerne auch für Geld. Bei dem Campingplatz wurde uns allerdings gesagt, dass sie keinen Platz haben und wir auf der Parkplatz bei dem Weganfang parken sollen,- dies sei sehr sicher.
Somit hatten wir keine andere Wahl unser Auto dort zurück zu lassen und haben bis auf die Laptops alle elektronischen Geräte in den Rucksäcken verstaut. Spiegelreflexkamera mit drei Objektiven, Drohne, GoPro, Portemonnaies, Reisepässe und die Festplatten. Unseren geliebten Van haben wir dann mit mehr oder weniger gutem Gefühl auf dem Parkplatz zurück gelassen. Die Gebühr beträgt 10$ pro Person und pro Nacht. Die drei Kilometer hatten wir schnell hinter uns und haben unser Zelt auf dem Sand aufgebaut.
In Neuseeland haben wir bei dem Abel Tasman Trail schon einmal am Strand gecampt, aber halt nicht direkt auf dem Sand. Da wir ja aus Sicherheitsgründen sogar unsere Drohne dabei hatten, konnten wir sie dann noch fliegen lassen.
In der Nacht war es allerdings etwas unheimlich. Wir wussten zwar, dass die Flut um 2 Uhr nachts kommt und das sie einen Meter höher ist als am Nachmittag, aber bis wohin genau sie kommt, konnten wir nur schätzen. Die Wellen waren unheimlich laut und wir hatten das Gefühl, als sei das Meer direkt neben uns. Natürlich war es stockdunkel und wir haben mehrmals kontrolliert, bis wohin das Wasser reicht. Wir haben unser Zelt extra hinter einem großen Baumstamm aufgestellt und haben uns eigentlich so sicher gefühlt. Aber nachts im Zelt vom Meer überrascht zu werden ist ein sehr gruseliger Gedanke.
Als wir am nächsten Tag wieder bei unserem Auto ankamen, waren wir sehr beruhigt. Alles war gut! Nun geht es für uns nach Victoria. Von dort möchten wir die Fähre nach Port Angeles in die USA nehmen.