Welches ist das richtige Basisfahrzeug für den Camper Ausbau? Das hängt von verschiedenen Faktoren und der eigenen Vorliebe ab. Wenn du den Camper auch im Alltag benutzen möchtest, ist vielleicht ein kleinerer Van wie ein VW Bus genau das richtige für dich. Bevorzugst du aber Stehhöhe und möchtest etwas mehr Komfort und Platz, dann ist ein Transporter die richtige Wahl. Fakt ist: es gibt nicht das richtige Basisfahrzeug für den Van Ausbau. In diesem Beitrag zeigen wir dir worauf es ankommt!
Inhalt
Welches ist das richtige Basisfahrzeug für den Camper Ausbau?
Wir sind mittlerweile seit acht Jahren auf Weltreise und waren schon in vielen verschiedenen Campern auf den Straßen der Welt unterwegs. Von klein bis groß und von minimalistisch bis komfortabel war alles dabei.
Bei der Frage nach dem richtigen Basisfahrzeug für den Campervan Ausbau stellen sich folgende Fragen:
- Wie groß soll der zukünftige Camper sein?
- Wie viele Personen reisen mit?
- Wie lange möchtest du unterwegs sein?
- Soll der Camper auch im Alltag genutzt werden?
- Welche Möbel sollen verbaut werden? Wie viel Platz und Komfort brauchst du?
Wichtige Punkte für die Kaufentscheidung des Campers
Welchen Van du als Camper nutzt hängt von verschiedenen Faktoren ab. Je nachdem wie viel Geld du für das Basisfahrzeug sowie für den Ausbau ausgeben möchtest, ob du den Van auch als Alltagsauto nutzen möchtest und wie viel Platz und Komfort du brauchst.
Budget
Wie viel Geld möchtest du für dein zukünftiges Wohnmobil ausgeben? Die meisten Selbstausbauer kaufen sich einen gebrauchten Kastenwagen und bauen ihn dann zum Camper um. Durch die hohe Nachfrage sind die Preise für Transporter in den letzten Jahren stark gestiegen und das Angebot ist gleichzeitig gesunken. Mit etwas Geduld kann man trotzdem ein gutes Basisfahrzeug für den Camper Ausbau finden. Ausschlaggebend ist natürlich auch das eigene Budget und wie viel Geld man in den zukünftigen Van investieren möchte.
Mercedes Sprinter sind dabei preislich höher als andere Hersteller und auch für einen Fiat Ducato muss man meist tiefer in die Tasche greifen als für einen vergleichbaren Peugeot Boxer oder Citroen Jumper. VW Busse gelten als Ikone der Camping Geschichte und sind nach wie vor sehr beliebt und haben somit auch ihren Preis.
Baujahr und Kilometerstand
Außerdem solltest du darauf achten, wie das Fahrzeug vorher eingesetzt wurde. Transporter von der Post oder von DHL sind meist nur auf Kurzstrecke unterwegs und stoppen alle paar Meter. Das ständige bremsen und anfahren macht auf Dauer nicht nur das Getriebe kaputt, sondern zieht das gesamte Fahrwerk in Mitleidenschaft. Wenn du viel Zeit, Arbeit und Liebe in deinen Van investierst , soll er ja bestenfalls auch viele Jahre halten. Wir bezahlen für das Fahrzeug mittlerweile lieber etwas mehr Geld, anstatt im Nachhinein in teure Reperaturen zu investieren. Dann kommt man nämlich schnell beim gleichen Preis raus und für das Geld hätte man vielleicht ein besseres Basisfahrzeug kaufen können.
Motor und PS
Auch der Wunsch nach einem bestimmten Motor oder eine gewisse PS Anzahl können beim Kauf eine Rolle spielen. Die Motoren sind heutzutage vor allem darauf ausgelegt Sprit zu sparen und es werden meist 2.0 oder 2.2 Liter Dieselmotoren verbaut. Die meisten Transporter haben rund 130 PS, wir haben aber auch schon welche mit „nur“ 100 PS gesehen. Wenn der Camper nach dem Ausbau knapp 3.5 Tonnen wiegt können sich wenig PS bei Bergstraßen mitunter bemerkbar machen.
Gewicht und Führerschein
Die meisten Transporter haben ein zulässiges Gesamtgewicht von 3.5 Tonnen. Wir haben bei unserer Suche aber auch immer mal wieder Transporter gesehen, die nur ein zulässiges Gesamtgewicht von 3.2 Tonnen haben. Ältere Fahrzeuge wie der Mercedes Düdo haben ein hohes Leergewicht und man muss bei dem Ausbau sehr auf das Gewicht achten. Ansonsten muss das Fahrzeug – falls möglich – aufgelastet werden und man benötigt einen extra LKW Führerschein.
Längenangaben beim Kastenwagen
Transporter gibt es in unterschiedlichen Längen und in unterschiedlichen Höhen. Die Länge wird angegeben von L1 (Länge 1) bis L5 (Länge 5). Die Höhe reicht von H1 (Höhe 1) bis H3 (Höhe 3, hohes Hochdach). Wenn du Stehhöhe möchtest, dann ist H2 wahrscheinlich die passende Höhe für dich. H1 ist die Bezeichnung für ein flaches Dach und H3 eignet sich widerum für alle, die größer als 1,90 Meter sind.
Diese Längenangaben unterscheiden sich je nach Hersteller, ein Mercedes Sprinter in L2H2 hat andere Maße als ein L2H2 Fiat Ducato.
Basisfahrzeuge für den Camper Ausbau
Für den Wohnmobil Selbstausbau kommen nun verschiedene Basisfahrzeuge in Frage. Natürlich gibt es noch mehr Fahrzeuge die man zum Camper ausbauen kann, wir haben uns hier vor allem auf Kastenwagen und Transporter fokussiert.
Die gängigsten Basisfahrzeuge für einen Van Ausbau sind:
- Mercedes Sprinter
- Fiat Ducato
- Peugeot Boxer
- Citroen Jumper
- VW Bus
- Renault Master
- VW Crafter
- Ford Transit
- Iveco Daily
Mercedes Sprinter
Unser erster Campervan Selbstausbau war ein Mercedes Sprinter in L3H2 mit einer Gesamtlänge von sieben Metern. Im Nachhinein empfanden wir persönlich die Länge von sieben Metern teils etwas zu lang und beim nächsten Mal würden wir uns eher für die sechs Meter lange Version entscheiden.
Mercedes Sprinter | L1 kompakt | L2 standard | L3 lang | L4 extralang |
---|---|---|---|---|
Gesamtlänge | 5267 | 5932 | 6957 | 7367 |
Radstand | 3259 | 3924 | 4325 | 4325 |
Länge Laderaum | 2607 | 3272 | 4307 | 4707 |
Wir haben in den Mercedes Sprinter eine grosse Sitzecke eingebaut, welche zu einem Längsbett umgebaut werden kann. Die Wände vom Mercedes Sprinter laufen nach oben hin schmal zu und sind nicht so kastenfoermig, weswegen sich dieser nicht so gut für ein Querbett eignet. Allerdings kann man sogenannten Heckverbreiterungen einbauen, mit denen man zu den Seiten hin jeweils etwa 8cm zusätzlich bekommt.
Vorteile | Nachteile |
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Robust und langlebig | Hoher Preis |
Heckantrieb | Kürzere Laderaumlänge im Vergleich zum Ducato |
Bodenfreiheit | Nicht so kastenförmig |
Weltweites Ersatzteilenetzwerk |
Fiat Ducato
Nach dem Mercedes Sprinter haben wir einen L3H2 Fiat Ducato mit einer Gesamtlänge von sechs Metern ausgebaut.
Fiat Ducato, Peugeot Boxer, Citroen Jumper | L1 | L2 | L3 | L4 | |
---|---|---|---|---|---|
Gesamtlänge | 4963 | 5413 | 5998 | 6363 | |
Radstand | 3000 | 3450 | 4035 | 4035 | |
Länge Laderaum | 2670 | 3120 | 3705 | 4070 |
Der Grundriss von unserem Fiat Ducato Ausbau unterscheidet sich nur wenig vom Mercedes Sprinter Ausbau. Die Laderaumlänge ist mit 3.70 Metern ganze 50cm länger als beim sechs Meter langen Mercedes Sprinter. So war es uns möglich, auch bei dem sechs Meter langen Fiat Ducato eine Nasszelle, bestehend aus einer Dusche und einer Trockentrenntoilette einzubauen. Die kastenförmige Form vom Fiat Ducato eignet sich hervorragend für ein Querbett, wir bevorzugen allerdings ein Längsbett. Unser Längsbett kann durch ein Hubtischgestell* tagsüber zu einer gemütlichen Sitzecke umgebaut werden und uns persönlich gefällt dieses Konzept sehr gut, da man sowohl ein großes Bett, wie auch eine große Sitzecke hat.
Vorteile | Nachteile |
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Günstiger als Mercedes Sprinter | Frontantrieb |
Lange Laderaumlänge | Wenig Bodenfreiheit |
Kastenförmig | |
Beliebtestes Basisfahrzeug - guter Ruf |
Peugeot Boxer und Citroen Jumper
Der Peugeot Boxer und der Citroen Jumper sind von den Maßen her baugleich mit dem Fiat Ducato. Sie sind ebenso kastenförmig und haben tolle Maße für deinen Camper Ausbau. Alle drei Fahrzeuge kommen aus der selben Fabrik und die Unterschiede liegen bei der Front, dem Motor und dem Cockpit. Preislich sind der Peugeot Boxer und der Citroen Jumper günstiger als ein Fiat Ducato.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Günstiger als Fiat Ducato | Frontantrieb |
Kastenförmig | Wenig Bodenfreiheit |
VW Bus
Der VW Bus ist eine Ikone des Campingbusses und steht wie kein anderes Modell für Freheit und als Symbol des Wirtschaftswunders. Im jahre 1950 sind die ersten VW Bullis der Generation T1 vom Band gerollt und erfreuten sich schnell großer Beliebtheit.
VW Bus 6.1 | Kurzer Radstand | Langer Radstand |
---|---|---|
Gesamtlänge | 4904 | 5304 |
Radstand | 3000 | 3400 |
Länge Laderaum | 2724 | 2975 |
Mittlerweile gibt es schon den T7 und auch wenn der Bulli seine runde bullige Form verloren hat, ist er immer noch sehr beliebt. Durch die kompakte Größe eignet sich der VW Bus auch hervorragend als Alltagsauto. Viele Informationen zum VW Bus Ausbau findest du bei Vanessa und Raffy auf our next stop.
Vorteile | Nachteile |
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Kompakte Größe | Hoher Preis |
Gut als Alltagsauto | |
Großes Ersatzteilnetzwerk | |
VW Crafter
Auch der VW Crafter eignet sich als Basisfahrzeug für den Camper Ausbau. Der VW Crafter ist von den Maßen her baugleich mit dem Mercedes Sprinter und lässt sich äußerlich nur auf den zweiten Blick auseinanderhalten. Wie auch der Mercedes Sprinter ist er nicht so kastenförmig wie der Fiat Ducato, der Peugeot Boxer und der Citroen Jumper.
VW Crafter | L1 kurz | L2 mittel | L3 lang | L4 überhang |
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Gesamtlänge | 5240 | 5905 | 6940 | 7340 |
Radstand | 3250 | 3665 | 4325 | 4325 |
Länge Laderaum | 2600 | 3265 | 4300 | 4700 |
Allrad Camper
Möchtest du lieber einen kleinen Allrad Camper, mit dem du auch abgelegene Orte erreichen kannst, der Allradantrieb hat und kompakt ist? Wir haben uns in Australien einen Landrover Discovery zum Allrad Camper umgebaut. Mit dem Landrover konnten wir viele abenteuerliche Orte erreichen, die wir mit einem anderen Camper nicht erreicht hätten. Der Ausbau war minimalistisch, aber wir haben uns eh die meiste Zeit draußen aufgehalten. Im Auto selber war nur sehr wenig Platz, Platzangst darf man hier nicht haben. An dieser Stelle würde sich die Investition in ein Aufstelldach oder ein Dachzelt* sehr anbieten. Mögliche Fahrzeuge sind Landrover Defender oder Toyota Landcruiser.
Vorteile | Nachteile |
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Kompakte Größe | Wenig Platz |
Auch als Alltagsauton nutzbar | Oft hoher Spritverbrauch |
Abgelegene Orte erreichen | |
Expeditionsmobil
Mit einem Expeditionsmobil hast du ein robustes Basisfahrzeug und fällst garantiert auf. Auf unserer Panamericana Reise sind wir vielen Reisenden mit einem Expeditionsmobil begegnet und waren manchmal schon ein bisschen neidisch. Man kann sich ein Expeditionsmobil auch fertig ausgebaut kaufen, die Preise sind allerdings extrem hoch. Viele bauen sich das Fahrzeug selber um. Dies lässt sich zb mit einem LKW auf Iveco oder MAN Basis umsetzen, erfordert aber viel Zeit, Ausdauer und handwerkliches Geschick.
Vorteile | Nachteile |
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Außergewöhnliches Reisefahrzeug | Hoher Anschlaffungspreis |
Geländegängig | Hoher Spritverbrauch |
Robust | Größe des Fahrzeugs |
Viel Spielraum beim Ausbau |
Fazit zum Basisfahrzeug für den Camper Ausbau
Die Auswahl an Basisfahrzeugen für den Campervan Ausbau ist groß und so sind auch die Möglichkeiten. Letzendlich muss jeder für sich selbst entscheiden und das für sich passende Fahrzeug wählen. Für uns persönlich ist es ganz eindeutig der Kastenwagen, wie zum Beispiel ein Fiat Ducato. Wir wissen die Stehhöhe und den Platz zu schätzen, aber all zu groß soll es auch nicht sein. Wir hoffen, dass wir dir mit diesem Beitrag einen guten Überblick über die verschiedenen Fahrzeuge geben konnten.