In diesem Reisebericht erkunden wir den Yosemite Nationalpark bis hin zu dem Tioga Pass und Mono Lake. Unser Roadtrip führt uns vom Sequoia Nationalpark weiter in den Yosemite Nationalpark.
Reisebericht Yosemite Nationalpark
Der Yosemite Nationalpark ist einer der bekanntesten Nationalparks in den USA und ist geprägt durch seine beeindruckende Bergwelt, die vielen Wasserfälle, die Mammutwälder und Bergseen. Im Sommer wird es hier sehr voll. Seit 1984 gehört der Yosemite Nationalpark dank seiner einmaligen Landschaft sowie der artenreichen Tier,- und Pflanzenwelt zum UNESCO-Weltnaturerbe.
Das Yosemite Valley
Von Fresno haben wir den Yosemite Nationalpark angesteuert. Wir haben auf einem Schlafplatz kurz vor dem Park übernachtet. Am nächsten Morgen sind wir um 6 Uhr aufgestanden, um früh in den Park zu fahren. Schon lange vor unserer Planung haben wir Horror-Geschichten überden hohen Besucherandrang im Park gehört. Stau auf den Straßen, volle Parkplätze und Gänsemarsch auf den Wanderwegen. Damit uns dies auf keinen Fall passiert, sind wir vorsichtshalber lieber früher aufgestanden. Nach einer weiteren Stunden Fahrt kommen wir um 7:30 Uhr in dem Tal an. Wie in allen anderen Nationalparks auch, muss man übrigens auch im Yosemite eine entsprechende Park Gebühr bezahlen – es sei denn, man besitzt wie wir den Jahrespass “America The Beautiful”. Obwohl schon viele Parkplätze belegt sind, gibt es immer noch reichlich Platz. Wir parken auf dem großen Parkplatz am Curry Village.
Während der Hauptsaison (also auch noch Ende September) sind alle Campingplätze bereits lange im Voraus ausgebucht. Um vielleicht noch einen Platz zu kriegen, kann man sich früh morgens bei dem Ranger auf die Warteliste setzen. Dies ist direkt am Parkplatz von de, Curry Village. Wir setzen uns um 7.45 Uhr auf die Warteliste und bekommen den 13. Platz. Wenn also 13 Leute ihren Campspot kurzfristig canceln, können wir noch einen Platz bekommen. Der große Nachteil ist der, dass man um 15 Uhr zurück sein muss, um dann zu erfahren, ob man einen Camp-Platz bekommt. Da wir heute wandern gehen möchten, wissen wir noch nicht, ob wir am Nachmittag schon zurück sind. Wir schreiben uns trotzdem auf die Liste,- haben ja nichts zu verlieren.
Damit die Straßen im Yosemite Valley möglichst stau-frei bleiben, gibt es einen kostenlosen Shuttle Bus. Dieser fährt alle Stationen wie Wanderwege, Wasserfälle oder Campingplätze im 20 Minuten Takt ab. Der Bus fährt direkt an unserem Parkplatz los und wir fahren erstmal zu dem Visitor Centre. Hier gibt es viel interessantes über den Nationalpark und die Entstehung zu lernen. Außerdem kaufem wir einen neuen Sticker für unser Auto!
Ausgetrocknete Wasserfälle
Von dem Visitor Center gehen wir zu den Yosemite Falls. Mit einer Höhe von 739 Metern sind sie einer der höchsten Wasserfälle der Welt. Da im Spätsommer und Herbst der Schnee auf den Bergen fast komplett geschmolzen ist und es nicht regnet, sind die meisten Wasserfälle ausgetrocknet. So auch die Yosemite Falls.
Wir entschließen uns dafür, zu den Nevada Falls zu gehen. Mit dem Bus fahren wir zurück zum Parkplatz und ziehen uns am Auto noch um. Von der morgendlichen Kälte ist nicht mehr viel übrig und man kann schon erahnen, dass es heute noch ziemlich heiß wird.
Wanderung zu den Nerval & Nevada Falls
Bei dem Wanderweg zu dem Nevada Fall ist schon ziemlich viel los. Wir sind heute etwas später dran, es ist bereits 11.30 Uhr. Der Weg zu den Vernal Fall ist 3.9 Kilometer lang mit einem Höhenunterschied von 300 Meter. Zu den Nevada Falls ist es 8.7 Kilometer weit und es geht 610 Meter hoch. Wir schauen mal, bis wohin wir Lust haben. Bereits nach wenigen Metern beginnt der Weg steiler zu werden, was ganz schön in die Beine geht. Das letzte Stück zu den Vernal Falls besteht aus vielen Stufen und wir kommen ziemlich aus der Puste.
Wir gehen bis zu den Nervada Falls und treten etwas erschöpft den Rückweg an. Da wir nicht um 15 Uhr zurück waren für die Vergebung der Campingplätze, haben wir nun keinen Campplatz für die Nacht. In Wikicamps haben wir aber einen Platz gefunden, der nur 16 Kilometer von dem Tal entfernt liegt. So müssen wir immerhin nicht so weit raus fahren und sparen so Geld für einen Campingplatz und Benzin. Zusammen mit zwei anderen Vans schlafen wir hier ohne Zwischenfall.
Glacier Point & Sentinel Dome
Unser zweiter Tag im Yosemite startet wieder um 6 Uhr morgens. Wir fahren über die Glacier Point Road zu dem Glacier Point. Die Strecke haben wir auf jeden Fall unterschätzt. Es geht rund 50 Kilometer bergauf und wir brauchen für die Strecke fast anderthalb Stunden.Immerhin ist es noch nicht so heiß und auf den Straßen ist noch nicht viel los.
Am Glacier Point gibt es dann ein verspätetes Frühstück und wir sind froh, mit unserem Auto oben zu sein. Von 2.200 Meter Höhe hat man eine gigantische Aussicht und bekommt eine Vorstellung über die enorme Größe des Nationalparks.
Der Half Dome ist das Wahrzeichen des Yosemite Nationalparks und erhebt sich mehr als 1.444 Meter über dem Talboden. Für diese 25 Kilometer lange Wanderung brauch man allerdings eine Permit, sonst wird es auf dem Berg und vor allem auf dem Weg zu voll. Hierfür muss man an einer Lotterie teilnehmen und hoffen, eines der begehrten „Tickets“ zu kriegen. Uns reizt diese sehr anspruchsvolle Wanderung allerdings eh nicht so und wir geben uns auch mit den anderen Wanderungen im Park zufrieden. Am besten informiert man sich vorab auf der Webseite des Nationalparks.
Von dem Glacier Point wollen wir zu der Sentinel Dome gehen. Eigentlich wollten wir dafür am Parkplatz der Sentinel Dome parken, aber der ist wahrscheinlich schon mittlerweile voll und auch nicht besonders groß. Der Weg von dem Glacier Point zu der Sentinel Dome führt durch einen schönen Nadelwald. Das letzte Stück auf die Sentinel Dome ist sehr steil, hier geht es auf den Granitfelsen hinauf. Von hier oben hat man eine noch schönere 360 Grad Aussicht als von dem Glacier Point. In jede Richtung erblickt man Berge und Wälder. Das einzige, was uns hier oben stört, sind die Wespen. Wir schaffen es nicht einmal, in Ruhe unsere Brote zu essen.
Weiter führt uns der Weg zu dem Taft Point. Der Weg dorthin ist recht staubig und langweilig. Mittlerweile ist es gefühlt 30 Grad heiß und wir halten es nicht lange in der Sonne aus. Auch vom Taft Point bietet sich ein schöner Ausblick auf das Yosemite Valley. Wir stehen direkt am Steilhang, der unendlich weit in die Tiefe führt! Von dem Taft Point gehen wir zurück zu unserem Auto, welches am Glacier Point geparkt ist. Wir gehen diesmal einen andere Weg zurück, welcher eine deutlich schönere Aussicht bietet.
Tioga Pass
Auch der nächste Tag startet wieder um 6 Uhr morgens. Dieses Mal fahren wir auf den Tioga Pass und durchqueren so den kompletten Nationalpark von West nach Ost. Der Tioga Pass ist mit 3.031 Metern der höchste Pass in Kalifornien. Hier müssen wir rüber, um weiter zu dem Death Valley zu fahren. Der Tioga Pass ist nur drei bis vier Monate im Jahr geöffnet, meist von Juni bis September. Vor der Fahrt haben wir uns schon lange Sorgen gemacht. Es geht wohl steil den Berg hinauf, über eine schmale Straße am Abgrund entlang.
Wir haben wieder bei dem 16 Kilometer entfernten Schlafplatz geschlafen und früh aufgestanden. Am Morgen tanken wir noch einmal. An der Kreuzung zwischen dem Highway 120 und dem Tioga Pass befindet sich ein Roadhouse mit Tankstelle. Der Preis ist mit 4,64$ die Gallone schon ziemlich teuer.
Nun geht es aber auf den Pass! Erstmal geht die Straße durch den Nadelwald und ist nicht besonders spektakulär und auch nicht so steil wie erwartet. Nach einer Weile öffnet sich der Wald. Der Olmstead Point zählt zu einer der schönsten Aussichtspunkte und von hier hat man niochmal eine schöne Aussicht auf das Yosemite Valley und den Half Dome.
Der Tenaya Lake war für uns eine richtige Überraschung! Der See liegt direkt an der Tioga Straße und ist wunderschön blau. Da wir uns über die Passstraße noch gar nicht so informiert haben, wussten wir nicht, dass uns hier so schöne Bergseen erwarten.
Wir erreichen die Toulumne Meadows, weite Wiesen mitten in den kargen Felsen. Hier möchten wir auch die Nacht auf dem Tuloumne Meadows Camingplatz verbringen. Von unserem Campingplatz haben wir noch einen Ausflug zu dem Elizabeth Lake unternommen. Hier oben ist es deutlich kühler als im Tal. Mittlerweile fühlen wir uns nicht mehr wie in Kalifornien, sondern eher wie in Kanada. Berge, Bergseen, kühle Temperaturen und Nadelbäume. Kalifornien ist unglaublich vielfältig und uns gefällt es hier oben richtig gut.
Am Abend kommen bei unserem Camp Rehe vorbei und bleiben lange in unserer Nähe. Wir genießen hier voll und ganz das Camping-Leben, machen ein Feuer und grillen.
Nach einer erholsamen, aber kalten Nacht auf dem Campingplatz fahren wir am nächsten Tag weiter, vorbei an vielen Zwischenstops und tollen Aussichtspunkten. Auf der Fahrt hinab wandelt sich die Landschaft von der Gebirgskette der Sierra Nevada zur Steppenlandschaft der High Sierra.
Mono Lake
Wir erreichen wir das Ende des Tioga Passes und landen im kleinen Ort Lee Vining am Mono Lake.
Das Wasser des Mono Lakes ist drei Mal salziger als der Ozean und hat einen extrem hohen pH-Wert. Der Anblick des Sees ist irgendwie seltsam. Es riecht komisch und der Boden am See ist sehr matschig. Das schwarze am Rand des Sees sind abertausende Fliegen. Schwimmen gehen tut hier niemand, doch ist der See ökologisch sehr wertvoll und bietet für viele Tiere einen Lebensraum. Mehr als die Hälfte der kalifornischen Seemöwen nisten hier.
In dem kleinen Supermarkt, dem Mono Market decken wir uns noch mit dem nötigsten ein und fahren weiter Richtung Death Valley!
1 Comment
Eine toller Bericht über einen grandiosen Nationalpark mit sehr beeindruckenden Fotos.