Nach dem Grand Teton und dem Yellowstone Nationalpark führt uns unser Roadtrip weiter in den Glacier Nationalpark. Dieser liegt in dem Bundesstaat Montana, ganz im Norden der USA. Über Jahrtausende haben Gletscher die Landschaft geformt und zurück geblieben sind über 700 Seen, 170 Berge und 25 Gletscher. Durch den Klimawandel sind viele Gletscher schon komplett geschmolzen und somit bleiben leider immer weniger Gletscher übrig.
Roadtrip durch den Glacier Nationalpark
Durch den Glacier Nationalpark schlängelt sich die „Going-to-the-Sun road“ und gibt dabei wunderschöne Ausblicke auf die Bergwelt frei. Wir sind Anfang Juli in dem Nationalpark und zu diesem Zeitpunkt ist die Straße leider noch geschlossen. Hoch oben in den Bergen liegen noch teils 13 Meter Schnee und so ist die Straße leider nicht durchgängig befahrbar.
Campen im Glacier Nationalpark
Deswegen fahren wir in den Osteingang des Nationalparks nach Many Glacier. Hier gibt es einen richtig schönen Campingplatz, der mitten im Nationalpark gelegen ist. Da man die Plätze schon Monate im Voraus buchen kann ist schon alles ausgebucht, aber glücklicherweise gibt es auch eine „first come first serve“ Plätze. Also fahren wir früh morgens in den Park und probieren unser Glück. Den Gedanken hatten auch viele andere und so warten wir in einer Schlange darauf doch noch einen Platz auf dem Campingplatz zu ergattern. Wir haben Glück und bekommen den vorletzten Platz auf dem Many Glacier Campground! Unsere Site ist direkt an einem Fluss gelegen mit traumhafter Aussicht auf die Berge.
Wanderung zum Grinnell Lake
Eigentlich stand die Wanderung zum Grinnell Glacier auf dem Plan, doch auch dort oben liegt noch Schnee und der Wanderweg ist nur etwa zur Hälfte begehbar. Deswegen planen wir um und wandern zum Grinnell Lake. Wir können direkt von unserem Campingplatz loswandern. Ein kleiner Wanderweg führt am Berghang entlang des Lake Josephine.
Nach etwa anderthalb Stunden kommen wir dann bei dem Grinnell Lake an. Der See liegt vor einer Bergwand, weiter oben ist irgendwo der Grinnell Glacier oder das, was von dem Gletscher heutzutage noch übrig ist.
Das Wasser von dem Bergsee ist wie zu erwarten eiskalt und länger als ein paar Sekunden hält man es nicht aus.
Wanderung zum Cracker Lake
Am nächsten Tag möchten wir zum Cracker Lake wandern. Dieser leuchtend blaue Bergsee ist hoch in den Bergen gelegen und kann über einen insgesamt 19 Kilometer langen Wanderweg (Hin- und Rückweg) erreicht werden. Die Wanderung ist anstrengend und unterwegs haben wir immer wieder Angst auf einen Bären zu treffen. Nach rund drei Stunden liegt der Cracker Lake in leuchtend blauen Farben vor uns.
Der Cracker Lake ist von einer massiven Bergwand und grünen Wiesen umgeben. Wie der See so vor uns liegt sieht er einfach nur unwirklich aus. Bis an das Ufer reichen noch die Schneefelder und das Schmelzwasser gibt dem See diese leuchtende Farbe. Der Cracker Lake gehört definitv zu den schönsten Bergseen, die wir auf unserer Reise gesehen haben. Durch die große Entfernung von dem Bergsee zur Straße ist hier auch nicht so viel los wie etwa bei dem Grinnell Lake.
Auf dem Rückweg sehen wir sogar noch einen Elch, der am Ufer vom See liegt. Unser erster Elch in freier Wildbahn!
Der Glacier Nationalpark gehört unserer Meinung nach auf jeden Fall zu den schönsten Nationalparks in den USA. Für uns geht es weiter über die Grenze nach Kanada zu den Rocky Mountains. Vor drei Jahren haben wir für sieben Monate in dem bekannten Ort Banff im Banff Nationalpark gearbeitet und sind im Sommer mit unserem kanadischen Camper den Icefields Parkway bis nach Jasper gefahren und anschließend nach Vancouver Island und durch die USA bis nach Las Vegas.