Die erste Phase beim Wohnmobil Ausbau stellt die Planung dar. In diesem Blogbeitrag erklären wir, welche Fahrzeuge sich für den Ausbau eignen und was du alles bei der Van Ausbau Planung beachten musst.
Welches Fahrzeug eignet sich für den Wohnmobil Ausbau?
Hier kommt es natürlich darauf an, wie groß der zukünftige Campervan werden soll. Vom kleinen VW Bus bis zum 7 Meter langen Mercedes Sprinter gibt es verschiedene Fahrzeugmodelle zur Auswahl. Dabei stellt sich natürlich die Frage, wie viele Menschen in dem Van reisen, wie lange man unterwegs sein möchte und wie viel Platz benötigt wird.
Die gängigsten Modelle sind:
- VW Bus
- Fiat Ducato
- Mercedes Sprinter
- VW Crafter
- Peugeot Boxer
- Renault Master
- Ford Transit
- Iveco Daily
Alle diese Kastenwagen gibt es in unterschiedlichen Längen und Höhen, auch H1 (Höhe 1) und L2 (Länge 2) genannt. Die Angaben für Länge / Höhe reichen von L1 – L4 und von H1-H3. Die tatsächlichen Maße können je nach Hersteller variieren, beim Fiat Ducato sind die Maße anders als beim Mercedes Sprinter. Das klingt auf den ersten Blick sehr verwirrend, deswegen ist hier eine Übersicht:
Fiat Ducato, Peugeot Boxer, Citroen Jumper L1 L2 L3 L4 Gesamtlänge 4963 5413 5998 6363 Radtsand 3000 3450 4035 4035 Länge Laderaum 2670 3120 3705 4070
Mercedes Sprinter L1 kompakt L2 standard L3 lang L4 extralang Gesamtlänge 5267 5932 6957 7367 Radstand 3259 3924 4325 4325 Länge Laderaum 2607 3272 4307 4707
VW Crafter L1 kurz L2 mittel L3 lang L4 überhang Gesamtlänge 5240 5905 6940 7340 Radstand 3250 3665 4325 4325 Länge Laderaum 2600 3265 4300 4700
Für uns standen zwei Modelle zur Auswahl. Der 6,36 Meter lange Fiat Ducato oder ein 6,95 Meter langer Mercedes Sprinter. Nachdem wir zwei Fiat Ducato besichtigt haben, mussten wir feststellen, dass die Herstellerangaben zu der Länge variieren. Beide Fahrzeuge waren als ein L4 ausgeschrieben, müssten also 6,36 Meter lang sein. Tatsächlich waren beide nur 5,99 Meter lang, also gute 30cm kürzer. Die beiden Händler haben uns gesagt, dass sie auf der Plattform die Fahrzeugdaten eingetragen haben und die Angaben dann automatisch eingefügt wurden. Einen Fiat Ducato in 6,36 Meter haben wir gar nicht gefunden, alle zum Verkauf angebotenen waren „nur“ 5,99 Meter lang. Lieber also im Vorhinein nach der genauen Länge fragen, dann spart man sich die Anfahrt. Anscheinend sind die Längenangaben nicht immer einheitlich. Bei einem L4 handelt es sich meistens um den 5,99 Meter langen Fiat Ducato und nicht um den 6,36 Meter langen. Der wird dann oft auch L5 genannt.
Wie finde ich heraus, welcher Van der richtige für mich ist?
Tatsächlich ist es gar nicht so einfach, sich unter den vielen verschiedenen Modellen und Größen für ein Fahrzeug zu entscheiden.
Falls du dir noch nicht sicher bist, welcher Van und welche Größe überhaupt das richtige für dich ist, kannst du dir auch erstmal ein Wohnmobil mieten. Bei Wohnmobilvermietungen wie etwa Campanda gibt es eine große Auswahl an individuellen Campervans und Wohnmobilen in verschiedenen Größen und Klassen. Neben professionell ausgebauten Wohnmobilen findest du dort auch privat ausgebaute DIY Campervans von privaten Vermietern. Die Wohnmobil Miete ist natürlich nicht günstig, aber dafür bekommst du ein Gefühl für die Größe, das Fahrverhalten und welche Ausstattung dir wichtig ist.
Grundriss Planung für den Wohnmobil Ausbau
Hat man sich für sein Fahrzeug entschieden, muss man sich über den Grundriss Gedanken machen. Das kommt natürlich auf die Länge vom Auto an und was man alles reinbauen möchte. Jeder Camper ist individuell und bestenfalls perfekt auf die eigenen Bedürfnisse angepasst. Kompromisse bei dem Bau muss man eigentlich immer eingehen, ein kleines Haus auf so wenigen Quadratmetern zu bauen ist schließlich nicht einfach! In den meisten Campervans befindet sich das Bett hinten und davor ist eine Küchenzeile. In unserem neuseeländischen Van hatten wir das Bett vorne, was wir irgendwie als ziemlich unpraktisch empfanden, da es so mitten im Raum ist.

- Für wie viele Personen soll der Camper gebaut werden?
- Möchte man ein Querbett oder ein Längsbett?
- Soll das Bett fest verbaut sein oder zu einer Sitzecke umgebaut werden?
- Wie groß soll die Küche sein und wo soll sich diese befinden?
- Soll eine Toilette und/oder eine Dusche eingebaut werden?
- Welche Elektrik soll verbaut werden? Solar?
- Wo kommt Stauraum hin?
- Wie viele Fenster* sollen verbaut werden und wo sollen diese sein?

Integriertes Verdunklungssystem
Integrierter Insektenschutz
Teleskopaussteller manuell
Doppelt verglast
UV-beständig
Für Wandstärken von 30mm +- 1,5mm
Wir haben hinten ein Längsbett mit den Maßen 1,70 Meter in der Breite und 2 Meter in den Länge geplant. Gegenüber von der Schiebetür, hinter dem Fahrersitz befindet sich unsere kleine Nasszelle, bestehend aus Dusche und Toilette. Diese ist 60cm breit und ca 1,10 Meter lang. Den nun verbliebenden Platz haben wir für die Küche genutzt. So blieben uns auf der einen Seite also noch 1,20 Meter für die eine Küchenzeile. Auf der anderen Seite an der Schiebetür haben wir dann die andere Küchenzeile geplant.

Eigene Ansprüche
Bei der Planung kommt es natürlich auf die eigenen Ansprüche an. Wie lange möchte man mit dem Camper unterwegs sein,- eher für zwei Wochen Urlaub oder für mehrere Monate am Stück? Bei uns stand sofort fest, dass wir mit unserem Van durch Europa reisen wollen und deswegen brauchen wir auch genug Platz. Damit wir nicht auf Campingplätze angewiesen sind, möchten wir eine Toilette und eine Dusche einbauen. Einen Kühlschrank mit Gefrierfach ist ebenfalls unser Wunsch und somit auch eine autarke Stromversorgung. Unser erster Camper in Australien war sehr einfach eingerichtet. Es gab keine Solarplatten, keine zweite Batterie und keinen Kühlschrank oder eine Kühlbox. Lediglich eine Matratze mit Stauraum unter dem Bett und eine kleine Küche an der Heckklappe. Aber auch so kann man reisen! Mit diesem kleinen Van sind wir ein Jahr durch Australien gereist und hatten die beste Zeit!

Methoden für die Wohnmobil Ausbau Planung
Wir haben unseren gewünschten Grundriss ganz simpel auf Papier gemalt. Für uns persönlich hat das gereicht und wir haben auch nicht auf jeden cm genau geplant, sondern eher auf 5 cm. Es gibt natürlich auch noch andere Möglichkeiten den Ausbau zu planen. Man kann z.B. in Form von Kartons die Möbel nachbauen. Das haben wir auch manchmal gemacht um ein Größengefühl zu bekommen. Außerdem kann man anhand einer CAD / 3D Software den zukünftigen Grundriss konstruieren. Wie sehr man bei der Wohnmobil Planung ins Detail geht, muss jeder für sich überlegen. Die Grundriss Planung kann wie bei uns nur zur groben Orientierung dienen oder auch die genaue Grundlage für die exakte Umsetzung später sein.

Bevor wir wussten, welches Fahrzeug wir letztendlich besitzen werden, haben wir zwei verschiedene Grundrisse gezeichnet. Einen Grundriss für den Fiat Ducato und einen für den Mercedes Sprinter. Der größte Unterschied bei der Planung ist das Bett und die Sitzecke. Bei dem Fiat Ducato hätten wir ein Querbett fest verbaut und davor eine kleine Sitzecke. Bei dem Mercedes Sprinter wollten wir ein Längsbett verbauen, welches man zu einer großen Sitzecke umbauen kann. Der Grund für die unterschiedliche Planung ist, dass der Ducato etwas breiter ist und nicht rund zuläuft, er ist also kastenförmiger. Somit hat man die Möglichkeit, je nach Körpergröße ein Querbett zu verbauen.
Budget beim Wohnmobil Ausbau
Setz dir ein Budget! Wir haben uns für unseren Van Ausbau ein Budget von 6000€ bis maximal 7000€ gesetzt. Natürlich auch gerne weniger 😉 Weniger wurde es allerdings nicht, sondern mehr. Das haben wir nun schon von vielen anderen gehört. Bei fast niemandem blieb es bei dem geplanten Budget.
Carbest Ausstellfenster* 90x45cm 340€ Carbest Ausstellfenster* 50x45cm 239€ Fiamma Dachhaube* 40x40cm 60€ Comet Dachlüfter* für die Dusche 39€ Kompressor Kühlschrank 80 Liter 399€ Kaltschaummatratze* 180 x 200 x 16 cm H2/H3 120€ Rückfahrkamera* 68,30€ Gesamtkosten für die Anbauteile 1617€
Das lag vor allem daran, dass alles teurer war als geplant. Schon die Dämmung mit Armaflex war mit 500€ weit über unserem geplanten Budget. Auch die Fenster* haben mehr gekostet als erwartet und so hat sich dieser Prozess durch unseren gesamten Ausbau gezogen. Wir müssen dazu sagen, dass wir unseren Van Ausbau in Australien angefangen haben zu planen und auch nicht besonders viel Zeit hatten. Während unseres Ausbaus haben wir alle Kostenfaktoren in einer Van Ausbau Teileliste festgehalten. Darüber sind wir auch sehr froh. Sonst wären wir mämlich der Meinung, dass unser Geld spurlos verschwunden ist. So wissen wir zumindest, für was wir es ausgegeben haben. Damit du die Kosten für deinen Van Ausbau besser planen kannst, haben wir hier diese Liste hochgeladen. Du kannst sie dir einfach kostenlos runterladen und siehst, wie viel Geld wir für was ausgegeben haben. In der Ausgaben Liste ist wirklich alles drinne, von Fenstern über Holz und die Wasserpumpe*.
Zeitplan
Wir haben für unseren Van Ausbau zweieinhalb Monate gebraucht. Dabei haben wir zu zweit, beide in Vollzeit, jeden Tag am Auto gearbeitet. Tagsüber haben wir gebaut, abends wurde dann recherchiert und Teile für den Ausbau bestellt. Eigentlich wollten wir mit dem Wohnmobil Ausbau in zwei Monaten fertig sein, aber der gesamte Prozess hat sich unglaublich gezogen. Dies liegt unter anderem daran, dass wir vor dem Kauf keine Zeit zum planen hatten. Wir kamen gerade erst aus Australien und wollten möglichst schnell einen fertigen Camper haben und losfahren. Während man z.B. die Fenster einbaut und dämmt, muss man sich im Kopf schon einen Plan für die nächste Aufgabe machen. Beschäftigt man sich erst damit, wenn man mit den Fenstern und dem Dämmen fertig ist, muss man oft eine Pause einlegen. Wir mussten dann erstmal recherchieren welche Kabel und Lampen wir einbauen und wo wir diese bestellen. Bis diese dann in einigen Tagen ankamen verstrich wertvolle Zeit, in der wir nicht sinnvoll weiter bauen konnten.
Fazit zum Wohnmobil Ausbau
Unser Wohnmobil Ausbau hat länger gedauert als geplant und auch mehr gekostet. Wir haben uns vielen Herausforderungen gestellt und sind nun richtig stolz auf unser Ergebnis! Die Wohnmobil Ausbau Planung ist wirklich zeitintensiv. Hat man sich aber gut auf den Van Ausbau vorbereitet, wird einem der eigentliche Ausbau zumindestens etwas leichter fallen. Aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und das ist auch überhaupt nicht schlimm. Hauptsache, man ist am Ende zufrieden mit seinem Werk und wenn nicht, dann kann man es später immer noch ausbessern.
4 Comments
Toller Blog, habe via IG zu euch gefunden 😉. Ein eigener Van und Freiheit, das lockt mich auch sehr. Euer Argument, länger autark unterwegs sein zu können, ist auch mein Wunsch. Nur: wo in Europa kann man denn noch abseits von Stell- oder Campingplätzen wildcampen? Die Vorstellung mich mit zig anderen auf einem festgelegten Areal zu tummeln, ist nicht wirklich prickelnd…..
Euch wünsch ich weiterhin gute Fahrt 🚐
Hallo Delesa,
danke für deinen Kommentar. Wie gut man in Europa mit dem Van freistehen kann wissen wir leider noch gar nicht so genau. Bis jetzt waren wir nur einmal kurz in Deutschland un in der Schweiz unterwegs. Gerade in der Schweiz hatten wir wunderschöne Schlafplätze und haben auch oft auf Pässen geschlafen, manchmal sogar ganz alleine. Die normalen Campingplätze reizen uns auch nicht so, wir sind gespannt! Bis jetzt waren wir mit dem Van in Australien, Neuseeland, Kanada und den USA unterwegs und hatten dort viele traumhafte Camps, bezahlt und unbezahlt.
Viele Grüße
Tobi & Imke
Hallo🤗
Ich überlege schon seit einiger Zeit, einen Van auszubauen. Und neben der Planung und dem richtigen Fahrzeug habe ich mir auch Gedanken darüber gemacht, wo ich den Van ausbauen soll.
Ich habe bei ein paar gesehen, dass sie den in einer Halle ausgebaut haben. Aber ich weiß nicht wo ich das machen soll. Wi habt ihr den eurigen ausgebaut?
Euer Youtube Kanal und eure Blog hier, haben mir sehr geholfen viele Einblicke ins Vanlife zu bekommen. DANKE 💖
Hallo Elisa,
wir hatten leider keine Halle in der Nähe und haben uns deswegen dazu entschieden, den Van an der Straße auszubauen. Glücklicherweise ist in der Straße nur sehr wenig los und so hatten wir eigentlich keine Probleme. Eine richtige Halle wäre natürlich toll gewesen, aber da muss man auch erstmal eine finden.
Noch viel Spaß beim inspirieren und liebe Grüße aus der Schweiz!
Tobi & Imke