Der Highway 1 beginnt nördlich von San Francisco nahe dem kleinen Örtchen Leggett und endet südlich von Los Angeles in Dana Point. Was wir nördlich von San Francisco gesehen und erlebt haben, findest du in diesem Reisebericht.  Der Highway 1 von San Francisco nach Los Angeles ist rund 750 Kilometer lang. Praktisch ist die Fahrtrichtung von Norden nach Süden, da man hierbei immer direkt an der Meerseite fährt , eine schönere Aussicht hat und leichter in den Haltebuchten anhalten kann. Darüber haben wir uns vorher gar keine Gedanken gemacht, aber es macht so definitiv mehr Freude!

Auf dem Highway 1 von San Francisco nach Los Angeles

Santa Cruz

Zwei Tage lang haben wir San Francisco besichtigt. Danach ist der erste Stopp für uns die bekannte Küstenstadt Santa Cruz. Hier gibt es den bekannten Boardwalk, welcher aus einem Vergnügungspark besteht und in dem Jahre 1907 eröffnet wurde. Dieser liegt direkt am Strand und wir haben uns gefühlt wie in einem Film!

Der berühmte Board Walk in Santa Cruz

Glücklicherweise haben wir in Davenport ein kostenloses Camp gefunden und musste so auf keinen teuren Campingplatz. Santa Cruz ist der Geburtsort für Surfen auf dem Festland der USA und im ehemaligen Leuchtturm gibt es ein interessantes Museum über die Surf-Geschichte. Wir haben zwei Tage in der Surfstadt verbracht und hatten eine richtig schöne Zeit. Wir waren zweimal bei kleinen und langen Wellen erfolgreich surfen und haben dabei sogar einige Seehunde gesehen.

Die Zelte am Strand sind nicht von Strabdliebhabern, sondern von Obdachlosen. Wie überall in den USA gibt es auch hier viele Obdachlose. Der Anblick ist doch etwas befremdlich und die Menschen tun uns leid.

Es ist übrigens gar nicht so leicht, einen kostenfreien Parkplatz zu finden. Aus Zufall haben wir bei dem Leuchtturm einige Parkplätze gefunden, auf denen man kostenlos und unbegrenzt parken kann.

Monterey

Von Santa Cruz sind wir weiter nach Monterey gefahren. Dort gibt es das Monterey Bay Aquarium, welches sehr schön sein soll. Mit 55$ Eintritt pro Person ist es uns leider zu teuer. Stattdessen sind wir mit unserem Fahrrad auf Erkundungstour gefahren. Durch den Labour Day, einem Feiertag, war es überall sehr voll und wir haben mit Müh und Not einen kostenlosen Parkplatz bekommen. Hier gibt es einige schöne Strände und wegen des Feiertags war dementsprechend viel los!

Bei Monterey beginnt der 17 Mile Drive, eine 17 Meilen lange, gebührenpflichtige (10$ pro Auto) Straße. Diese führt von Monterey nach Carmel-by-the-Sea entlang an Villen und einer schroffen Küste. Da wir schon hunderte Kilometer die Küste runtergefahren sind, haben wir uns die Straße gespart. Also sind wir das kleine Stück Inland von Monterey nach Carmel gefahren.

Carmel-by-the-Sea

Carmel ist eine der schönsten und auch teuersten Städte an der Westküste. Freie Campspots findet man in dieser Gegend nur schwer. Wir haben eine Nacht auf dem Parkplatz von Safeway (einem Supermarkt) geschlafen und waren einfach nur froh, dass dort noch einige andere Camper waren und wir nicht weggeschickt wurden. Am nächsten Morgen sind wir schon um 7 Uhr zu dem Carmel River State Beach gefahren. Dort kann man den ganzen Tag unbegrenzt und kostenlos parken. In der Künstlerstadt sind die Straßen schmal und durch das lange Wochenende ist hier besonders viel los.

Hier gibt es einen kunterbunten Mix mit Häusern aus verschiedenen Baustilen. Die Häuser sind größtenteils von der englischen Dorfarchitektur geprägt, sehen aber dennoch sehr unterschiedlich aus. So viele schöne Häuser auf einmal haben wir außerhalb von Europa noch nie gesehen und waren wirklich begeistert von der Vielfalt.

Big Sur

Hinter Carmel beginnt der landschaftlich schönste und einsamste Teil der Strecke. Der Küstenstreifen von Carmel-by-the-Sea bis nach San Simeon wird Big Sur bezeichnet. Er erstreckt sich auf etwa 120 Kilometer Küstenlinie. Der Highway 1 führt hier über enge Kurven und zahlreichen Brücken entlang der wilden Steilküste. Direkt hinter Carmel-by-the-Sea liegt das Point Lobos State Reserve. Durch das lange Wochenende haben wir leider keinen Parkplatz mehr bekommen und auch die Haltebuchten an dem Highway waren komplett zugeparkt. Also ging die Fahrt weiter. Es war wie immer ziemlich nebelig und von der Aussicht hat man nicht viel gesehen.

Hier war es einmal nicht so nebelig

Irgendwann fing sogar ein Stau an und es ging nur noch im Schritttempo voran. Wir dachten schon, es wäre wo ein Unfall passiert. Bis wir gemerkt haben, dass der Stau nur durch die Bixby Creek Bridge entstanden ist. Die 86 Meter hohe Bixby Creek Bridge ist die höchste Einzelbogenbrücke der Welt und ein beliebtes Fotomotiv am Highway 1. Für den heutigen Ansturm gab es allerdings nicht genug Parkplätze. Ein Foto von der Brücke hätten wir auch gerne gemacht. Allerdings war diese im Nebel verschlungen da es keinen freien Parkplatz gab, waren wir gezwungen weiter zu fahren.

Damit wir nicht an allen Sehenswürdigkeiten vorbei fahren, haben wir uns überlegt auf einen Campingplatz zu fahren, diesmal auch gerne auf einen gebührenpflichtigen! Wir sind zu dem Big Sur State Campground gefahren, wo wir mit viel Glück noch einen freien Platz bekommen haben. An dem Campingplatz gibt es einen Canyon und einen Fluss, wo man herrlich baden kann.

Je weiter südlich wir fahren, desto wärmer wird auch die Lufttemperatur. Wir verbrachten einen entspannten Tag auf dem Campingplatz und haben die Ruhe so richtig genossen. Nahe dem Campingplatz liegt der Pfeiffer Beach, den wir uns aber nicht angesehen haben. Am nächsten Tag war tatsächlich viel weniger Verkehr, das Warten hat sich also allemal gelohnt und nebelig war es heute auch nicht! Endlich konnten wir in Ruhe fahren, und die grandiose Aussicht genießen und immer wieder in den Haltebuchten anhalten, um Fotos zu machen.

Big Sur ist der schönste Abschnitt des Highway 1

McWay Falls / Julia Pfeiffer Burns State Park

Dieser Wasserfall erinnert uns an einen Traumstrand in Südamerika. Der McWay Fall ist 24 Meter hoch und fällt direkt auf den Sandstrand am Meer. Leider ist der Strand für die Öffentlichkeit gesperrt und kann nur von oben wehmütig bestaunt werden.

Das Parken auf dem Parkplatz kostet 10$, allerdings kann man auch einfach am Straßenrand parken und so ein Foto von dem schönen Wasserfall machen. Die Straße windet sich weiter an dem steilen Berghang und manchmal fragen wir uns, wie sie es überhaupt geschafft haben, hier eine Straße zu bauen. Die Aussicht ist spektakulär!

Für den Nachmittag haben wir uns einen Schlafplatz mit richtig schöner Aussicht gesucht! Hier hatten wir unsere Ruhe und konnten die tollen Ausblick auf die Küste und das Meer genießen. Von dort oben haben wir sogar Seelöwen gehört, gesehen haben wir sie aber nicht. Wir hatten also sogar Nachbarn… 🙂

See-Elefanten beobachten

Seelöwen haben wir mittlerweile schon viele gesehen, aber See-Elefanten noch nie! Kurz vor San Simeon hat sich am Strand eine große Kolonie von See-Elefanten angesiedelt. See-Elefanten sind die größten Robben der Welt. Sie tragen ihren Namen aufgrund der rüsselartig vergrößerten Nase der erwachsenen Männchen.

An dem Elephant Seal Vista Point kann man die See-Elefanten richtig schön beobachten. Einige See-Elefanten liegen im Sand und fächern sich immer wieder Sand über den Körper.

Andere liegen im Meer und rutschen alle paar Minuten auf einen anderen Platz. Es macht viel Spaß die See-Elefanten zu beobachten und wir können uns nur schwer von ihnen losreißen. Den Abend haben wir auf einem kleinen Schotterparkplatz in den „Bergen“ verbracht und hatten von hier oben eine tolle Aussicht. Unser Auto fand den Weg dorthin allerdings nicht so toll. Der Schlafplatz ist ungefähr 10 Kilometer von der Küste weg und es geht ein gutes Stück bergauf.  Sobald man von der kühlen Küste wegfährt, verändert sich auch direkt die Lufttemperatur. Es wird viel heißer und trockener. Morgens dann waren wir sogar ausnahmsweise nicht im Nebel, sondern über den Nebel!

Über dem Nebel

Seeotter beobachten in Morro Rock

Am nächsten Morgen sind wir nach Morro Bay gefahren. Hier gibt es nicht nur einen riesigen Felsen am Strand, sondern auch kalifornische Seeotter. Die kalifornischen Seeotter leben an der amerikanischen Westküste bis ungefähr Santa Barbara. Ab dann ist ihnen das Meereswasser zu warm. In Morro Bay kann man sie richtig schön nahe des Morro Rock beobachten. Hier liegen sie verspielt auf dem Rücken, eingewickelt im Seegras. Sie sind unglaublich putzig anzuschauen!

Kalifornische Seeotter

Refugio State Beach

Richtig gut gefallen hat uns der Refugio State Beach. Für 45$ kann man hier campen und wenn man nur den Tag hier verbringen möchte, kann man 10$ Eintritt bezahlen. Wir haben festgestellt, dass viele Strände zu einem State Park gehören und man dann 10$ Eintritt pro Auto bezahlen muss, um diesen zu besuchen. Manchmal kann man wo anders parken und kann sich den „Eintritt“ somit sparen, manchmal kommt man nicht drumrum. Am Refugio State Beach kann man dafür richtig schön unter Palmen am Strand parken.

Der Strand selber ist wunderschön und auf der rechten Seite gibt es einen tollen Surfspot! Wir haben hier den Morgen im Wasser verbracht und haben sogar einige Male Delfine gesehen!

Surfen am Refugio State Beach

Glücklicherweise liegt auch hier ein freier Schlafplatz in der Nähe und dieser ist sogar ziemlich schön. Wir haben bei einem acht Kilometer entfernten Aussichtspunkt geschlafen, der zwar an der Straße, aber dafür auch am Meer liegt.

Santa Barbara

In Santa Barbara sieht es so aus, wie wir uns Kalifornien immer vorgestellt haben. Die Landschaft ist trocken, es gibt vielen Palmen und schöne Sandstrände. Die Stadt gehört zu den teuersten Wohngegenden der USA und wurde im spanischen Stil erbaut. Wir haben nahe des Piers geparkt und für zwei Stunden Parken 8$ bezahlt. Wir haben uns den Strand, das Pier und die Stadt angeguckt.  

Hier fühlen wir uns richtig wie im Urlaub. Überall sind Palmen und es sind sogar fast 30 Grad. Und auch um die Gegend von Santa Barbara ist das freecamping ziemlich schwer und fast überall verboten. Deswegen sind wir nach unserem Stadtbummel weiter nach Calmarillo gefahren, wo man zumindest leichter einen Schlafplatz für die Nacht findet. Hinter Santa Barbara ist es schon ziemlich städtisch und man kann erahnen, dass es gar nicht mehr weit nach Los Angales ist. Das letzte Stück der Etappe über den Highway 1 von San Francisco nach Los Angeles führt noch einmal an der Küste entlang.

Malibu

Von Malibu ist es nicht mehr weit nach Los Angeles und für uns die letzte Station, bevor wir die Metropole besichtigen werden. Malibu ist bekannt für Baywatch, schöne Sandstrände und vor allem als exklusive Wohngegend. Zahlreiche Villen sehen wir auf der Strecke schon seit Santa Barbara und es nimmt scheinbar einfach kein Ende.

Am Malibu Beach kann man gut surfen, wenn man denn eine Welle bekommt. Hier ist ziemlich viel los und man ist keinesfalls alleine im Wasser. Auch die Parkplatzsituation ist sehr schwer, weil es einen großen Platzmangel gibt.

Zum entspannen hat uns der Zuma Beach deutlich besser gefallen. Obwohl auch dieser direkt an der Straße liegt, ist es hier deutlich ruhier und es gibt mehr Platz. Hier haben wir sogar drei Nächte zusammen mit anderen Campern im Auto geschlafen. Wir sind selber ganz erstaunt, dass es funktioniert hat. Die ganze Gegend sieht für uns aus wie im Film. Teure Häuser, schöne (aber volle) Strände, die bekannten Rettungstürme und viele Palmen.

Morgen werden wir den Highway 1 verlassen und uns Sankt Monica und den Venice Beach anschauen. Danach geht es über Beverly Hills nach Los Angeles, hoffentlich ohne das berüchtigte Verkehrschaos.

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