Wir kommen in San Francisco an, unserem ersten großen Ziel in den Vereinigten Staaten von Amerika! Wir haben gehört, dass man San Francisco nicht am Wochenende besuchen soll, weswegen wir unsere Ankunft auf den Sonntagabend gelegt haben, was zufällig auch sehr gut für uns gepasst hat. In San Francisco angekommen wollten wir erst einmal übernachten, wenn möglich sogar mit Ausblick auf die Golden Gate Bridge!

Campen in San Francisco

Wie immer benutzen wir die Apps Wikicamps und Overlander, um Campingplätze zu finden. Wir haben ein Freecamp gefunden, welches auf der nördlichen Seite der Stadt liegt, sogar direkt neben der Brücke. Von hier haben wir zum ersten Mal die bekannte Golden Gate Bridge gesehen, wow!

Nur ein Stück der Brücke war frei, der Rest lag in einem dichten Nebel. Nebel hatten wir ja entlang der gesamten Küste auch schon. Wie ein Wasserfall floss der Nebel in rasender Geschwindigkeit über den Berg. So etwas haben wir noch nie gesehen! Mit noch einem anderen Camper haben wir eine ruhige Nacht verbracht. Wir haben zuvor gelesen, dass man manchmal von der Polizei weggeschickt wird. Dies war bei uns glücklicherweise nicht der Fall. Am nächsten Morgen haben wir mit Blick auf das Wahrzeichen der Stadt gefrühstückt und sind anschließend über die Golden Gate Bridge in das Zentrum gefahren.

Für das Überfahren der Brücke fällt eine Mautgebühr von 6$ je Fahrzeug an. Wir haben versucht die Gebühr online zu bezahlen, aber da wir ein kanadisches und somit ein ausländisches Nummernschild haben, konnten wir nicht im Voraus bezahlen. Als wir über die Brücke gefahren sind, haben wir das bekannte Lied von Scott McKenzie – San Francisco gehört, wie passend!

If you’re going to San Francisco
Be sure to wear some flowers in your hair
If you’re going to San Francisco
You’re gonna meet some gentle people there

Die Fahrt über die Brücke war gar nicht soo spektakulär wie wir dachten. Das lag wohl am Nebel, der die Brücke so versteckt hat, so dass wir gar nicht mehr gesehen haben, dass wir überhaupt auf der Brücke sind. Auch die Brückenpfeiler waren im Nebel versteckt. Beim Überfahren der Brücke wird von dem Nummernschild ein Foto gemacht und die Rechnung wird einem nach Hause geschickt. Unsere Adresse ist allerdings ein kanadischer Campingplatz… Da uns das zu unsicher war und man auch eine Strafe bekommen kann, bezahlt man die Gebühr nicht innerhalb der Frist, haben wir dort angerufen uns so über das Telefon mit der Kreditkarte bezahlt.

An der Marina gibt es Parklätze, auf denen man umsonst und unbegrenzt parken kann. Mit dem Fahrrad wollten wir die Stadt erkunden. Fahrräder kann man sich auch mieten, aber dies kostet ca. 35$ pro Tag und Fahrrad. Zum Glück haben wir noch die alten Drahtesel dabei, die wir in Banff hatten.

Lombard Street

Zuerst sind wir zu der bekannten Lombard Street gefahren, welche in Schlangenlinien einen steilen Berg hinabgeht. Um zu dieser zu kommen, mussten wir mit unseren Fahrrändern erst mal einige Berge hoch.

Nur einige der wunderschönen Häuser in San Francisco

San Francisco ist bekannt für die steilen Straßen und die haben es wirklich in sich. So steile Straßen haben wir noch nie gesehen!

Am oberen Ende der Lombard Street findet man bereits viele andere Touristen, die Bilder von der Straße machen. Die Straße ist so steil, dass es anstatt eines Bürgersteigs Treppen gibt. Große Camper dürfen hier nicht runterfahren und wir sind uns ziemlich sicher, dass unser Auto das auch nicht schaffen würde.

Seelöwen am Pier 39

Von der Lombard Street sind wir zurück zum Meer gefahren und kamen bei dem Old Fisherman‘s Wharf vorbei und anschließend an dem Pier 39. In den umliegenden Straßen sind viele Souvenirgeschäfte. Am Pier 39 lebt eine große Seelöwenkolonie auf für sie angefertigten Plateaus. Die Seelöwen zu beobachten ist wie immer ein lustiges Spektakel und sehr unterhaltsam. Die Seelöwen sind sehr streitlustig und verteidigen mit großem Einsatz unentwegt ihren Liegeplatz.  Andere kratzen sich minutenlang (wenn nicht stundenlang 😉 ) und sonnen sich ausgiebig.

 

Alcatraz ist die wohl bekannteste Gefängnisinsel der Welt. Einen guten Blick auf die kleine Insel gibt es von überall wo man am Wasser ist. Die Eintrittskarten sind schon lange im Voraus ausgebucht und es gab nur vereinzelt noch ein Ticket zu kaufen. Somit gab es für uns leider keinen Besuch der Insel und wir konnten sie nur vom Land aus bestaunen. Wir sind einfach immer zu spontan! 😉

Die letzte manuell betriebene Kabelbahn der Welt fährt noch immer durch San Francisco und ist ein Touristenmagnet. Von den Einheimischen wird sie eher wenig benutzt, dafür ist sie viel zu langsam und vollgestopft mit Touristen. Suchen muss man die Kabelbahn eigentlich nicht sehen, wir haben sie immer mal wieder gesehen. Eine Einzelfahrt kostet 7$.

Klein China in San Francisco

Weiter ging es in das trubelige Chinatown. Es ist angeblich weltweit das größte Chinesenviertel außerhalb Asien. Die Straßenschilder bestehen aus chinesischen Schriftzeichen und es gibt nur noch chinesische Geschäfte mit allerlei interessantem Essen und sogar ein chinesisches Krankenhaus.

Nach der langen bergigen Etappe waren wir schon ziemlich müde und sind zurück zu unserem Auto gefahren. Die übrigen Sehenswürdigkeiten wollten wir uns am nächsten Tag anschauen. Nachdem wir von der Polizei von einem Parkplatz weggeschickt wurden, auf dem wir eigentlich schlafen wollten, mussten wir noch einmal bei Dunkelheit und dichtem Nebel über die Brücke fahren. Wenn man aus der Stadt rausfährt Richtung Norden ist die Fahrt umsonst, nur die Überquerung gen Süden kostet die Mautgebühr. Dort haben wir dann an einem Vista Point direkt neben der Golden Gate Bridge geschlafen. Es war sehr windig und kalt und auf dem Parkplatz lagen viele Glassplitter (von aufgebrochenen Autos?). Zum Glück waren hier noch einige andere Camper. Nach einer windigen Nacht sind wir morgens aufgewacht und auch jetzt war die Brücke immer noch zur Hälfte im Nebel verhangen, dafür war es noch nicht windig.

Wir mussten also noch einmal über die Brücke fahren und die Gebühr bezahlen und haben anschließend wieder auf dem Marina Parkplatz geparkt. Da wir am vorherigen Tag schon so viel gesehen haben, waren wir heute nicht mehr ganz so motiviert. Eigentlich wollten wir mit unseren Fahrrädern über die Brücke fahren, aber da es so windig und nebelig war, haben wir dies gelassen. Wir sind in die „richtige Innenstadt“ gefahren. Hier leben unzählige Obdachlose auf der Straße, viele unter dem Einfluss von Drogen. Für die Amerikaner scheint der Anblick ganz normal zu sein, für uns eher weniger. Leute in Anzügen gehen hier neben Menschen, die gar nichts haben. Der Unterschied zwischen arm und reich ist in der USA extrem hoch und gerade in den Städten sieht man dies leider.

San Francisco hat uns sehr gut gefallen. Die Stadt ist sehr abwechslungsreich und bietet viele Sehenswürdigkeiten. Auch die Straßenbahn sieht in San Francisco irgendwie besonders aus.

Der Verkehr war überhaupt nicht schlimm und es war fast zu keiner Zeit in der Stadt Stau. Die Sehenswürdigkeiten sind alle auf recht kompakter Fläche und gut mit dem Fahrrad erreichbar. Das Wetter in San Franciso ist sehr wechselhaft und gerade am Meer ist es sehr windig. Was uns gestört hat, war der ständige Nebel. So konnten wir leider nicht einmal die komplette Golden Gate Bridge sehen. Nach zwei Tagen Stadtbesichtigung hat es uns Naturburschen dann auch vollkommen gereicht und wir wollten zurück in die Natur. Man kann natürlich auch länger als zwei Tage in der Stadt bleiben. Nun geht unsere Fahrt weiter über den Highway 1 nach Los Angeles!

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